Superhausse: Liegt der Aktienmarkt falsch?
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Den Aktienmarkt bis ins letzte Detail zu verstehen ist schwierig. Was nicht schwierig ist, ist das Grundgesetz zu verstehen. Aktien steigen, wenn Anleger erwarten, dass Unternehmen in Zukunft ihre Gewinne ausbauen können. Ob das gelingt, hängt von der wirtschaftlichen Entwicklung ab. Zeitweise können wirtschaftliche Entwicklung und Kurse auseinandergehen, weil die Erwartungen nicht zur Lage passen. Langfristig sind beide Faktoren zwangsläufig in Einklang. Kurse werden kaum steigen, wenn für die nächsten Jahre eine schwere Rezession erwartet wird und die Gewinne jedes Quartal sinken.
Die Bewertung des US Aktienmarktes ist hoch. Das lässt sich nur rechtfertigen, wenn man von weiter steigenden Gewinnen ausgeht. Ich hatte hier schon vor einigen Tagen berichtet, dass zumindest Analysten für 2015 nur ein kleines Gewinnwachstum von 3,3% erwarten. Anleger scheinen da optimistischer, sonst würden sie die Kurse nicht noch weiter nach oben treiben. Wie gesagt: Erwartungen und Realität können auseinanderdriften und das tun sie gerade gehörig.
Das Wachstum der Einzelhandelsumsätze hat sich Ende 2014 auf 2,6% abgeschwächt. Langfristig zeigt der Trend nach unten. Gleichzeitig steigen Aktien. Diese Divergenz löst sich früher oder später auf. Zunächst einmal ist sie ganz normal. Bevor eine Wirtschaft nicht mehr wächst, schwächt sich das Wachstum erst einmal ab. Aktien beginnen in dieser Phase für gewöhnlich noch nicht zu fallen. Erst, wenn es bei den Einzelhandelsumsätzen Richtung 0% Wachstum geht, wird es schwierig.
Die Wirtschaft ist in den USA stark vom Inlandskonsum abhängig. Daher können Divergenzen in diesem Bereich eine gewisse Vorlaufindikation für die Gesamtwirtschaft haben. 2014 wurde das Wachstum z.B. nicht ausschließlich vom Konsum angeschoben. Vielmehr hat der geringere Sparzwang der Regierung für einen Impuls gesorgt. Betrachtet man allein die Entwicklung der Konsumausgaben (Grafik 3), dann ist die Lage relativ eindeutig. Das Wachstum reduziert sich. Besonders beunruhigend ist der Rückgang in den zwei Schlussmonaten des Jahres 2014. Sie sind für gewöhnlich sehr starke Monate.
Neben lahmenden Konsum und einer Stagnation des Gesamtwachstums zeigt sich auch bei den Bauausgaben eine deutliche Reduktion des Wachstums (Grafik 4). Wenn die wichtigsten Stützen der US Wirtschaft eine Reduktion von Wachstum zeigen, wie sollen dann Unternehmensgewinne noch überdurchschnittlich steigen? Das ist ein Rätsel, welches noch auf eine Auflösung wartet. Theoretisch kann sich die Situation in beide Richtungen auflösen. Die Erwartungen an Gewinnwachstum sind höher als es die Lage rechtfertigt. Das geht auf Dauer nur gut, wenn sich das Wachstum wieder beschleunigt. Die Historie zeigt, dass diese Hoffnung selten belohnt wird. Der derzeitige Aufschwung ist jedoch nicht wie jeder andere.
Im Gegensatz zu früheren Wachstumsphasen befindet sich der Kreditzyklus erst am Anfang und nicht am Ende. Der Kreditzyklus ist noch relativ jung und dürfte noch 3 Jahre Bestand haben. Die Abschwächung in großen Teilen der Wirtschaft dürfte tatsächlich nur vorübergehend sein. Die Chancen für eine Auflösung der Divergenz zu Gunsten von Aktien stehen deutlich besser als in einem normalen Konjunkturzyklus.
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Im Gegensatz zu früheren Wachstumsphasen befindet sich der Kreditzyklus erst am Anfang.......tät mich interessieren, wie Sie auf diese Aussage kommen bzw. welchen Zyklus Sie da auf dem Radar haben.
Die Grafik zum Kreditzyklus fehlt. Der ganze Artikel entwickelt das Argument dass eine Korrektur bei Aktien möglich sei. Dann wird in 2,3 Sätzen das Argument entwertet ohne dass ein Beweis dafür erbracht wird.