Südafrika: 100 Tage nach Cyril Ramaphosas Wiederwahl
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London (GodmodeTrader.de) - „Ich denke, man kann durchaus behaupten, dass die ersten 100 Tage nach der Wiederwahl von Präsident Ramaphosa nicht einfach waren, da er gleich mehrere Brände auf einmal löschen musste. Am enttäuschendsten war der extreme Konflikt innerhalb des ANC selbst, der sich sogar bis in die ‚Top-6‘ der Partei erstreckte“, wie Grant Webster, Portfolio Manager bei Investec AM, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
ANC-Generalsekretär Ace Magashule habe seine Position genutzt, um die Parteiführung herauszufordern. Diese Auseinandersetzung habe zu einem für das Land wirtschaftlich entscheidenden Zeitpunkt stattgefunden. Im März habe die Regierung beschlossen, dem maroden Staatsbetrieb Eskom eine große finanzielle Rettungspaket anzubieten, sofern entsprechende Verbesserungsmaßnahmen umgesetzt würden, heißt es weiter.
„Allerdings gibt es bei diesen Maßnahmen noch wenig Bewegung und die Regierung musste die Höhe des Rettungspakets verdoppeln. Präsident Ramaphosa hatte auch mit Angriffen seitens der Antikorruptionsbehörde ‚Public Protector‘ zu kämpfen, die sich auf die Fraktion der Politiker und Beamten stützt, die für die Übernahme des Staates (‚state capture‘) unter der korrupten Zuma-Präsidentschaft verantwortlich sind“, so Webster.
Hier sei Ramaphosa erfolgreicher gewesen, indem er die Inkompetenz und Befangenheit von Public Protector unterstrichen habe. „Insgesamt sind wir, trotz dieser sehr schwierigen Umstände, enttäuscht, da sich seit den Wahlen zu wenig zum Besseren verändert hat, obwohl Präsident Ramaphosa’s Rückhalt weiterhin stark ausfällt, was auch die aktuellsten Umfragen unterstreichen. Wir glauben, dass das strukturell niedrige Wachstum Südafrikas, die immer noch steigende Arbeitslosigkeit, die hohe Einkommensungleichheit und eine wachsende Schuldenlast eine entschlossenere und dynamischere Führung erfordern, als wir sie seit Beginn der neuen Amtszeit des Präsidenten erlebt haben“, so Webster.
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