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10:46 Uhr, 21.05.2013

Strengerer Klimaschutz: Autoindustrie hat die Faxen dicke

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Berlin (BoerseGo.de) - Die deutsche Autoindustrie geht einem Pressebericht zufolge nun vehement gegen die schärferen Klimaschutzregeln der Europäischen Union vor. Die Hersteller sollen vom Jahr 2025 an den jetzigen Verbrauchswert nochmals halbieren. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am Dienstag berichtet, gehen die härteren Vorschriften der Branche aber gehörig gegen den Strich. Der Präsident des Verbands der Autoindustrie (VDA), Matthias Wissmann, habe sich deshalb jetzt in einem Brief an die Bundeskanzlerin gewandt und sie um Hilfe gebeten.

Wissmann warne, dass „wir unser leistungsfähiges und starkes Premiumsegment, das fast 60 Prozent der Arbeitsplätze unserer Automobilhersteller in Deutschland ausmacht, nicht über willkürlich gesetzte Grenzwerte buchstäblich kaputt regulieren lassen dürfen“, zitiert die Zeitung aus dem Schreiben.

Stein des Anstoßes ist ein Regelungsentwurf der EU-Kommission vom Juli vergangenen Jahres. Dieser wurde kürzlich im Europaparlament noch verschärft. Das Parlament muss sich nun noch mit der Runde der nationalen Umweltminister auf die endgültigen Regeln einigen. Vor diesem Hintergrund schreibe Wissmann, „es komme nun entscheidend auf den Ministerrat und damit auf die Position der Bundesregierung an“.

Der Vorstoß aus Brüssel trifft besonders die deutschen Autohersteller wie Audi, BMW und Mercedes, weil sie im Durchschnitt etwas größere und deshalb auch schwerere Autos verkaufen als Konkurrenten wie etwa Fiat. Bis zum Jahr 2020 soll den Plänen zufolge der CO2-Ausstoß der Neuwagenflotten in Europa auf im Durchschnitt 95 Gramm je Kilometer sinken, bis 2025 dann auf 68 bis 78 Gramm. Letzteres entspräche etwa einem Verbrauch von drei Litern auf 100 Kilometern. Die heute verkauften Neuwagen verbrauchen den Angaben der Hersteller zufolge etwa sechs Liter.

Laut der FAZ richtet sich der Widerstand der Autoindustrie gegen drei Punkte: „Die für unsere Unternehmen wichtigen Themen sind ein Verzicht auf die heutige Grenzwertfestlegung für 2025, eine stärkere Anrechenbarkeit besonders effizienter Modelle auf den Flottendurchschnitt eines Herstellers („Supercredits“) sowie die Sicherstellung eines verlässlichen Messverfahrens für die CO2-Emissionen“ von Autos.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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