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13:27 Uhr, 02.11.2015

Stimmung dreht ins Positive: DAX hat die 11.000-Punkte-Marke im Visier

Der DAX kletterte heute Vormittag nach einem schwächerem Start schnell ins Plus und sprang zum ersten Mal seit Mitte August über 10.940 Punkte. Damit rückt die runde 11.000-Punkte-Marke wieder in den Blick.

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DAX

Ca. 1.300 Punkte hat der Deutsche Aktienindex im Oktober hinzugewonnen. Das entspricht einer Zunahme von über 14 Prozent. Dass die Rally im November ihre Fortsetzung findet - danach sah es heute Morgen ganz und gar nicht aus. Der Auftakt in den neuen Handelsmonat verlief mehr oder wenig holprig. Durchwachsene chinesische Konjunkturdaten drückten auf die Stimmung. Doch der DAX nahm umgehend an Fahrt auf und wagt sich im Mittagshandel sogar wieder an die 11.000-er Marke heran. Zuletzt lag das Marktbarometer mit 0,91 Prozent im Plus bei 10.948 Punkten. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Geldschwemme der Notenbanken, eines per Saldo nach wie vor günstigen Gewinnpotenzials und fehlender Anlagealternativen führt nach Auffassung der LBBW nach wie vor wenig an Aktien vorbei. Allerdings sei ein Großteil der Unterbewertungen von Unternehmen mittlerweile wettgemacht, weshalb die Luft wieder dünner werde.

Charttechnik

Mit einem perfekten Täuschungsmanöver in Form eines Abwärtsgaps startete der DAX in die neue Woche, konnte seit dem aber fast 200 Punkte zulegen und ein neues Hoch markieren. Ein großer Teil der Handelsspanne für heute dürfte damit ausgeschöpft sein. Eine Konsolidierung über die Mittagsphase wäre zu erwarten (inkl. Pullbackmöglichkeit zurück auf 10.886/853), bevor am Nachmittag nochmals ein Anlauf nach oben starten könnte.

Thema des Tages

Die chinesische Industrie zeigt im Oktober weiter ein durchwachsenes Bild. So deutet der offizielle chinesische Einkaufsmanagerindex des Handelsverbandes CFLP mit einem Wert von 49,8 Punkten nach wie vor in Richtung einer sich abkühlenden Aktivität in Chinas Industrie. Der Indikator konnte sich nur leicht um 0,1 Punkte aufhellen. Auch die vom Wirtschaftsmagazin Caixin ermittelten Zahlen bleiben mit 48,3 Punkten ebenfalls unter der bedeutenden Schwelle von 50 Zählern. Werte über dieser Marke signalisieren eine positive Stimmung in der Wirtschaft, während darunter von einem Abschwung auszugehen ist.

Allerdings konnte der insbesondere auf kleine und mittelgroße Betriebe ausgerichtete Einkaufsmanagerindex einen unerwarteten Anstieg um 1,1 Punkte hinlegen. Im Vormonat lag der Indikator noch bei 47,2 Punkten. Von Bloomberg befragte Experten hatten lediglich mit einem Anstieg auf 47,6 Punkte gerechnet.

Mit Blick auf die Auftragslage aus dem Ausland liefern die Indizes verschiedene Erkenntnisse. Der offizielle Einkaufsmanagerindex deutet auf eine sich verschlechternde Nachfrage aus dem Ausland hin, während die von Caixin und Markit befragten Geschäftsführer eher eine Verbesserung der Lage diagnostizieren.

Aktien im Blick

Analysten schätzen die Quartalsbilanz der Commerzbank überwiegen als erfreulich ein. So wertete die DZ Bank positiv, dass der Abbau der Risikovorsorge vorankommt und die Kapitalausstattung sich erneut verbessert hat. Die Aktionäre dürfen sich erstmals seit 2007 wieder auf eine Dividende freuen. Wenig Wunder, dass sich die Aktie heute an der DAX-Spitze wiederfindet und akt. ein Plus von 6,79 % aufweist.

Drohende Streiks der Flugbegleiter drücken dagegen die Aktien der Lufthansa zunächst ins Minus. Im Zuge der allgemeinen Marktaufhellung rückt aber auch das Papier der Airline am Mittag ins positive Terrain.

Konjunktur

Der finale Markit-Einkaufsmanagerindex für die Eurozone ist im Oktober auf Monatssicht um 0,3 Punkte auf 52,3 Zähler angestiegen. Ökonomen hatten eine Stagnation des Wertes erwartet. Für Deutschland war die war die zweite Berechnung überraschend um 0,5 Punkte höher ausgefallen als die Erstschätzung.

Laut EZB-Ratsmitglied Nowotny muss die EZB auf die Tatsache reagieren, dass das Inflationsziel verfehlt wird. Eine Entscheidung über eine Ausweitung des Anleihekaufprogramms sei aber noch nicht getroffen worden, sagte Nowotny am Montag.

Währungen

Der US-Dollar bewegt sich am Vormittag uneinheitlich. EUR/USD ist guter Konjunkturdaten aus der Eurozone schwächer in die neue Handelswoche gestartet und notierte im Tief bei 1,0999. GBP/USD kletterte hingegen nach einem überraschend starken britischen PMI bislang bis 1,5497 in der Spitze.

USD/CHF notierte im Hoch bislang bei 0,9891. Die aus der Schweiz gemeldeten Daten sind im Rahmen der Erwartungen (Einzelhandelsumsätze) oder besser (PMI) ausgefallen. USD/TRY ist nach dem Wahlsieg der islamisch-konservativen Partei AKP von Staatspräsident Erdogan bei den türkischen Parlamentswahlen gegenüber dem US-Dollar auf ein Dreimonatstief bei 2,7560 gerutscht.

Rohstoffe

Die Gold-Notierung steht zum Wochenauftakt weiter unter Druck. Der Preis für die Feinunze des Edelmetalls ist zeitweise auf ein 4-Wochentief bei 1.135 Dollar gerutscht. Nach Ansicht der Rohstoffexperten der Commerzbank belastet hier noch immer das überraschend falkenhafte Fed-Statement von vergangenen Mittwoch. Die Aussicht auf steigende Zinsen wirkt sich negativ auf die Preise für Edelmetalle aus.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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