Stimmung an den Aktienmärkten weiter freundlich
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Freundliche Stimmung an den weltweiten Aktienmärkten. Insbesondere in Europa und Japan zogen die Kurse deutlich an. Überwiegend robuste Konjunkturdaten aus USA sorgen für Unterstützung.
USA: Positive Signale zur Wirtschaftsdynamik hellen nach den Hurrikan-Wochen das Börsenklima auf
An den amerikanischen Börsen überwogen in den vergangenen Tagen die positiven Vorzeichen. Im Gegensatz zur vorangegangenen Woche wurden von Unternehmen kaum Gewinnwarnungen bekannt gegeben. Dies sorgte für Erleichterung im Vorfeld der anstehenden Quartalsberichtsaison. Deutliche Unterstützung kam außerdem von Konjunkturseite. Zunächst äußerte sich Notenbankchef Alan Greenspan zuversichtlich über die Fähigkeit der US-Wirtschaft mit außergewöhnlichen Ereignissen - wie den Verwüstungen durch Katrina und Rita - fertig zu werden. Zudem haben US-Unternehmen im August einen unerwartet deutlichen Anstieg bei Aufträgen für langlebige Güter verzeichnet. Die Orders seien um 3,3 Prozent gestiegen, teilte das Handelsministerium mit. Auch der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe überzeugte mit einem kräftigen Zuwachs. Überraschend gut fiel ebenfalls die Zahl wöchentlicher Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus. Statt des erwarteten Anstiegs wurde ein Rückgang von 435.000 auf 356.000 gemeldet. Einen Wermutstropfen gab es dennoch. Das Verbrauchervertrauen ist im September drastisch von 105,6 Punkten auf 86,6 Punkte eingebrochen. Infolge der Hurrikane kommt es bei den Konjunkturdaten allerdings zu ungewöhnlichen Schwankungen. Der Ölpreis hat sich unterdessen wieder bei rund 65 USD je Barrel (WTI) eingependelt.
Eine turbulente Handelswoche erlebte der halbstaatliche Immobilienfinanzierer Fannie Mae. Gerüchte um neuerliche Bilanzierungsverstöße ließen dessen Titel zur Wochenmitte um über zehn Prozent abrutschen. Bis zum Wochenende konnte aber wieder ein Großteil der Verluste aufgeholt werden. Ein kräftiges Plus schaffte Boeing, nachdem der Luftfahrtkonzern sich mit der Mechanikergewerkschaft über einen neuen Tarifvertrag einigte und damit ein mehrwöchiger Streik endete. Unbeeindruckt zeigten sich die Aktien der Automobilkonzerne von den jüngsten US-Absatzzahlen. Demnach musste Ford im September verglichen mit dem Vorjahr einen Rückgang von 24 Prozent hinnehmen, während GM ein Minus von 19 Prozent verzeichnete. Im Technologiebereich veröffentlichte Micron Technology erfreuliche Quartalsdaten. Der Halbleiterhersteller konnte entgegen der Markterwartungen einen Quartalsgewinn ausweisen.
Japan: Weiterhin sehr freundlich
An der Tokioter Börse setzte sich die Aufwärtsbewegung fort und der Nikkei 225 verzeichnete am heutigen Morgen ein neues Vier-Jahres-Hoch bei 13.739 Punkten. Gute Nachrichten zur Wirtschaftsentwicklung heizten die Kauflaune der Anleger erneut an. So hat im August die Industrieproduktion weiter zugelegt. Am gestrigen Montag veröffentlichte die Bank of Japan zudem den Tankan-Bericht, ihren wichtigsten Report zur Konjunkturentwicklung. Danach hat sich die Stimmung in der Industrie verbessert, wenn auch nicht in dem Umfang wie von Marktteilnehmern erhofft. Gefragt waren zuletzt Werte aus den exportabhängigen Branchen Technologie und Automobil.
Europa: Aktienkurse ziehen spürbar an
Europas Aktienmärkte präsentierten sich vergangene Woche in fester Verfassung. Die guten US-Vorgaben und die Beruhigung am Ölmarkt gaben zusammen mit freundlichen Konjunkturmeldungen - wie dem Anstieg beim Ifo-Index - dem hiesigen Börsengeschehen ausreichend Impulse. Fusionsspekulationen trieben zudem den Telekomsektor an. Demnach sei der spanische Anbieter Telefonica an einer Übernahme der niederländischen Gesellschaft KPN interessiert. Trotz der Dementis beider Unternehmen hielten sich entsprechende Gerüchte am Markt und verhalfen den KPN-Aktien zu einem kräftigen Kursplus. In Deutschland waren vor allem die Aktien der Allianz sehr gefragt. Der Münchener Finanzkonzern schreitet auf seinem Weg der Umstrukturierung voran und lockt damit Investoren an. Einerseits wurde zuletzt die Vollintegration der italienischen Versicherungstochter RAS vorangetrieben. Andererseits sollen die Deutschland-Aktivitäten neu organisiert werden. DaimlerChrysler-Aktien konnten ebenfalls spürbar zulegen. Der angekündigte Stellenabbau im Stammwerk Sindelfingen wurde von den Marktteilnehmern honoriert, zumal der neue Unternehmenschef Dieter Zetsche damit bereits vor dem eigentlichen Amtsantritt seinen Willen zur Sanierung der Mercedes Car Group dokumentierte. Allerdings erhielten die Aktien im weiteren Wochenverlauf einen Dämpfer, als Meldungen über frühere Verhandlungen zwischen VW und DaimlerChrysler bekannt wurden. Diese waren aber schon vor dem Einstieg von Porsche bei VW auf Eis gelegt worden. Apropos Porsche: Der Überraschungscoup mit VW hat den Aktienkurs des Sportwagenherstellers deutlich einbrechen lassen. Die meisten Anleger hatten sich mit dem vorhandenen Kapital eine andere Verwendung erhofft. Ansonsten überwogen aber die positiven Aspekte an der Börse. Der DAX erreichte ein neues Jahreshoch und die beiden Börsenneulinge Interhyp und ErSol konnten mit kräftigen Aufschlägen über den Ausgabekursen überzeugen.
Ausblick: US-Arbeitsmarktdaten am Freitag
Für die nächsten Tage richten sich die Blicke der Anleger noch vor allem auf die Konjunkturindikatoren. Aus den USA kommen Angaben zum Auftragseingang in der Industrie sowie der ISM-Dienstleistungsindex. Daneben dürfte insbesondere die neuesten Beschäftigtenzahlen am Freitag Beachtung finden. In Europa steht eine Reihe von Einkaufsmanagerindizes auf dem Programm. Zudem werden der Einzelhandelsumsatz im August und die Erzeugerpreisentwicklung bekannt gegeben. Die neue Quartalsberichtsaison von US-Unternehmen beginnt dann Anfang nächster Woche.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 122 Mrd. Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende Dezember 2004. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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