Analyse
12:30 Uhr, 24.05.2023

STELLANTIS – Ist die Aktie ein Verdopplungskandidat?

Mehr verkaufte Autos und Preiserhöhungen haben dem im Euro STOXX gelisteten Fahrzeughersteller ein schönes Umsatzplus im ersten Quartal beschert. Die Aktie ist nach dem Kursrückgang in den letzten zwei Monaten äußerst günstig bewertet.

Erwähnte Instrumente

  • Stellantis N.V.
    ISIN: NL00150001Q9Kopiert
    Kursstand: 14,788 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Stellantis N.V. - WKN: A2QL01 - ISIN: NL00150001Q9 - Kurs: 14,788 € (XETRA)

Der Konzernumsatz des Autogiganten stieg um 14 Prozent auf 47,2 (VJ 41,5) Mrd. EUR. Es wurden in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres mit 1,48 (VJ 1,37) Mio. Fahrzeugen 7 Prozent mehr ausgeliefert als im Vorjahreszeitraum. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass das erste Quartal 2022 unter den Beschaffungsproblemen bei Elektronikchips zu leiden hatte. Ergebniskennzahlen publiziert der Vielmarkenkonzern leider immer nur halbjährlich.

Starkes Wachstum in Südamerika und im Mittleren Osten

In Nordamerika legten die Auslieferungen um 6 Prozent auf 509.000 (VJ 480.000) Fahrzeuge zu bei einem Umsatz von 22,8 (VJ 20,7) Mrd. EUR. Auch im europäischen Markt war ein Anstieg der Auslieferungen um 6 Prozent auf 657.000 (VJ 622.000) Einheiten zu konstatieren bei einem Umsatz von 16,1 (VJ 14,6) Mrd. EUR. In Südamerika stiegen die Auslieferungen um 10 Prozent auf 191.000 (VJ 174.000) Fahrzeuge und der Umsatz um 20 Prozent auf 3,5 (VJ 2,9) Mrd. EUR.

Mit einem Wachstum von 24 Prozent auf 83.000 (VJ 67.000) Einheiten bzw. von 55 Prozent auf 2,2 (VJ 1,4) Mrd. EUR stiegen die Auslieferungen und die Erlöse in der Region Mittlerer Osten/Afrika am kräftigsten. Der Raum Asien-Pazifik ist für Stellantis hingegen nach wie vor von untergeordneter Bedeutung. Die Auslieferungen stiegen um rund 4 Prozent auf 28.000 (VJ 27.000) Fahrzeuge bei einem Umsatz von 1,0 (VJ 0,9) Mrd. EUR.

Konzernweit stieg die Anzahl der verkauften elektrischen Autos um 22 Prozent auf 73.000 Einheiten an. Im weiteren Jahresverlauf plant Stellantis neun zusätzliche Elektrofahrzeuge auf den Markt zu bringen. Die Elektrifizierungsstrategie von Stellantis sieht vor, dass bis Ende 2024 insgesamt 47 E-Modelle verfügbar sein sollen. Ende 2022 waren es 23.

Rückzug aus Großbritannien?

In Großbritannien müssen ab 2024 mindestens 45 Prozent des Wertes von E-Autos aus dem Vereinigten Königreich oder der EU stammen, damit die Fahrzeuge auch weiterhin zollfrei exportiert werden können. Stellantis produziert auf der britischen Insel Autos der Opel-Schwestermarke Vauxhall und fordert, wie andere in Großbritannien produzierende Autobauer auch, eine Verlängerung der aktuell noch geltenden Ursprungsregeln für batteriebetriebene Fahrzeuge bis Ende 2026. Ansonsten droht Stellantis seine britische Produktion, in der ca. 5.000 Menschen beschäftigt sind, zu schließen. Konkurrent Ford hat bereits ein Werk in Großbritannien geschlossen und BMW hat die Produktion des E-Minis nach China verlagert. Experten sprechen von einer existenziellen Gefahr für die britische Automobilbranche.

Fazit: Eine quantitative Aussage in Bezug auf die Jahresprognose hat Stellantis noch nicht veröffentlicht. Es ist jedoch von einem weiteren Wachstum und einem höheren Umsatz auszugehen. In Bezug auf das Ergebnis rechnen die Analysten mit einem Rückgang. Mit einem KGV von nur 3 ist die Stellantis-Aktie aber nach wie vor sehr günstig bewertet. Sollten Enttäuschungen ausbleiben wäre eine Kursverdoppelung durchaus gerechtfertigt. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass sich bei einem weiter eintrübenden konjunkturellen Umfeld der Konkurrenzdruck erhöhen könnte.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 179,59 184,90 189,50
Ergebnis je Aktie in EUR 5,23 4,69 4,91
KGV 3 3 3
Dividende je Aktie in EUR 1,34 1,32 1,37
Dividendenrendite 9,12 % 8,98 % 9,32 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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