Steigende Renditen sind Gift für die Börse
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München (BoerseGo.de) - Nach Meinung von Stefan Riße, Fondsberater des Riße Inflation Opportunities UI, sollten sich Anleger nicht zu viele Hoffnungen machen, dass die ins Stocken geratene Aktienrallye wieder schnell an Schwung gewinnt. „Bis vor kurzem haben wir noch sehr viel Optimismus gesehen, und die in dieser Phase aufgebauten Positionen dürften bei abwärts gerichteten Kursen dann zum Verkauf gestellt werden“, sagt Riße. Dagegen sieht Riße nur wenige zusätzliche mögliche Käufer, die der Aktienrallye wieder Schwung verleihen könnten.
Ein Grund für Rißes Erwartung von weiter volatilen Märkten ist die Krim-Krise, die nach Überzeugung des Fondsmanagements in ihren langfristigen Folgen noch unterschätzt wird. Denn bleibe es wie bisher bei den bisher beschlossenen Sanktionen, sollte das die Börse zwar kurzfristig beruhigen. Allerdings könnte dies Russland als vermeintliche Schwäche des Westens deuten, und seinen Einfluss auf weitere ehemalige Sowjetrepubliken massiv stärken, wie jetzt im Osten der Ukraine zu sehen sei. Verschärften dagegen die USA und die Europäische Union die Gangart, stehe die Welt vor einer geopolitischen Neuordnung und einer Fortsetzung des Kalten Krieges. „Ein positives Börsenumfeld für langfristig orientierte Anleger sieht anders aus“, fasst Riße zusammen.
Ein zweiter Dämpfer für Anleger: „Wirklich Sorgen macht uns der Trend zu steigenden langfristigen Zinsen in den USA”, so Riße. Das eingeleitete Tapering – die Reduzierung der monatlichen Anleihekäufe, um die extrem lockere Geldpolitik zu dämpfen – habe bereits dazu geführt, dass die Renditen merklich angestiegen seien. Die spannende Frage sei nun: Wenn Aktienanleger ohnehin skeptisch sind, werden sie angesichts wieder attraktiver US-Bonds nicht eher im Rentenmarkt investieren, anstatt sich den unsicheren Aktienmärkten auszusetzen? „Steigende Renditen sind Gift für die Börse, es kann im Laufe des Jahres auch deutlich nach unten gehen”, gibt Riße zu bedenken.
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