Steigende Inflation wird globalen Konsum drücken

Edinburgh (GodmodeTrader.de) - Die disinflationären Effekte fallender Energiepreise hatten in den vergangenen Jahren weltweit die Verteilungsmuster zwischen Einkommen und Konsum verändert. Gerade die ölimportierenden Volkswirtschaften haben laut OECD einen Schub bei den real verfügbaren Haushaltseinkommen erlebt. In ihrem aktuellen „Weekly Economic Briefing“ weisen die Volkswirte von Standard Life Investments darauf hin, dass dieser Trend in dem Masse auslaufen werde, in dem der Basiseffekte niedriger Energiepreise abnehme und die Inflation steige.

Schon in den letzten Jahren habe zum Beispiel in den meisten entwickelten Volkswirtschaften das Konsumwachstum mit dem Wachstum der Einkommen nicht Schritt gehalten; stattdessen sei mehr in die Ersparnisse geflossen. „Wenn dank inflationärer Effekte nun das Wachstum der real verfügbaren Haushaltseinkommen abnimmt, wird das wohl auch zu abnehmendem Konsum führen“, vermutet Chefvolkswirt Jeremy Lawson. Für gegenläufige Entwicklungen wie etwa einen Anstieg der Löhne oder ein Abschmelzen der Ersparnisse sieht er wenig Anzeichen.

Mehr Konsumwachstum erwartet Lawson hingegen von den Emerging Markets. In den meisten Rohstoff exportierenden Ländern falle die Inflation und stiegen die Einkommen. Vor allem in Indien sollten stabile Inflationsraten und niedrige Zinsen weiterhin eine gute Grundlage bilden für weiter anziehenden Konsum. Selbiges erwartet Lawson für Russland. Dort hätten hohe Realzinsen die Inflation gedrückt, und die realen Löhne würden in Q3 zulegen.