Stehen die BRIC-Länder vor einer harten Landung?
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Frankfurt (BoerseGo.de) - In der ersten Hälfte des Jahres 2012 hat sich der weltweite Trend des nachlassenden Wirtschaftswachstums auf die BRIC-Länder Brasilien, Russland, Indien und China ausgewirkt. „Ich denke jedoch nicht, dass den BRIC-Volkswirtschaften eine harte Landung bevorsteht. Während einige Marktteilnehmer ungeduldig auf weitere staatliche Anreizpakete gewartet haben, überlegen sich andere, ob sich nicht ein grundsätzlicher Wandel vollzieht, der kaum durch den Staat lenkbar ist“, sagt Mark Mobius von Franklin Templeton Investments.
Eine Theorie, die kursiert, ist das Konzept der „Falle des mittleren Einkommens“. Die Prämisse lautet: Für Schwellenländer kann es schwierig sein, hohe Pro-Kopf-Wachstumsraten über einen bestimmten Punkt hinweg beizubehalten. Der Grund: Die durch Technologie, niedrige Löhne und leichte Produktionszuwächse bedingten Vorzüge sind ausgeschöpft, ehe eine Bildung von technologischer Substanz einen Übergang zu gestiegenen Gehältern und einem Wirtschaftsmodell mit höherer Produktivität zulässt.
Doch die BRIC-Länder machten keineswegs die Gesamtheit der Schwellenmärkte aus, so Mobius. Hinter ihnen stehe eine Schar neuer Volkswirtschaften, die dem Beispiel der BRIC folgten. „CIVETS“ sei ein neues Akronym in den Kreisen der Schwellenländer und eine englische Abkürzung für die Länder Kolumbien, Indonesien, Vietnam, Ägypten, die Türkei und Südafrika. Alle verfügten gemeinsam über unterschiedliche Kombinationen aus jungen, preiswerten Arbeitskräften und reichen Rohstoffvorkommen in dem Bestreben um ein rasches Wirtschaftswachstum. Viele andere Nationen in Afrika gehörten zu den weltweit am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften und hätten Potenzial, so Mobius.
Diese CIVETS-Volkswirtschaften könnten potenziell ein Wachstumsdefizit ausgleichen, das in den Schwellenmärkten insgesamt mit dem BRIC-Reifeprozess auftreten könnte. Und durch die Bereitstellung von Ressourcen und die Belieferung von neuen Märkten könnten sie auch hilfreich sein, den Auswirkungen der etablierteren Schwellenländer-Volkswirtschaften durch ein Nachlassen von Wachstum und Nachfrage der Industriestaaten entgegenzuwirken, hießt es weiter. „Aus diesen Gründen meinen wird, werden die BRIC-Länder keine harte Landung des Wachstums erleben. Doch wenn die Schwellenmärkte generell in den kommenden Jahren weiterhin kräftiges Wirtschaftswachstum erzeugen, werden die BRIC-Länder einige Hürden überwinden müssen“, so Mobius.
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