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18:00 Uhr, 16.09.2024

Stahlländer übergeben Bund Nationalen Aktionsplan Stahl

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - Die deutschen Stahlländer, die IG Metall und die Wirtschaftsvereinigung Stahl haben konkrete Maßnahmen angemahnt, um die Stahlindustrie "für eine klimaneutrale Zukunft erfolgreich aufzustellen". Ziel ihres beim Stahlgipfel in Duisburg an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) übergebenen Nationalen Aktionsplans Stahl sei sei, den Transformationsprozess der Stahlindustrie zu unterstützen und gleichzeitig Arbeitsplätze sowie die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu sichern, teilte die nordrhein-westfälische Landesregierung mit.

"Von Duisburg geht heute ein kraftvolles Signal aus", konstatierte Habeck. "Grüner Stahl made in Germany ist unser Antrieb." Im Schulterschluss mit Unternehmen, der Wirtschaftsvereinigung Stahl, IG Metall, Bundes- und Landespolitik kommen man dem Ziel einer klimaneutralen Stahlindustrie immer näher. In Deutschland werden wir bis 2030 rund ein Drittel der deutschen Rohstahlkapazität umstellen und damit rund 12 Millionen Tonnen CO2-freien Stahl erzeugen und mehr als 10 Millionen Tonnen CO2 einsparen." Die deutsche Stahlproduktion stehe am Anfang vieler relevanter Wertschöpfungsketten und sei damit zugleich wichtiger Impulsgeber für Schlüsselbranchen wie Automobil oder Maschinenbau.

"Die Stahlindustrie gehört zur DNA des Landes Nordrhein-Westfalen", sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). "Beim Stahlgipfel geht es um die industrielle Zukunft unseres Landes." Die Stahlindustrie als unverzichtbarer Pfeiler einer resilienten und nachhaltigen deutschen Wirtschaft stehe unter massivem Druck, betonte der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Gunnar Groebler. "Damit der Kessel nicht platzt, müssen jetzt die drei größten Schrauben festgezurrt werden: Etablierung von grünen Leitmärkten, Energiepreise im Zaum halten und einen wirksamen Schutz vor unfairem Wettbewerb schaffen."

Der Nationale Aktionsplan Stahl umfasst laut den Angaben wesentliche Punkte zur Unterstützung der Stahlindustrie auf dem Weg zur Klimaneutralität. Dazu gehörten wettbewerbsfähige Energiepreise, der Ausbau erneuerbarer Energien, der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft und faire internationale Handelsbedingungen. Zudem fordere der Plan ein Sofortprogramm der Bundesregierung zur Umsetzung der beschriebenen Maßnahmen und die Optimierung bestehender Förderinstrumente.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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