Nachricht
09:25 Uhr, 10.04.2013

Stahlkartell: Autoindustrie musste ein Jahrzehnt lang bluten

Erwähnte Instrumente

Düsseldorf (BoerseGo.de) - Die deutsche Autoindustrie hat einem Pressebericht zufolge offenbar seit über 10 Jahre hinweg zu viel beim Stahleinkauf berappen müssen. So berichtet das „Handelsblatt“, dass sich seit dem Jahr 1998 die Konzerne ThyssenKrupp, Voestalpine und ArcelorMittal beim Verkauf von Autoblechen in wettbewerbswidriger Weise abgesprochen hätten. Die Zeitung beruft sich in ihrem Bericht auf Branchenkreise. Laut einem Insider sollen demnach vor allem die langlaufenden Lieferverträge von dem Kartell betroffen sein, schreibt das Blatt.

Sollte sich dieser Verdacht bestätigen, dann drohen den Unternehmen neben einem hohen Bußgeld auch Schadensersatzforderungen in Milliardenhöhe. Allein ThyssenKrupp erzielt im europäischen Stahlgeschäft ein Drittel des jährlichen Umsatz von elf Milliarden Euro mit der Automobilindustrie.

Beim Bundeskartellamt ist laut HB bereits eine anonyme Anzeige eingegangen, in der das unzulässige Kartell detailliert beschrieben worden sei. Die Behörde ist bereits im Februar tätig geworden und hat Büros und Privaträume von Mitarbeitern der beteiligten Firmen durchleuchtet.

Vertreter von ThyssenKrupp und Voestalpine betonten in der Zeitung, dass sie intensiv an der Aufklärung der Vorwürfe arbeiteten. Die internen Ermittlungen hätten aber bislang noch keine neuen Erkenntnisse ergeben.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Mehr von Bernd Lammert zu den erwähnten Instrumenten

Mehr von Bernd Lammert

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten