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16:40 Uhr, 09.01.2024

Städtetag: Galeria-Insolvenz kann Chance für Neustart sein

BERLIN (Dow Jones) - Nach der Insolvenz des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) hat der Deutsche Städtetag sich hoffnungsvoll mit Blick auf den Erhalt einzelner Standorte geäußert. "Die Insolvenz kann auch eine Chance für einen Neustart außerhalb der Signa-Gruppe sein. Gute, zukunftsfähige Konzepte für die Häuser finden sich am besten gemeinsam mit den Städten", sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der Funke-Mediengruppe. Dedy forderte, die Städte frühzeitig miteinzubeziehen, auch in Gespräche mit möglichen Investoren.

"Die Städte sollten so früh wie möglich erfahren, was in ihren Innenstädten mit den Warenhäusern passiert. Schließlich geht es darum, jede Chance zu nutzen, die Häuser zu halten", sagte er. Dedy bezeichnete die erneute Insolvenz als "bitteren Schlag". Auch vor dem Hintergrund, Jobs vieler Beschäftigte zu retten, würden sich die Städte für den Erhalt möglichst vieler Warenhäuser einsetzen.

Handelsexperte Johannes Berentzen von der BBE Handelsberatung ging aber davon aus, dass mit der erneuten Insolvenz "ein Stück deutscher Handelsgeschichte zu Ende" gehe. "Es werden nicht viel mehr als 20 Häuser als Warenhausstandorte bestehen bleiben. Und auch an diesen wird sich einiges ändern müssen", sagte er den Funke-Zeitungen. Aus seiner Sicht seien größere Veränderungen am Geschäftsmodell nötig. Allein auf eine deutliche Mietreduzierung insbesondere in den rund 20 Signa-Immobilien zu setzen, helfe für die Profitabilität auf Sicht nicht. Dass der Staat erneut rettend einspringe, sei unrealistisch, ebenso die Übernahme des kompletten Konzerns durch einen Investor.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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