Kommentar
06:05 Uhr, 26.11.2024

Warum Anleger MSTR lieben

Am Montag gab Michael Saylor den bis dato größten BTC-Kauf in der Geschichte von MicroStrategy bekannt. Parallel rätselt die Finanzwelt weiterhin, warum die Aktie des Unternehmens weiterhin so weit über NAV performt.

Willkommen bei Blockstories Lite. Diese Themen stehen heute auf der Agenda:

  • Die Sell Wall hält: Rotation in ETH?
  • Justin Sun investiert in Trumps DeFi-Projekt
  • Bitcoin: MicroStrategy gibt Rekordkauf bekannt
  • ai16z Eliza: Onchain KI-Agenten dominieren GitHub
  • Ethena verkündet Deribit-Integration

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MARKTKOMMENTAR

Die Sell Wall hält, Long-Positionen wurden aus dem Markt gespült und Bitcoin fällt zurück auf 94.000 USD. Der Markt scheint aktuell zu verdauen, dass selbst Michael Saylors neuester Rekordkauf in Höhe von 5,4 Milliarden USD (siehe Story) Bitcoin nicht über die 100.000 USD Schwelle tragen konnte.

Und je länger sich der Bitcoin-Kurs knapp unter der Marke von 100.000 USD bewegt, desto mehr könnten Zweifel an einem baldigen Durchbruch aufkommen. Anders ausgedrückt: Die Stärke des Widerstands bei 100.000 USD könnte Trader überzeugen, dass ein vorläufiges Hoch erreicht und es an der Zeit ist, Gewinne mitzunehmen und in andere Positionen zu rotieren.

Neben neuesten Onchain-Daten, die auf ebensolche Gewinnmitnahmen langfristiger Anleger hinweisen, deutet auch die jüngste Entwicklung des ETH/BTC-Ratios darauf hin, dass einige Marktteilnehmer eine vorübergehende Seitwärtsbewegung bei Bitcoin erwarten. Das Ratio ist in den vergangenen Tagen um 15% gestiegen.

Zum Schluss noch zwei interessante politische Entwicklungen vom Wochenende, die wir euch nicht vorenthalten wollen:

  • Mit Scott Bessent nominiert Trump einen Hedgefonds-Manager als US-Finanzminister, der nach Meinung von Experten voll auf BIP-Wachstum und einen schwächeren Dollar setzen wird.
  • Trumps neuer Handelsminister soll wiederum Howard Lutnick, der CEO des Finanzdienstleister Cantor Fitzgerald, werden. Nach neuesten Wall Street Journal Berichten hat das Unternehmen angeblich einen 5%igen Anteil am führenden Stablecoin-Emittenten Tether erworben.

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MicroStrategy gibt Rekordkauf bekannt: warum Anleger MSTR lieben

Can’t stop - won’t stop.

In seiner bis dato größten Transaktion hat Michael Saylor, der CEO von MicroStrategy, gestern den Kauf von 55.500 Bitcoin für insgesamt 5,4 Milliarden USD bekannt gegeben. Damit steigert das Unternehmen seinen Bitcoin-Bestand auf 386.700 BTC, womit es im Besitz von nahezu jedem 50. Bitcoin ist.

Höhe von MicroStrategies BTC-Bestand pro Quartal

Dieser Mega-Deal wurde durch den Abschluss einer neuen Wandelschuldverschreibung in Höhe von drei Milliarden USD finanziert, mit einem Zinssatz von 0%. Doch während die Aktionäre durch diese Strategie einer zunehmenden Verwässerung ausgesetzt sind, legte die Aktie allein in den letzten vier Wochen über 70% zu.

Seit Wochen rätselt die Finanzwelt: Wie nachhaltig ist MicroStrategys Bitcoin-Wette? Und warum wird das Unternehmen an der Börse mit einem so deutlichen Aufschlag auf seinen Net Asset Value (NAV) gehandelt?

Lasst uns den drängendsten Fragen heute auf den Grund gehen.

MicroStrategy FAQ

1. Wobei handelt es sich beim NAV?

NAV steht für "Net Asset Value" und beschreibt den Substanzwert eines Unternehmens – konkret: die Summe seiner Vermögenswerte minus Schulden. Im Fall von MicroStrategy besteht der NAV zum Großteil aus MicroStrategys Bitcoin Positionen.

2. Warum handelt die MSTR-Aktie zu einem 250% Premium zum NAV?

MicroStrategy wird von vielen als „gehebelter Bitcoin-ETF“ betrachtet. Dank der günstigen Kapitalbeschaffung über die Märkte kann MicroStrategy kontinuierlich in Bitcoin investieren, wodurch der Bitcoin-Wert pro Aktie schneller wächst als die Anzahl der ausgegebenen Aktien. Dieses Modell zieht wiederum Anleger an, die sowohl auf steigende Bitcoin-Preise als auch auf die Hebelwirkung der Strategie setzen. Der Aufschlag spiegelt dabei nicht nur den Optimismus gegenüber Bitcoin wider, sondern auch die Erwartung, dass MicroStrategy diesen Mechanismus langfristig erfolgreich fortführen kann.

MicroStrategys NAV Premium (letzte 365 Tage)

Die starke Volatilität des NAV-Premiums spiegelt einen Markt wider, der nach wie vor versucht, das genaue Bewertungsmodell von MicroStrategy zu definieren.

3. Was sind Convertible Bonds?

Convertible Bonds, oder Wandelschuldverschreibungen, sind eine Mischung aus Anleihe und Call-Option. Investoren leihen dem Unternehmen Geld, das sie später in Aktien umwandeln können – sofern der Aktienkurs einen bestimmten Schwellenwert übersteigt. Im Fall der jüngsten Anleihe müsste der Aktienkurs in fünf Jahren den aktuellen Kurs um 55% überschreiten.

4. Warum kaufen Anleger diese Bonds trotz eines Zinssatzes von 0%?

Weil sie ihnen eine günstige Call Option verschaffen: Wenn der Kurs der MSTR-Aktie über den festgelegten Preis steigt, können sie diese in Aktien umwandeln und von den Kursgewinnen profitieren. Die hohe Volatilität der MSTR Aktie macht die Call Optionen umso wertvoller, weil mit hoher Volatilität die Wahrscheinlichkeit steigt, dass eine Call Option “tief im Geld” landet, während der Verlust auf die Prämie begrenzt bleibt.

5. Warum macht es für MicroStrategy Sinn, neues Geld aufzunehmen und damit Bitcoin zu kaufen?

MicroStrategy nutzt das hohe Premium auf ihr NAV, um durch die Emission von Aktien und Convertible Bonds effektiv mehr Kapital zu generieren, als ihr Nettovermögenswert rechtfertigen würde. Anders ausgedrückt: Für jeden Dollar, den sie aktuell am Kapitalmarkt aufnehmen, können sie 2,50 Dollar in Bitcoin investieren. Diese Finanzierungsstrategie maximiert den „Bitcoin pro Aktie“-Wert, was wiederum neue Investoren anzieht, die auf einen steigenden Bitcoin-Preis setzen.

6. Und kann das auf Dauer gut gehen?

Da ist sie, die entscheidende Frage. Noch bleibt der Verschuldungsgrad von MicroStrategy überschaubar. Kritisch wird es jedoch, wenn das Unternehmen seine Verbindlichkeiten nicht mehr durch neue Finanzierungen decken kann – etwa infolge eines massiven Einbruchs des Bitcoin-Preises und einer sinkenden Risikobereitschaft am Markt. In einem solchen Szenario könnte Edel-HODLer Michael Saylor gezwungen sein, die beträchtlichen Bitcoin-Reserven anzugreifen, was angesichts ihrer Größe erheblichen Druck auf den Markt ausüben und eine Abwärtsspirale auslösen könnte.


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