Stada veröffentlicht Gewinnwarnung

Bad Vilbel (BoerseGo.de) - Die Stada Arzneimittel AG erwartet nach einem überraschenden Urteil des Bundesgerichtshofes im Patentstreit um das Produkt mit dem pharmazeutischen Wirkstoff Olanzapin ertragsbelastende einmalige Sondereffekte für das laufende Geschäftsjahr. Vor diesem Hintergrund werde der Konzerngewinn im Geschäftsjahr 2008 möglicherweise nicht mehr das Vorjahresniveau von 105,1 Millionen Euro erreichen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Bisher war Stada davon ausgegangen, den Vorjahreswert im laufenden Geschäftsjahr deutlich zu übertreffen.

Der Bundesgerichtshof hat am 17.12.2008 das Patent des Erstanbieters von Olanzapin für rechtsbeständig erklärt und damit eine frühere Entscheidung des Bundespatentgerichtes aufgehoben. Dieses Patent ist damit bis 2011 wirksam. Die deutsche Stada-Vertriebsgesellschaft Aliud Pharma GmbH hat, wie auch zahlreiche Wettbewerber, ein Olanzapin-Generikum in Deutschland vermarktet, da das Patent für den fraglichen Wirkstoff in der vorherigen Instanz aufgehoben worden war. Lediglich die zweite deutsche Stada-Vertriebsgesellschaft STADApharm GmbH hatte im Zuge des Patentstreites den Vertrieb ihres Olanzapin-Generikums bereits zum Ende des zweiten Quartals 2008 eingestellt. Der bisherige Beitrag von Olanzapin-Generika zum Stada-Konzernumsatz 2008 liege unter 0,5 Prozent, so Stada. Der Wirkstoff Olanzapin wird zur Behandlung psychischer Erkrankungen eingesetzt.

Durch die Entscheidung des Gerichtes ergeben sich für Stada im Geschäftsjahr 2008 belastende einmalige Sondereffekte durch den Rückruf von im Markt befindlicher Ware, der Abwertung vorhandener Bestände sowie durch Rückstellungen für erwartete Schadenersatzansprüche des Erstanbieters, über deren endgültige Höhe jedoch erst nach Vorliegen einer substantiiert dargelegten Forderung und deren rechtlicher Bewertung entschieden werden könne, so Stada. Auf Grund der begrenzten Umsatzbedeutung von Olanzapin sieht das Unternehmen in den kommenden Jahren unverändert die Chance, signifikantes Wachstum bei Umsatz und Konzerngewinn zu erzielen.

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