Analyse
08:00 Uhr, 08.12.2025

STABILUS - Schwierige Prognose für 2026

Stabilus hat seine vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2025 bestätigt und damit die im Sommer nach unten angepasste Prognose erreicht.

Erwähnte Instrumente

  • Stabilus SE
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  • Stabilus SE - WKN: STAB1L - ISIN: DE000STAB1L8 - Kurs: 20,650 € (XETRA)

Der Umsatz lag mit 1.296,1 Mio. EUR nahezu auf Vorjahresniveau, während das bereinigte EBIT auf 142,6 Mio. EUR zurückging. Die bereinigte EBIT-Marge sank von 12,0 % auf 11,0 %. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 24,2 Mio. EUR, deutlich weniger als die 72,0 Mio. EUR des Vorjahres. Der bereinigte Free Cashflow erreichte 119,0 Mio. EUR nach 132,8 Mio. EUR im Vorjahr. Viel wichtiger ist heute aber der Ausblick! Dieser liegt zum Teil deutlich unterhalb der Konsensschätzungen.

Dividende sinkt deutlich

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung am 4. Februar 2026 eine Dividende von 0,35 EUR je Aktie vor. Nach 1,15 EUR im Vorjahr bedeutet dies eine spürbare Reduktion, entspricht aber mit einer Ausschüttungsquote von 37 % weiterhin dem oberen Ende der Zielspanne zwischen 20 % und 40 %. Insgesamt sollen 8,6 Mio. EUR an die Aktionäre fließen. Der neue CFO Andreas Jaeger verweist auf den bilanziellen Spielraum. Die Nettoverschuldung lag mit einem Faktor von hohen 2,96 auf das EBITDA bezogen erneut unter der Schwelle von 3,0. Mittelfristig soll dieser Wert auf 1,0 sinken.

CEO Michael Büchsner betont die anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen und verweist auf das im Herbst gestartete Transformationsprogramm. Es soll Strukturen straffen, Kosten senken und die Organisation stärker auf Wachstumsfelder ausrichten. Für die Maßnahmen hat Stabilus Rückstellungen von 18 Mio. EUR gebildet, die vor allem 2026 zu Mittelabflüssen führen werden. Ab 2027 erwartet das Unternehmen Einsparungen von etwa 19 Mio. EUR, ab 2028 jährlich rund 32 Mio. EUR.

Die Belastungen des Programms, höhere Zinskosten und negative Währungseffekte drückten maßgeblich auf den Gewinn. Gleichzeitig soll die strategische Neuausrichtung langfristig höhere Effizienz und größere Resilienz schaffen. Büchsner spricht von einem klaren Kurs, der Stabilus in einem herausfordernden Marktumfeld robuster und fokussierter machen soll.

Regionale und sektorale Verschiebungen

Die Umsatzentwicklung fiel regional unterschiedlich aus. In den Americas wuchs der Umsatz um 2,5 % auf 480,9 Mio. EUR, in EMEA um 3,2 % auf 542,2 Mio. EUR. In der Region Asien-Pazifik kam es dagegen zu einem deutlichen Rückgang von 12,4 % auf 273,0 Mio. EUR. Zollkonflikte, Unsicherheit in den Märkten und Preisdruck im chinesischen Automotive-Geschäft belasteten das Geschäft spürbar. Auch in EMEA wirkte die US-Zollpolitik dämpfend, dennoch verzeichnete die Region im Jahresvergleich ein Plus.

Auf Segmentebene zeigte sich ein ähnliches Muster. Das Geschäft im Bereich Industrial Machinery & Automation legte infolge der Konsolidierung von Destaco um 61 % zu. DIAMEC wuchs um 5 %. Mehrere Segmente mussten jedoch zweistellige Rückgänge hinnehmen, insbesondere Energy & Construction mit minus 23 % sowie Automotive mit minus 10 %. Die Automotive-Geschäftseinheiten Powerise und Gas Spring verloren 12,4 % beziehungsweise 7,8 % an Umsatz. Dem gegenüber stand ein starkes Wachstum der Einheit Industrial Automation, die dank Destaco ihren Umsatz um 84,1 % steigern konnte.

Ausblick unter den Erwartungen

Für das Geschäftsjahr 2026 erwartet Stabilus einen Umsatz zwischen 1,1 Mrd. EUR und 1,3 Mrd. EUR (erwartet 1,328 Mrd. EUR). Die bereinigte EBIT-Marge soll zwischen 10 % und 12 % (erwartete EBIT-Marge 12,2 %) liegen, der bereinigte Free Cashflow zwischen 80 Mio. EUR und 110 Mio. EUR. Die Prognose reflektiert den anhaltenden Druck auf die globalen Lieferketten und die Schwäche im chinesischen Automotive-Sektor. Das Management geht dennoch davon aus, dass das Transformationsprogramm im Laufe des Jahres zunehmend Wirkung entfalten wird.

Fazit: Für Stabilus wird 2026 ein Jahr der Konsolidierung. Das Unternehmen muss vor allem seine Hausaufgaben machen. Es liegt weiterhin viel Arbeit vor dem Management. Die Prognose fällt schwach aus, das wurde fast schon so erwartet. Dennoch werden die Konsensschätzungen erneut deutlich sinken müssen. Keine guten Vorgaben also, zumindest auf kurze Sicht.

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Jahr 2025e* 2026e* 2027e*
Umsatz in Mrd. EUR 1,296 1,35 1,57
Ergebnis je Aktie in EUR 0,93 2,33 3,70
KGV 22 9 6
Dividende je Aktie in EUR 0,35 0,35 0,50
Dividendenrendite 1,69% 1,69% 2,42%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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