Analyse
09:30 Uhr, 02.05.2023

STABILUS – Aktie bleibt langfristig interessant

Dank einer guten Entwicklung im nordamerikanischen Industriegeschäft und der anziehenden Fahrzeugproduktion in Europa hat Stabilus den höchsten Halbjahresumsatz der Firmengeschichte erzielt. Wie sind die Aussichten für das Gesamtjahr 2022/2023?

Erwähnte Instrumente

  • Stabilus SE
    ISIN: DE000STAB1L8Kopiert
    Kursstand: 59,200 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Stabilus SE - WKN: STAB1L - ISIN: DE000STAB1L8 - Kurs: 59,200 € (XETRA)

Der Hersteller von hydraulischen Dämpfern und Gasdruckfedern hat ein „krummes“ Geschäftsjahr, welches von Anfang Oktober bis Ende September geht. Deshalb legen die Koblenzer jetzt schon ihren Halbjahresbericht vor.

Mit einem Konzernumsatz in Höhe von 601,3 (VJ 524,9) Mio. EUR wurde der Vorjahreswert nicht nur deutlich übertroffen, sondern auch ein neuer Bestwert erreicht. Dabei wurde im zweiten Quartal ein Umsatz in Höhe von 310,6 (VJ 281,2) Mio. EUR erzielt. In der Region EMEA gingen die Erlöse auf 137,2 (VJ 124,9) Mio. EUR nach oben und in Amerika auf 114,0 (VJ 95,2) Mio. EUR. Im Raum Asien-Pazifik war ein leichter Rückgang auf 59,5 (VJ 61,0) Mio. EUR zu verzeichnen. Im ersten Halbjahr trug EMEA mit 246,3 Mio. EUR zum Umsatz bei, Amerika mit 223,1 (VJ 172,5) Mio. EUR und Asien-Pazifik mit 131,9 (VJ 122,1) Mio. EUR. Dabei profitierte Stabilus von der gestiegenen Nachfrage nach seinen Produkten aber auch von Preiserhöhungen. Zusätzlich wirkten sich Währungseffekte beim US-Dollar sowie beim mexikanischen Peso positiv aus.

Ergebnis von Steuereffekte begünstigt

Das bereinigte EBIT stieg im ersten Halbjahr auf 73,4 (VJ 68,6) Mio. EUR und damit weniger stark als der Umsatz. Dies lag zum einen daran, dass die höheren Einkaufspreise für Material, Rohstoffe und Energie nicht eins zu eins an die Kunden weitergegeben werden konnten und zum anderen an den höheren Frachtkosten. Die Marge stellte sich auf 11,0 (VJ 11,8) Prozent. Der Nettogewinn stieg hingegen um über 31 Prozent auf 58,1 (VJ 44,2) Mio. EUR. Allerdings war der Gewinn aufgrund geänderter Steuerbescheide für die Jahre 2010 bis 2014 beeinflusst, aufgrund dessen sich ein positiver Steuereffekt in Höhe von 4,3 (VJ minus 16,5) Mio. EUR ergab.

Der operative Cashflow stieg auf 67,6 (VJ 6,0) Mio. EUR, was im Wesentlichen an der Reduzierung des Forderungsbestands lag. Der Bestand an liquiden Mitteln stellte sich zum Stichtag auf 155,4 (VJ 203,8) Mio. EUR. Im Vorjahr hatte ein aufgenommenes Schuldscheindarlehen zu einem Mittelzufluss in Höhe von 55 Mio. EUR geführt. Dieser Effekt fiel dieses Jahr nicht an. Der Nettoverschuldungsgrad sank aufgrund des höheren Ergebnisses und der der gesunkenen Finanzverbindlichkeiten auf sehr moderate 0,5 (VJ 0,8). Die Eigenkapitalquote konnte auf 53,7 (VJ 52,9) Prozent erhöht werden.

Zuversicht für den Rest des Geschäftsjahres

Die wirtschaftliche Lage für das Gesamtjahr bezeichnete der Vorstand in seinem Ausblick als solide. Vor allem für die Fahrzeugmärkte wird mit einem anhaltenden Wachstum gerechnet. Unsicherheiten bleiben aufgrund der weiterhin hohen Kosten für Material, Energie und Personal sowie der Ukrainekrise. An der Jahresprognose, die einen Umsatz zwischen 1,1 und 1,2 Mrd. EUR bei einer bereinigten EBIT-Marge von 13 bis 14 Prozent.

Fazit: Auf den ersten Blick stellen sich die Halbjahreszahlen von Stabilus recht ordentlich dar. Die Analysten hatten beim Umsatz im Schnitt jedoch mit rund 315 Mio. EUR gerechnet, so dass die Aktie aktuell zwei Prozent im Minus notiert. Ich halte die Stabilus-Aktie bei Kursen von unter 60 Euro dennoch für langfristig interessant.

Jahr 2021/2022 2022/2023e* 2023/2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 1,12 1,20 1,28
Ergebnis je Aktie in EUR 3,58 4,37 4,94
KGV 16 14 12
Dividende je Aktie in EUR 1,75 1,64 1,81
Dividendenrendite 2,97 % 2,78 % 3,07 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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