Stabiles Aktienklima trotz Dollar-Schwäche
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In der vorigen Woche tendierten die Aktienmärkte - gemessen am Weltindex - uneinheitlich. Das lag vor allem an den verringerten Handelsaktivitäten infolge des Feiertags in den USA. Dort sorgte am Freitag eine Erholungsrallye dafür, dass die Märkte sich trotz der US-Dollar-Schwäche zum Wochenschluss robust hielten. In Europa reichte diese Rallye allerdings nicht aus, um die im Wochenverlauf aufgelaufenen Kursverluste wieder auszugleichen. Somit blieb ein leichter Kursverlust von etwa 0,5%. Einmal mehr hat sich gezeigt, dass die europäischen Aktienmärkte ohne US-Vorgaben orientierungslos sind. Insbesondere der DAX hätte die guten Vorgaben des ifo-Index freundlicher aufnehmen können. In den STOXX-Sektoren zeigten die Automobilwerte mit –1,8% traditionell die stärkste negative Reaktion auf die Dollarschwäche. Positiv fielen die Rohstoffwerte auf, die mit +1,7% einen Großteil der starken Vorwochenverluste wieder ausglichen.
In den vergangenen Monaten sind die Aktienmärkte wenig dynamisch angestiegen. Ausschlaggebend hierfür ist das Zusammenspiel eines robusten Konjunkturumfelds bei zugleich rückläufigen Inflationsrisiken und steigenden Unternehmensgewinnen. In der Regel bedarf es eines „Triggers“, um dieses recht stabile Gebilde ins Wanken zu bringen. Die US-Dollar-Schwäche könnte ein solcher Auslöser sein, um die Märkte in eine deutlichere Konsolidierung innerhalb des anhaltenden Aufwärtstrends zu treiben. Nach dem Ausbruch aus einer mehrmonatigen engen Bandbreite sind beim Euro weitere dynamische Zugewinne nicht auszuschließen – unter anderem weil Unternehmen zu verstärkten Währungsabsicherungen gedrängt werden könnten. Andere fundamentale Gründe, wie die abnehmende Zinsdifferenz zwischen USA und Euroland sowie die Diversifizierung der Währungsreserven der Überschussländer (z.B. China), hätten den Euro schon wesentlich früher zur Stärke verhelfen müssen. Insgesamt sollte die Konsolidierung an den Aktienmärkten positiv verlaufen. Dafür sprechen konsumfreudige US-Verbraucher zu Beginn des Weihnachtsgeschäfts, und der am Freitag in den USA zur Veröffentlichung anstehende ISM-Index, der auch weiterhin im expansiven Bereich über 50 bleiben sollte - und damit ein solides Wirtschaftswachstum signalisiert. Mit Kursen über 3.900 (EuroSTOXX 50) und 6.160 (DAX) sind die jüngsten Aufwärtsbewegungen als weiterhin intakt anzusehen.
In der laufenden Woche stehen für den Rentenmarkt einige wichtige Makro-Daten zur Veröffentlichung an. Die USA geben dabei die Richtung vor. Von hoher Bedeutung werden hier die Daten zum schwachen Immobilienmarkt sein. Auch in dieser Woche ist mit weiteren Rückgängen bei den Verkaufszahlen von neuen bzw. bestehenden Häusern zu rechnen. Gleichzeitig werden die Auftragseingänge bei Gebrauchsgütern (Durable Goods) deutlich nachgeben. Vor dem Hintergrund schwacher Daten aus dem Baubereich und dem Auftragseingang dürfte die von uns erwartete, leicht freundlichere Zahl beim ISM zum Wochenende, wenig Auswirkung haben. Auf Wochensicht erwarten wir daher einen moderaten Anstieg beim Bund-Future auf 118,50.
Quelle: cominvest
Die cominvest Asset Management GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main wurde im Jahr 2002 durch Zusammenlegung der inländischen Asset Management-Aktivitäten der Commerzbank AG gegründet und ist seitdem eine hundertprozentige Tochter der Commerzbank. Aktuell verwaltet sie 55 Milliarden Euro, wovon 44% auf Privatkunden und 56% auf institutionelle Investoren entfallen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf europäischen Aktien- und Rentenfonds.
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