S&T - Stellungnahme nach Short-Attacke
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Nun ist sie also da, die angekündigte Stellungnahme des Technologiekonzerns S&T als Reaktion auf die Short-Attacke von Viceroy Research (mein Kollege Rene Berteit berichtete). Sie fällt zum einen ausführlich aus, zum anderen will S&T die Visibilität weiter verbessern. Hier können Sie die Stellungnahme herunterladen.
Schritt für Schritt entkräftet das S&T-Management, das zuletzt auch Aktien des Unternehmens zugekauft hat, die Punkte von Viceroy. Um die Transparenz weiter zu verbessern, wurde zudem Deloitte beauftragt, eine unabhängige forensische Untersuchung durchzuführen, die die außerbilanziellen Strukturen und die rechtlichen Risiken aus angeblichen Ermittlungen gegen Tochtergesellschaften von S&T prüfen soll. Auch wird der Aufsichtsrat um einen Chief Compliance Officer erweitert. Das TTS-Programm wird ebenfalls weiter fortgesetzt. Das Ziel ist es die Unternehmensstruktur weiter zu vereinfachen. 2022 wird zudem ein neuer Wirtschaftsprüfer, KPMG, engagiert.
Operativ bestätigte S&T die Jahresziele 2021. Auch gehen die Pläne in Richtung eines möglichen Divestments der IT-Services-Sparte weiter. Auf Basis der aktuellen Analystenschätzungen wird die Aktie mit einem KGV 2022 von 12 und einem KUV von 0,7 bewertet. Analystenkursziele für die Aktie bewegen sich im Bereich von 30 EUR.
Jahr | 2020 | 2021e* | 2022e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 1,25 | 1,35 | 1,55 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 0,85 | 0,87 | 1,26 |
Gewinnwachstum | 2,35 % | 44,83 % | |
KGV | 18 | 18 | 12 |
KUV | 0,8 | 0,8 | 0,7 |
PEG | 7,7 | 0,3 | |
Dividende je Aktie in EUR | 0,30 | 0,30 | 0,30 |
Dividendenrendite | 1,91 % | 1,91 % | 1,91 % |
*e = erwartet |
Aus charttechnischer Sicht befindet sich die Aktie dagegen seit geraumer Zeit im Niemandsland. Die heutige Erholung verpufft. Eine hochvolatile Korrektur bestimmt im Wochenchart das Kursgeschehen. Erst Kurse über 24 EUR dürften die Shorties ins Schwitzen bringen. Die Korrektur seit 2018 könnte in diesem Fall enden. Die Abrisskante um 18,30 EUR dient vorgeschaltet als Widerstand. Kurse um 10 EUR könnten im kommenden Jahr wiederum antizyklisch Chancen bieten. Dort verläuft derzeit eine langfristige Aufwärtstrendvariante.
Fazit: Unternehmen wie S&T sind nach Short-Attacken immer in einer Verteidigerposition. Es war nicht die erste Attacke von Viceroy auf S&T und wird auch nicht die letzte gewesen sein. Viel wichtiger für die Aktie wird es aber auf Sicht einiger Jahre sein, dass das Managment operativ überzeugt und den Verkauf der IT-Services-Sparte 2022 erfolgreich unter Dach und Fach bringt. Sollte der Fokus auf das margenstarke IoT-Geschäft gelingen, dürften Aktionäre langfristig über die im Dezember gesehenen Kurse wahrscheinlich nur müde lächeln.
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