Kommentar
01:00 Uhr, 28.02.2008

Square Root of 3 - Wir setzen noch einen drauf ...

Neben den geometrischen Fibonacci-Verhältniswerten sind es vor allem die harmonischen Relationen, welche die Finanzmärkte prägen.

Mit der Quadratwurzel aus 2 wurde zuletzt ein solches Ratio besprochen. Anhand praktischer Chartbeispiele liess sich sehr deutlich erkennen, welche bedeutende Funktion als Unterstützungs- oder Widerstandslevel diesen Verhältniswerten zukommen kann, siehe Abbildungen 1 und 2.

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Sie haben es sicherlich bereits gemerkt.

Wir veröffentlichen Charttechnik Lessons für Einsteigerniveau und Charttechnik Lessons für Fortgeschrittene. Dieses Lesson richtet sich wieder einmal an Fortgeschrittene.

Abbildung 1: Dow Jones Industrial (INDU), Wochen-Intervall.

Das Retracement der Abwärtsbewegung vom Allzeithoch bis zum Major Low des Septembers 2001 führt genau bis zum „Square Root of 2“ 70,7% Price Retracement. Eine Rallye von ungefähr 2500 Punkten innerhalb von fast einem halben Jahr beendet am „Heiligen Schnitt“ ihre fulminante Aufwärtsbewegung. Danach „säuft“ der Markt ab.

Abbildung 2: Nasdaq 100 Index (NDX), Tages-Intervall. „Square Root of 2“ 141,4% Price Extension

Das letzte Hoch des Marktes erschien am 2. Dezember 2002 an der „Square Root of 2“ 141,4% Price Extension des Swings vom 22. August 2002 zum Low des 8. Oktober 2002.

Die dritte Dimension des Quadrates – Quadratwurzel aus 3

Ratios können nicht nur durch die diagonalen Beziehungen innerhalb eines Quadrates generiert werden, wie wir das beim Square Root of 2 beobachtet haben, siehe Abbildung 3, sondern auch mittels der dritten Dimension eines Quadrates, siehe Abbildung 4.

Abbildung 3: Harmonische Proportionen des Quadrates mit dem „Heilgen Schnitt“

Abbildung 4: Harmonische Proportionen der dritten Dimension des Quadrates

Während die Quadratwurzel aus 2 die Oberfläche eines Quadrats teilt, teilt die Quadratwurzel aus 3 das Volumen eines Würfels.

Die Diagonale eines Würfels wird von einer Linie, welche entgegengesetzte Ecken verbindet, geformt und beträgt √3 = 1,732. Die trianguläre Fläche wird von einer Seite, zum Beispiel 1,000 und der Diagonalen eines Quadrates, also 1,4142 oder √2 gebildet.

Die zugehörige Rechnung ist folgende:

√ (1,4142²+1²) = √ (2+1) = √3

Der reziproke Verhältniswert von √3 beträgt 0,577 (1 : √3). In der Geometrie sind reziproke beziehungsweise inverse Ratios wichtiger Werte immer von Bedeutung.

Bevor anhand eines praktischen Chartbeispieles demonstriert wird, wie ein Ratio des Square Root of 3, nämlich 1,732 auf einen „versteckten“ Support oder Resistance hinweisen kann, soll noch kurz die Beziehung der Quadratwurzel aus 3 zu PHI (j = ~ 1,618, j‘ = ~ 0,618) erläutert werden. Dies geschieht wie in vorausgegangenen Lessons nicht aus purer Freude an mathematischen Spielereien, sondern steht in direktem Zusammenhang mit geometrischen Verhältnissen in Ihren Charts und soll der späteren praktischen Anwendung von v.a. wichtigen Preis-Zeit-Techniken dienen. Gleiches gilt für einige der in dieser Serie abgebildeten Zeichnungen, kann ein Chart doch auch als Quadrat dargestellt werden. Doch mehr dazu an späterer Stelle...

Beziehung der Quadratwurzel aus 3 zu PHI

Die Beziehung der Quadratwurzel aus 3 zu PHI (1,618, reziprok 0,618) kann zeichnerisch wie folgt in der Abbildung 5 dargestellt werden:

Abbildung 5: Beziehung zwischen √3 und PHI

Die Basis beträgt 1,618 während die Höhe 0,618 misst. Die Diagonale ist die Quadratwurzel aus 3 und beträgt 1,732. Soviel zur Beziehung zwischen √3 und PHI.

Praktisches Chartbeispiel

In der Abbildung 6 sehen Sie den S&P 500 Index (SPX) in einem Tages-Intervall.

Am 21. September 2001 bildete der SPX im Zuge des Terror-Angriffs auf das World-Trade-Center sein Crash-Tief aus (siehe hierzu auch Lesson „Square Root of 2“, Abbildung 7). Daraufhin begann eine fulminante Rallye bis zum Januar 2002-Hoch. Dieses Hoch ist höher als die umgebenden Hochs vom Dezember 2001 sowie März 2002 und dient uns als Pivot Point. Sie sehen, dass der Crash zum Juli 2002-Tief führte, genau dort wo die „Square Root of 3“ 173,2% Extension einen „unsichtbaren“ Support für uns sichtbar macht. Ab dem Juli 2002 setzte dann eine Rallye ein.

Abbildung 6: S&P 500 Index (SPX), Tages-Intervall. „Square Root of 3“ 173,2% Extension.

Schlussbemerkung

Jedes der sechs Ihnen vorgestellten Square Root-Ratios hat seinen Platz in den Märkten und kann äußerst wertvoll sowohl für die Stop-Platzierung als auch für die Kurszielprojektion sein.

Märkte unterscheiden sich im Hinblick auf ihre Vibration. Mit anderen Worten: Jeder Futures-Kontrakt, jede Aktie oder ein anderes spekulatives Finanzmarktinstrument tendiert zu bestimmten Ratios. Meistens sind es die Fibonacci-Ratios (insbesondere PHI = 1,618 und reziprok 0,618) in Kombination mit dem Square Root of 2-Ratios (1,414 und 0,707) und 1,000/0,500. In der Abbildung 7 sehen Sie ein solches Beispiel in einem extrem kurzfristigen Intervall, nämlich in einem 1-Minuten-Chart des S&P Mini-Futures. Aufgrund der spezifischen Vibrationseigenschaften verschiedener Märkte empfiehlt es sich, denjenigen Markt, welchen Sie handeln, auf seine typischen Ratios hin zu überprüfen.

Abbildung 7: S&P Mini-Futures (ESZ2), 1-Minuten-Intervall. Ratio-Vibration.

Autor: Frank Thönnißen - Co-Investment Advisor bei STRADIVARI (Luxemburg)

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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