Analyse
07:34 Uhr, 04.04.2018

SPOTIFY - Long- oder Short-Playlist abspielen?

Der Börsenneuling hat einen hohen Marktanteil und hohes Wachstum. Was soll man nun mit der Aktie machen?

Erwähnte Instrumente

  • SPOTIFY TECHNOLOGY S.A. - WKN: A2JEGN - ISIN: LU1778762911 - Kurs: 149,010 $ (NYSE)

Spotify ist erfolgreich an die Börse gegangen. Der Aktienkurs erreicht kurzfristig fast 170 USD. Damit ist (war) das Unternehmen ca. 30. Mrd. USD wert. Intraday gab der Kurs deutlich nach. Aber ist die Aktie so viel wert?

SPOTIFY TECHNOLOGY S.A.
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Im vergangenen Jahr lag der Umsatz bei gut 4 Mrd. EUR und der Verlust, den Spotify erwirtschaftete, lag bei deutlich über 1 Mrd. EUR. Unter diesen Umständen macht eine Bewertung von 30 Mrd. aber überhaupt keinen Sinn.

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Spotify ist eine Wachstumsmaschine. Der Umsatz wuchs auf Jahressicht um 40 %. Insofern könnte man die herben Verluste verzeihen. Oberflächlich betrachtet ist das möglich, doch im Detail tun sich Abgründe auf. Der Umsatz der gesamten Musikindustrie lag im Jahr 2016 bei 15,8 Mrd. Dollar. Im vergangenen Jahr ist er schätzungsweise auf 16,7 Mrd. gewachsen.

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Der Umsatz ist damit so hoch wie 2009. Das Musikgeschäft ist kein Wachstumsmarkt. Grund dafür war der ständige Rückgang der Verkäufe im Geschäft. Der digitale Vertrieb konnte den Trend stoppen und nun umkehren. Es wird erwartet, dass der Markt in den nächsten Jahren wieder wachsen wird und Anfang der 20er Jahre über 20 Mrd. steigen wird.

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Derzeit hat Spotify einen Marktanteil von 25 %. Selbst wenn das Unternehmen 100 % des Wachstums bis 2021 für sich beanspruchen kann, wird sich der Umsatz lediglich verdoppeln. Mit ganz viel Glück schreibt Spotify dann keine Verluste mehr. Wahrscheinlich ist das nicht.

Die Aktie von Spotify ist für mich wie die von Snap. Der Börsengang gelingt, dann kommen die Verkäufe. Da Spotify schon am ersten Tag des Handels so unverschämt hoch bewertet wird, ist die Aktie sofort ein Verkauf. Das Kursziel liegt maximal bei der Hälfte des heutigen Erstkurses von 167 Dollar.

Infografik: Musik-Streaming: Wer zahlt am besten? | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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