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11:39 Uhr, 28.01.2013

Spezialfondsinvestoren fürchten überhöhte Eigenkapital-Unterlegung

Frankfurt am Main (BoerseGo.de) - Die institutionellen Anleger der Spezialfonds streben bei Immobilien und Aktien gegenüber der aktuellen Aufteilung der Assets eine Verdopplung an. Ihre Investitionen in alternative Investments, wie beispielsweise Infrastrukturinvestitionen, würden sie auf das Zweieinhalbfache ausbauen. Staatsanleihen und Pfandbriefe hingegen fielen bei der Assetallokation deutlich zurück. Dies zeigt eine Umfrage von Kommalpha im Auftrag des Bundesverband Investment und Asset Management (BVI).

Derzeit haben institutionelle Anleger 61 Prozent ihres Spezialfondsvermögens in verzinsliche Wertpapiere investiert, streben aber eine Quote von lediglich 41 Prozent an. Hierbei verlören insbesondere Staatsanleihen und Pfandbriefe an Bedeutung. Ihr Anteil würde auf die Hälfte des heutigen Bestandes abschmelzen. Den Anteil von Unternehmensanleihen hingegen würden die Institutionellen von 15 Prozent auf 19 Prozent ihres Spezialfondsvermögens ausbauen. Thomas Richter, Hauptgeschäftsführer des BVI: „Mit den Renditen von Anleihen der Industriestaaten lassen sich die von institutionellen Investoren geforderten Renditen nicht mehr erzielen. Viele Investoren wollen deshalb renditestärkere Anlagen höher gewichten. Die bevorstehende Solvency II-Regulierung mit entsprechend hohen Unterlegungspflichten durch Eigenkapital hält sie offenbar davon ab.“

Die Aktienquote in den Spezialfonds würden die Institutionellen bei einer Lockerung der diskutierten Vorschriften von 12 auf 24 Prozent verdoppeln und die Immobilienquote von sechs auf 14 Prozent erhöhen. Zudem würden die Institutionellen statt sechs künftig 15 Prozent des Spezialfondsvermögens in alternative Investments anlegen. Bei der Betrachtung einzelner Anlegergruppen zeigen sich markantere Diskrepanzen zwischen den aktuellen Investitionen und der angestrebten Allokation.

Angesichts des Niedrigzinsumfeldes unterstützt der BVI die Wünsche nach veränderten regulatorischen Vorgaben. Richter: „Damit die für die Altersvorsorge bestimmten Mittel inflationsgeschützt und rentierlicher investiert werden können, sollten institutionelle Investoren insbesondere Immobilien und Infrastrukturinvestitionen bei ihren Kapitalanlagen höher gewichten können, ohne zu hohe Anforderungen durch die Eigenkapitalunterlegung berücksichtigen zu müssen.“

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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