Analyse
12:42 Uhr, 22.04.2021

Spannende Aktien aus dritten Reihe: Der große Nebenwerte-Check!

Am 20. April fand die virtuelle DACH-Nordic-Technologiekonferenz der Pareto Securities statt - mit einigen interessanten Unternehmenspräsentationen

Erwähnte Instrumente

  • PSI Software SE
    ISIN: DE000A0Z1JH9Kopiert
    Kursstand: 28,100 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • CYAN AG
    ISIN: DE000A2E4SV8Kopiert
    Kursstand: 11,680 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • PSI Software SE - WKN: A0Z1JH - ISIN: DE000A0Z1JH9 - Kurs: 28,100 € (XETRA)
  • CYAN AG - WKN: A2E4SV - ISIN: DE000A2E4SV8 - Kurs: 11,680 € (XETRA)
  • All for One Group SE - WKN: 511000 - ISIN: DE0005110001 - Kurs: 61,400 € (XETRA)
  • GFT Technologies SE - WKN: 580060 - ISIN: DE0005800601 - Kurs: 17,000 € (XETRA)
  • KPS AG - WKN: A1A6V4 - ISIN: DE000A1A6V48 - Kurs: 5,280 € (XETRA)
  • Cliq Digital AG - WKN: A35JS4 - ISIN: DE000A35JS40 - Kurs: 37,300 € (XETRA)
  • SNP Schnei.Neureith.&Partn.SE - WKN: 720370 - ISIN: DE0007203705 - Kurs: 60,450 € (XETRA)
  • KONTRON AG O.N - WKN: A0X9EJ - ISIN: AT0000A0E9W5 - Kurs: 23,280 € (XETRA)
  • INTERSHOP Communications AG - WKN: A25421 - ISIN: DE000A254211 - Kurs: 3,980 € (XETRA)
  • IVU Traffic Technologies AG - WKN: 744850 - ISIN: DE0007448508 - Kurs: 18,100 € (XETRA)
  • init innovation in traffic systems SE - WKN: 575980 - ISIN: DE0005759807 - Kurs: 37,600 € (XETRA)

PSI Software hat eine solide Präsentation gehalten und ich denke der Kernpunkt war am Ende, dass man 10 % EBIT-Marge für 2022 deutlich in Aussicht gestellt hat. PSI ist leider noch kein Unternehmen, das schon durch die Transformation durch ist und zeigt oftmals stark schwankende Ergebnisse die an Lizenzerlösen hängen. Die Bewertung mit einem KGV von um die 25 für 2022 ist nicht gerade billig. Andererseits kann man hier von der Digitalisierung der Energienetze profitieren. An schwachen Tagen kann man da was machen. Kurzfristig fehlen mir Kurstrigger. Eher ein Wert für buy and hold als für das Trading.

PSI Software AG
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CYAN berichtet über eine große Pipeline, man vergleicht sich als Sicherheitsanker für jedes Smartphone und jede mobile Anwendung, ob Payment, Social Media, Mail. Bislang hat das Unternehmen NIE das geliefert, was versprochen wurde. Die Bilanz und die GuV sind sehr unsolide. Jahreszahlen für 2020 stehen noch aus. Bei Cyan muss man an die Versprechen glauben, ansonsten macht ein Engagement keinen Sinn. Aber dem Unternehmen nach sind große Deals in der Pipeline und Endverhandlung. Etwas für Zocker. Die Aktie wird gerne mal nach Meldungen gespielt bei bei harten Zahlen dann wieder zu enttäuschen.

CYAN AG
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All for One Group kommt langsam aus dem Margenloch der vergangenen Jahre gekrochen. Auch wenn 2021 noch nicht das gelbe vom Ei sein wird, geht man mit einer Prognose von 550-600 Mio. Euro Umsatz und 7 % EBIT Marge mittelfristig mutig voran. Gelingt dies, wird die Aktie auf jeden Fall dreistellig notieren. Ich bin bei All for One langfristig investiert. Bald kommen dann wieder Zahlen zum Q2. Q1 lief bereits gut. Aber man muss nun anfangen dauerhaft zu liefern. Ob Q1 eine Eintagsfliege war sich bald zeigen. Die Richtung stimmt, aktuell aber noch schwer zu sagen ob man heute investieren muss oder ob man noch 6-12 Monate Zeit hat. Ich persönlich würde meine Aktien derzeit aber nicht hergeben und bleibe drin. Die Chancen sind für mich einfach viel größer als die Restrisiken.

All for One Group SE
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GFT Technologies hat mir am Besten gefallen. Das war echt mal eine sehr gute Präsentation, die Frau Lulay da gehalten hat. GFT hat klare Wachstumsperspektiven und wird Umsatz und Gewinn in den kommenden Jahren wohl deutlich steigern können. 50 % der erzielten Umsätze kommen mittlerweile aus Bereichen, die man als „fast growing“ bezeichnet. Dazu gehören Cloud-/Blockchain-/AI-Anwendungen. Vor wenigen Jahren war man noch total im Banking-Bereich verhaftet und stark abhängig von zwei Großkunden (Deutsche Bank/Barclays), die ca. 40 % des Umsatz gemacht haben. 2021 dürfte deren Anteil Richtung 16 % gehen und man erzielt 18 % der Erlöse im Bereich Versicherungen und 13 % im Industriebereich. Der Umbau ist gelungen und organisch zweistelliges Wachstum wohl auf Jahre hinaus relativ gut gesichert. In einigen Regionen wie Brasilien oder in Asien wächst man zudem rapide. Das ist mal eine runde Story mit einer klasse CEO. Die Story kann man sich auch mittel- bis langfristig mal ins Depot legen. Ich war ja hier zuletzt nur als Trader unterwegs. GFT sollte deutliches Potenzial in den kommenden Jahren besitzen. Ein KGV von ca. 20 für dieses Jahr und 16 für das kommende scheint zudem ausbaufähig dank des guten Wachstums.

GFT Technologies SE
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KPS hingegen bleibt eher schwierig. KPS ist grundsätzlich. sehr solide aufgestellt und ist mit ca. 60 % des Umsatz im Einzelhandel verhaftet. Das kann in Pandemiezeiten ein Nachteil sein. Für das lfd. Jahr hat man die Prognose von ca. 165 Mio. Euro Umsatz und ca. 23 Mio. Euro EBITDA bestätigt. Eine Mittelfristprognose traut man sich leider so gar nicht im Moment zu. Mit einem 20er KGV, seitwärts laufenden Umsätzen und stagnierenden Gewinne kann man leider niemand hinter dem Ofen hervorlocken. Das KGV liegt um die 20, die Dividendenrendite bei 3-4 %. Nach unten geht da eigentlich auch nicht mehr viel. Zudem man sehr gute Freecashflows erzielt und eine atmende Personalstruktur hat. Ich denke sobald KPS mal eine Perspektive für die kommenden 2-3 Jahre aufzeigen kann und diese zumindest moderates Wachstum vorsieht wird sich die Aktie schnell Richtung 7-8 Euro erholen können. Ohne diese Perspektive bleibt es wohl bei der aktuellen Seitwärtsbewegung, die aber nach unten fundamental abgesichert scheint.

KPS AG
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Cliq Digital ist ein Unternehmen, bei dem für mich nach jeder Präsentation ein Haufen Fragen offenbleibt und ich ernsthafte Probleme habe, das Geschäftsmodell zu verstehen. Die Aktie ist einer der Topperformer am Aktienmarkt in den letzten Quartalen. Keine Frage, ich habe in dem Papier auch schon privat gezockt. Das große Aber: Ben Bos kann sein Geschäftsmodell mir persönlich nicht so verständlich machen, dass ich es auch wirklich verstehe. Das Cliq-Geschäftsmodell basiert darauf, via Marketing über google/Bing/Social Media Leute auf die eigene Streaming-Plattform zu locken und als Abonnenten zu gewinnen. Der Content ist komplett extern zugekauft, über irgendwelche Entertainment-Broker, die man aber nicht nennen mag. Meist sind es zweit- und drittklassige Inhalte oder schon uralte Geschichten. Die vermarktet man für 14,99 Euro im Monat. In den USA ist man hier besonders erfolgreich, warum sagt man aber nicht. Angeblich wegen einem besonders effizienten Marketings. Wie man sich in den USA bei Cliq registrieren kann, bleibt auch ein Fragezeichen. Die App hat im Google Store bislang 7 Bewertungen und im Appstore 11 Bewertungen. Man muss bedenken, da laufen den Zahlen nach doch Hunderttausende an Abos drüber? Wie geht das mit ein paar hundert Downloads in den Appstores. So bleibt Cliq Digital leider ein Unternehmen, in das ich nicht investieren kann und wo ich nur als Zocker mal einen schnellen Trade riskiere. Schade eigentlich.

Cliq Digital AG
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SNP hat eine gute Präsentation gehalten, die sich schwerpunktmäßig auf die Vorzüge der Software bezogen hat. Bei SNP war ich privat/Musterdepot auch lange investiert und finde die Company ohne Frage höchst spannend. Leider hat SNP das Problem sehr unzuverlässig zu sein was das Thema Zahlen angeht. So wurden die letzten Jahre stets die Prognosen verfehlt und trotz immer größerer Partner kam man eigentlich nicht wirklich vorwärts. Ich glaube/denke weiterhin, dass SNP großes Potenzial hat, aber ich warte da erstmal den Geschäftsbericht ab, auf dem man auch in der Präsentation hingewiesen hat. Auffällig war, das All for One die Partnerschaft mit SNP auch nochmals hervorgehoben hat. Die Software scheint also wirklich was zu taugen. Hoffen wir, dass sie die Finanzen in den Griff bekommen, dann könnte das tatsächlich noch eine wirklich gute deutsche Softwarestory werden.

SNP Schnei.Neureith.&Partn.SE
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S&T hat eine solide Präsentation gehalten, deren Schwerpunkt auf den zahlreichen Möglichkeiten im IoT-Bereich ("Internet of Things") lag. S&T hat hier neben der Hardware auch eine Softwareplattform geschaffen, die ihren Umsatz bis 2023 in Richtung 100 Mio. Euro steigern soll. Die Leerverkäufer, die sich noch immer in der Aktie tummeln, hat man proaktiv angesprochen und will hier mit Transparenz und Aktienrückkäufen punkten. Insgesamt macht S&T einen guten Eindruck, die Wachstumsstory sollte noch einiger Jahre laufen. Ein steigender Softwareanteil wird sich positiv in den Margen bemerkbar machen. Die Chancen stehen gut das die lange Seitwärtsphase nach oben aufgelöst wird. Ob schon zeitnah oder erst in zwölf Monaten bleibt abzuwarten.

S&T AG
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Sehr charmant war der Auftritt von INTERSHOP Communications. Nachdem man 2020 einen satten Turnaround hingelegt hat und wieder ein positives EBIT erzielen konnte, hört sich der Ausblick indes eher wieder etwas trüber an. Aufgrund hoher Investitionen in die eigene Software kann das gute Ergebnis wohl erstmal nicht gehalten werden. Die größten Konkurrenten sind Unternehmen wie Adobe oder salesforce. Den eigenen Marktanteil bei Neuabschlüssen von Verträgen sieht man weltweit bei ca. 5 %. Die Message des Vorstands ist klar: Intershop ist wieder da und will wachsen. Der Markt dafür ist riesig, angestrebt werden Kunden mit mehr als 400 Mio. Euro ecommerce-Umsatz im Jahr. Also schon dicke Brocken. Ich würde die Aktie aktuell als Liebhaberpapier sehen. Auch wenn der Vorstand eine krasse Unterbewertung sieht, so gibt die Historie aktuell noch keinen echten fundamentalen Kauf her.

INTERSHOP Communications AG
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init innov.in traffic syst und IVU Traffic Technologies haben noch zu den guten Aussichten im Bereich Verkehrsmanagement berichtet. Die öffentlichen Verkehrsmittel werden von den Staaten massiv gefördert und auch viele Konjunkturprogramme zielen darauf, diesen Bereich auszubauen. Mir persönlich gefällt hier IVU besser als Init. Ob es daran liegt, dass ich hier langfristig investiert bin? Vielleicht. Ein weiterer Grund der für mich aber, der eher für IVU spricht, ist der Umbau zum Cloud-/Softwareunternehmen. Die Wachstumshistorie der letzten Jahre zeigt klar nach oben und die Margen werden stetig ausgebaut. Init hingegen ist stärker Projekt lastig und Umsatz und Ertrag können stärker schwanken. Interessant sind beide Aktien da in den Bereich Infrastrukturmanagement viel Geld fließt und weiter fließen wird. Bewertungstechnisch sind beide Titel nicht billig aber bei weiterem Wachstum auch noch nicht zu teuer.

Hinweis: Diese Analysen wurden am 20.4. bereits in unserem Service "Guidants PROmax" veröffentlicht.

IVU Traffic Technologies AG
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init innov.in traffic syst.SE
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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