Kommentar
12:41 Uhr, 04.10.2022

S&P500, DAX und Gold starten mit kräftigen Gewinnen ins vierte Quartal – Woran liegt’s und ist der Boden endlich erreicht?

Nach dem miserablen Monat September und dem dritten Quartal insgesamt schießen die Märkte zum Beginn des neuen Quartals umso stärker nach oben. Ist es Zeit, auf den fahrenden Zug aufzuspringen?

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 3.678,43 Pkt (S&P) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.594,11 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Nach dem deutlichen Kursanstieg seit Montagfrüh keimt bei vielen Anlegern Hoffnung auf. Inzwischen ist der L&S DAX (12.591,21 3,13 %) über die Marke von 12.500 Punkten nach oben gesprungen, ein Anstieg um mehr als 500 Punkte seit dem gestrigen Tief – Wahnsinn!

Die Kehrtwende nach oben an den Märkten hatte gestern gegen 10.30 Uhr nach einer Ankündigung des britischen Finanzministers Kwasi Kwarteng begonnen, woraufhin die Zinsen für zehnjährige US-Anleihen eingebrochen sind.

Kleiner Hinweis: Es hat logischerweise etwas mit der Fed zu tun, nachdem deren kräftige Zinserhöhungen in den vergangenen Monaten und die Aussicht auf weitere deutliche Erhöhungen für einen Einbruch an den Märkten gesorgt hatte.

Eine der wenigen Aktien, die am gestrigen Montag hingegen kräftig unter Abgabedruck standen, war Tesla. Der Konzern hatte nicht nur am Freitag mit der Veranstaltung zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) herb enttäuscht, sondern auch am Sonntag schwache Absatzzahlen für das dritte Quartal gemeldet.

Hingegen ist die Aktie von Exxon wegen der stark gestiegenen Ölpreise nach oben geschossen und hat mit einem Börsenwert von 383,1 Mrd. Dollar Meta Platforms (372,5 Mrd. Euro) von Platz 9 im S&P500 verdrängt.

Wie könnte es kurzfristig weitergehen an den Märkten?

Das hängt vor allem von der Entwicklung der US-Zinsen und des Dollar ab. Auch das werde ich in der Sendung ausführlich analysieren. Kurzfristig könnte die deutlich bessere Stimmung der Investoren dafür sorgen, dass die Erholung bei S&P500, DAX, Euro-Dollar und Gold erst einmal weitergeht.

Umso gespannter warten Investoren auf eine Reihe von Konjunkturdaten.

US-Arbeitsmarktdaten im Blick

Am heutigen Dienstag kommen um 16 Uhr die sogenannten JOLTS-Daten aus den USA. Laut den Schätzungen der Volkswirte soll die Zahl der offenen Stellen im August leicht zurückgehen von 11,24 Mio. auf 11,15 Mio.. So hoffnungsvoll wie die Stimmung der Investoren derzeit ist, könnten sowohl schwache als auch starke Zahlen zu den offenen Stellen die Aktienmärkte weiter beflügeln.

Ebenfalls um 16 Uhr werde die Daten zu den US-Industrieaufträgen veröffentlicht. Sie sollen im August um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen sein, nach einem Rückgang um 1,0 Prozent für Juli.


US-Arbeitsmarktdaten und -Einkaufsmanagerindex im Fokus

Am Mittwoch schauen Investoren um 9.55 Uhr auf den endgültigen Einkaufsmanagerindex für Deutschland, um 10 Uhr folgt jener für die Euro-Zone.

Um 14.15 Uhr folgt der US-Arbeitsmarktbericht von ADP. Im September sollen 200.000 Jobs geschaffen worden sein, nach 132.000 für August.

Um 15.45 Uhr kommt der endgültige Einkaufsmanagerindex für die US-Wirtschaft, den S&P Global veröffentlicht.

Um 16 Uhr werden die Augen der Investoren auf den Einkaufsmanagerindex für den US-Dienstleistungssektor gerichtet sein, den das Institute for Supply Management bekanntgibt. Er soll im September leicht gesunken sein von 56,9 auf 56,0 Punkte und würde damit allerdings auf weiterhin florierende Geschäfte in dem Sektor hindeuten. Mich würde es allerdings nicht wundern, wenn der Index deutlich sinken würde, nachdem jener für die US-Industrie zuletzt für viele Experten „überraschend“ eingebrochen war.


Auftragseingang für deutsche Industrie im Blick

Am Donnerstag werden um 8 Uhr die Zahlen zu den Auftragseingängen für die deutsche Industrie veröffentlicht. Sie sollen im August um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken sein, nach einem Minus von 1,1 Prozent für Juli. Mich würde es nicht wundern, wenn der Rückgang im August deutlich größer wäre als von Volkswirten erwartet, weil sich in einem Umfeld hoher Inflation und zunehmenden Sorgen vor einer weltweiten Rezession viele Unternehmen bei der Ordervergabe an die Industrie stark zurückhalten dürften.

Um 14.30 Uhr werden die Zahlen zu den Erst- und fortgesetzten Anträgen auf US-Arbeitslosenhilfe veröffentlicht.


US-Arbeitsmarktbericht ganz oben auf der Agenda

Am Freitag werden um 8 Uhr die Daten zur Industrieproduktion Deutschlands bekanntgegeben. Für August wird ein Rückgang um 0,5 Prozent erwartet, nach einem Minus von 0,3 Prozent für Juli.

Zur gleichen Zeit werden auch die Einzelhandelsumsätze für Deutschland bekanntgegeben. Dabei wird für August ein Rückgang um 1,0 Prozent gegenüber dem Vormonat vorhergesagt. Die horrende Inflation von 10 Prozent dürfte dafür sorgen, dass sich viele Deutsche beim Konsum weiter deutlich zurückhalten.

Am Freitag wird um 14.30 Uhr der offizielle US-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht. Im September sollen 250.000 Jobs geschaffen worden sein, nach 315.000 für August. Zudem soll die Arbeitslosenquote stabil geblieben sein. Bei den Stundenlöhnen wird ein Anstieg um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat und um 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr vorhergesagt.

In meiner Sendung "Euer Egmond" analysiere ich wöchentlich die Märkte!

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