Kommentar
11:55 Uhr, 21.02.2005

Solides Umfeld für den DAX

Für die Aktienmärkte wird in der kommenden Woche eine Seitwärtstendenz erwartet. Nach dem durchaus positiven Verlauf der Berichtssaison richtet sich die Aufmerksamkeit der Anleger wieder verstärkt auf Konjunkturdaten. Viele Marktteilnehmer befürchten ein Szenario mit schneller steigenden US-Leitzinsen, als dies bisher eingepreist ist. Grund hierfür ist die vorhandene Angst vor Inflation. Weiteren Nährboden gaben die gestiegenen US-Erzeugerpreise in der vergangenen Woche. Das Sitzungsprotokoll der Federal Reserve für den Februar, das am Mittwoch veröffentlicht wird, könnte neue Aufschlüsse über die zukünftige Zinspolitik der Amerikaner geben. Etwas aus dem Fokus der Anleger sind derzeit die Problemfaktoren der Vergangenheit geraten. Sowohl von Seiten des Ölpreises als auch vom Euro-Dollar-Wechselkurs werden keine signifikanten negativen Beeinflussungen befürchtet. Der Dax wird weiterhin in einer engen Handelsspanne gesehen. „Dabei lässt sich der Markt derzeit kaum von bescheidenen Unternehmensdaten nach unten beeinflussen“, sagt ADIG-Fondsmanager Christoph Berger. Der Deutschland-Experte weiter: „Das solide Umfeld wird von der gestiegenen Dividendenrendite vieler Unternehmen unterstützt, da Aktien derzeit im Vergleich zum Bondmarkt für Investoren immer interessanter werden.“ Ein Wehrmutstropfen für Marktbeobachter ist die Sensitivität des Marktes auf Terrornachrichten. Die Explosion im Iran letzte Woche zeigte den Anlegern, wie sensibel der Markt auf derartige Ereignisse reagiert.

Der Rentenmarkt wird sich abhängig von der Veröffentlichung wichtiger Konjunkturdaten in der laufenden Woche zeigen. Das Umfeld wird derzeit eher als weiterhin positiv für steigende Renditen erachtet. Sollten von Seiten der makroökonomischen Daten keine großen Störfeuer kommen, so wird sich die bereits in der vergangenen Woche von uns angekündigte Entwicklung steigender Renditen fortsetzen.

Aus den USA erreichen uns fast täglich wichtige Konjunkturdaten. Nach einem Feiertag am Montag beginnt die Woche mit dem Konsumentenvertrauen am Dienstag. Zur Wochenmitte werden die Verbraucherpreise und Auftragseingänge bekannt gegeben. Am Freitag folgt die zweite Schätzung des BIP für das vierte Quartal. Den dritten Anstieg in Folge sehen Marktteilnehmer für den ifo-Geschäftsklimaindex, der am Mittwoch veröffentlicht wird. Sollte der Index das dritte Mal in Folge ansteigen, so wird dies gemeinhin als Zeichen eines Aufschwungs gesehen.

Bei den Unternehmensdaten verlagert sich der Fokus immer mehr auf den europäischen Raum. Aus den USA berichten in der kommenden Woche nur noch vereinzelt Unternehmen aus der zweiten oder dritten Reihe. Aus dem Dax werden fünf Unternehmen ihre Quartalsberichte veröffentlichen. Den Anfang macht zu Wochenbeginn die Deutsche Börse. Nachdem der Wert in den vergangenen Wochen eine hervorragende Performance zeigte, erhoffen sich Investoren vom Management neue Informationen bezüglich des Bieterstreits um die LSE. Am Dienstag präsentiert Henkel sein Ergebnis, wobei ein besonderes Augenmerk auf die US-Strategie fallen wird. Am Donnerstag berichten mit der Hypo Vereinsbank, Fresenius Medical Care und RWE gleich drei Dax-notierte Unternehmen. Auf dem europäischen Parkett geben Unternehmen wie Heineken, Peugot-PSA, Telefónica Moviles, Nestlé und die Santander Central Hispano ihre Daten bekannt.

Quelle: Adig

Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 24,8 Mrd. Euro in 90 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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