Analyse
07:02 Uhr, 02.11.2023

SOLAREDGE - Das Solardrama geht weiter! Aktie -20 % nach Zahlen!

Nach einer saftigen Prognosesenkung stellte der Solarkonzern Solaredge gestern die Zahlen für das dritte Quartal vor. Und verfehlte die Analystenschätzungen einmal mehr haushoch.

Erwähnte Instrumente

  • SolarEdge Technologies Inc. - WKN: A14QVM - ISIN: US83417M1045 - Kurs: 75,790 $ (Nasdaq)

Erst vor knapp zwei Wochen berichtete stock3 über eine heftige Gewinnwarnung beim Solarkonzern Solaredge. Das sorgte im kompletten Solarsektor für teilweise panikartige Verkäufe. Es folgten viele durchwachsene Quartalzahlen. Jinkosolar setzte zumindest ein positives Signal. Doch was Solaredge gestern schlussendlich an Zahlenwerk für das dritte Quartal ablieferte, war eine weitere große Enttäuschung.

Der Umsatz sank verglichen mit dem Vorjahreszeitraum von 836,7 auf 725,3 Mio. USD. Erzielte Solaredge im Q3 2022 noch einen Nettogewinn von 24,7 Mio. USD, fiel nun ein Minus von 61,2 Mio. USD an. Auf Non-GAAP-Basis drehte das Ergebnis folglich von 0,91 auf -0,55 USD je Aktie. Analysten hatten mit einem Umsatz von 767 Mio. USD und einem Ergebnis von 0,68 USD je Aktie gerechnet. Anscheinend hatten einige Analysten ihre Schätzungen noch nicht auf die neue Unternehmensprognose angepasst.

Desaströser Ausblick

CEO Zvi Lando kommentiert: "Die Ergebnisse des dritten Quartals blieben hinter unseren vorherigen Erwartungen zurück und spiegeln ein verhaltenes Marktumfeld wider, das zu hohen Lagerbeständen unserer Produkte in den Vertriebskanälen, insbesondere in Europa, geführt hat. Während die Kanalbestände in den kommenden Quartalen voraussichtlich weiter abgebaut werden, sind wir hinsichtlich der Zukunft der Solar-PV-Branche optimistisch und zuversichtlich, dass unsere führende Technologie, unsere globale Präsenz und unser breites Produktangebot es uns ermöglichen werden, weiterhin führend in diesem Markt zu sein."

Europa stand im Q3 für 61 % des Umsatzes, 28 % stammen aus den USA. Auch andere Firmen wie Enphase warnten zuletzt, die Nachfrage in Europa sei eingebrochen. Zumindest steht Solaredge bilanztechnisch noch ordentlich da. Im dritten Quartal erzielte das Unternehmen einen operativen Cashflow von 40,6 Mio. USD. Der Cashberg mitsamt Investments addierten sich Ende September auf 1,46 Mrd. USD, netto sind es rund 831 Mio. USD.

Das Problem beim Bericht war aber vor allen Dingen auch der Ausblick. So soll der Umsatz im Q4 auf 300 bis 350 Mio. USD einbrechen. Im Q4 2022 waren es noch 891 Mio. USD. Die Bruttomarge dürfte nur mehr eine Spanne zwischen 5 und 8 % erreichen.

Fazit: Sämtliche Gewinne seit dem Coronacrash sind bei der Solaredge-Aktie nun ausradiert. Auf die übliche Tabelle mit den Analystenschätzungen wird zunächst verzichtet. Hier wird es massive Revisionen geben. Als Orientierung sollten Anleger vorerst mit Fakten und weniger mit Schätzungen arbeiten. Im bislang besten Jahr 2019 schaffte es Solaredge, einen Free Cashflow von 186 Mio. USD zu erzielen. Rechnet man großzügig mit 200 Mio. USD Free Cashflow, die mittelfristig evtl. wieder erreicht werden können, klingt eine Marktkapitalisierung von 3,4 Mrd. USD so langsam einigermaßen vernünftig. Dass Solaredge im Hoch einmal über 21 Mrd. USD wert war, grenzt dagegen an Wahnsinn. Aber so tickt die Börse eben.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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