Analyse
15:50 Uhr, 26.01.2018

SOFTWARE AG - Nach Zahlen hochinteressant + US-Steuerreform und IoT-Trend stützen

Die Software AG präsentierte gestern die aktuellen Zahlen und musste einen deutlicheren Kursverlust verkraften. Doch die Zahlen könnten aufgrund einer neuen Rechnungslegungsvorschrift sehr konservativ verzerrt sein. Indessen geben US-Steuerreform und IoT-Trend Rückenwind.

Erwähnte Instrumente

  • Software AG
    ISIN: DE000A2GS401Kopiert
    Kursstand: 43,000 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Die Software AG verkündete am gestrigen Donnerstag die aktuellen Quartalszahlen, die den Kurs deutlich unter Druck setzen sollten. Auf den ersten Blick enttäuschten die Zahlen zunächst: Umsatz (Ist: 268,4 Mio. EUR, erwartet: 272 Mio. EUR) und bereinigtes EBIDTA (Ist: 98,4 Mio. EUR, erwartet: 99,4 Mio. EUR) lagen leicht unter den Erwartungen.

Neue Rechnungslegungsvorschrift konservativ umgesetzt

Auch enttäuschte die in 2018 erwartete bereinigte EBITA-Marge von 30-32 %, die sich am unteren Ende der Analysteneinschätzungen befindet. Doch genau hier schlummert Verbesserungspotential, denn wie das Management bestätigte, nimmt das Unternehmen eine konservative Position bei der Umsetzung der in 2018 erstmals verpflichtenden Umsetzung des Rechnungslegungsstandards IFRS 15 ein. IFRS 15 beschäftigt sich im Kern mit Regeln der Umsatzrealisierung über alle Unternehmen und Sektoren hinweg, hat aber eine stark überdurchschnittlich vermutete Auswirkung auf die Softwarebranche, da hier langlaufende Kundenverträge sehr üblich sind. Damit einher geht die perioden- und wahrscheinlichkeitsgerechte Realisierung von Umsätzen, insbesondere bei Kunden, bei denen eine Zahlung nicht sehr wahrscheinlich ist.

In anderen Worten: Die Berücksichtigung von IFRS 15 lässt Spielraum bei der Neueinschätzung einer Situation, die sich gegenüber der letzten Berichtsperiode mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht wesentlich verändert hat, die aber vom Vorstand pessimistisch geschätzt wurde. Das Überraschungspotential in den folgenden Perioden verhält sich entsprechend.

Steuerreform und IoT-Sparte geben Rückenwing

Denn viele Faktoren sprechen für weitere Gewinnsteigerungen der Software AG. Die Steuerentlastung aufgrund der US-Steuerreform wird sich nicht nur auf das laufende Geschäftsjahr, sondern auch auf alle nachfolgenden Perioden in voraussichtlich ähnlicher Größenordnung auf den Konzern-EPS von 5-10 % auswirken.

Zudem wird erwartet, dass sich der zuletzt in eine separate Abteilung ausgegliederte Geschäftsbereich Internet of Things & Cloud um 70 % bis 100 % wachsen soll - allein im Jahr 2018. Das entspricht immerhin einem Betrag von 20 bis 25 Mio. EUR.

Technischer Ausblick

Im Rahmen der kurzfristigen technischen Einschätzung verweise ich auf die jüngste Analyse von Kollege André Rain, die ich ebenfalls teile. Das mittlere Bild zeigt gute Einstiegschancen in einem trendstarken Wert, der nicht häufig günstig zu haben ist. Die aktuelle Korrektur muss nicht unbedingt sofort zu Ende sein, doch mehren sich im Bereich von 40,00 EUR die Unterstützungsbereiche enorm. 50-Wochendurchschnitt, Aufwärtstrend und relevante Verlaufstief geben den Bullen gleich mehrere Möglichkeiten einer Trendaufnahme.

Das Kursziel liegt bei zunächst 49,90 USD. Ein Ausbruch schafft zusätzliches Potenzial bis ca. 60,00 EUR bis 65,00 EUR.

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Über den Experten

Philipp Berger
Philipp Berger
Redakteur

Philipp Berger verstärkt seit 2014 das Redaktionsteam von GodmodeTrader als technischer Analyst insbesondere im Bereich von US-Aktien und Wissensartikeln.

Philipp Berger ist ausgebildeter Finanzassistent, Wirtschaftswissenschaftler, Unternehmer und Trader und beschäftigt sich seit über sieben Jahren intensiv mit dem Thema Börse. Seine Leidenschaft für die Kapitalmärkte und wirtschaftliche Beziehungen entdeckte er hierbei mitten im Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008.

Im privaten Handel präferiert Philipp Berger in erster Linie einen Swingtrading-Ansatz sowohl intraday als auch auf Basis einer Haltedauer von mehreren Tagen und Wochen in allen liquideren Assetklassen wie bspw. Aktien, Indizes, Rohstoffen und Währungen. Langfristig setzt er jedoch auch auf Factorinvesting auf der Grundlage klassischer Unternehmensbewertungsverfahren in Verbindung mit der Analyse relativer Marktstärke. Zugute kommen ihm hierbei Erfahrungen, die er etwa in der Transaktionsberatung oder in der quantitativen Division eines internationalen Asset Managers und Hedgefonds gesammelt hat.

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