Nachricht
09:20 Uhr, 16.03.2009

Soffin-Chef fordert HRE-Verstaatlichung

Erwähnte Instrumente

  • Hypo Real Estate Holding AG
    Aktueller Kursstand:  
    VerkaufenKaufen

Frankfurt (BoerseGo.de) - Der Chef des Finanzmarktstabilisierungsfonds Soffin, Hannes Rehm, hat sich dafür ausgesprochen, die schwer angeschlagene Hypo Real Estate zu verstaatlichen. "Wir denken, dass eine Bank, die durch den Staat geprägt wird, rasch auf einen guten Weg kommt", sagte Rehm in seinem ersten Interview als Soffin-Chef der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Eine Insolvenz der Bank wäre nach Ansicht Rehms eine Katastrophe für das Finanzsystem.

Die Hypo Real Estate hat eine Bilanzsumme von 400 Milliarden Euro, ein Portfolio, mit dem sie Immobilien- und Staatsfinanzierung betreibt. Zugleich kontrolliert die Bank mit einem Volumen von rund 150 Milliarden Euro etwa 15 Prozent des deutschen Pfandbriefmarktes. Wenn die HRE in die Insolvenz geschickt würde, wären nicht nur die Zeichner der Pfandbriefe geschädigt, sondern auch der Pfandbrief als Refinanzierungsinstrument nachhaltig gefährdet, erklärt Rehm. Hinzu kämen noch über 100 Milliarden ungesicherte Verbindlichkeiten, die zum überwiegenden Teil bei Renten-, Sozialversicherungen und Kirchenkassen liegen.

Systemrelevanz liege also nicht nur in einem bankwirtschaftlichen Sinn vor, sondern auch in einer sozialpolitischen Dimension. "Diese Bank nicht zu retten hätte schlimmere Folgen als die Pleite von Lehman Brothers", so der Soffin-Chef.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

Mehr Experten