Analyse
13:50 Uhr, 16.05.2025

So will INFINEON in Zukunft wachsen

Der Halbleiterhersteller Infineon Technologies erwartet für das laufende Geschäftsjahr 2025 einen leichten Umsatzrückgang – trotz robuster Nachfrage in den Kernmärkten Elektromobilität, erneuerbare Energien und Rechenzentren.

Erwähnte Instrumente

  • Infineon Technologies AG - WKN: 623100 - ISIN: DE0006231004 - Kurs: 33,785 € (XETRA)

Die Prognose revidierte der DAX-Konzern aufgrund von Wechselkursbelastungen sowie potenziellen Auswirkungen des Handelskonflikts zwischen China und den USA.

Der Umsatz soll demnach knapp unter dem Niveau des Vorjahres von rund 15 Mrd. EUR liegen. Die Segmentergebnis-Marge – vergleichbar mit der bereinigten EBIT-Marge – werde weiterhin im mittleren Zehnprozentbereich erwartet, so Daniel Györy, Leiter Investor Relations, auf der virtuellen Investorenkonferenz der Deutschen Bank am gestrigen Donnerstag.

Die höchste Umsatzmarke hatte Infineon im Fiskaljahr 2023 mit 16,3 Mrd. EUR erzielt – eine Sondersituation infolge pandemiebedingter Lieferengpässe. Inzwischen hat sich der Markt normalisiert. Die jüngste Schwäche sei laut Györy vor allem auf einen Lagerabbau im Kundenkreis zurückzuführen. „Wären da nicht die geopolitischen Risiken, würden wir nun in eine Phase stabilen Wachstums eintreten“, so Györy.

Technologische Führungsrolle bei Leistungshalbleitern

Trotz zyklischer Delle sieht sich Infineon klar auf Wachstumskurs. In den Schlüsselbereichen Leistungselektronik, Automobil-Mikrocontroller und sicherheitskritischen Chips etwa für Ausweise und Pässe sei der Konzern Marktführer. Der weltweite Marktanteil in der Leistungshalbleiter-Sparte liegt laut Györy bei 18 % – doppelt so hoch wie der des nächstgrößeren Konkurrenten.


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Ein Beleg für die technologische Überlegenheit: Infineon ist aktuell der einzige Hersteller, der Silizium, Siliziumkarbid (SiC) und Galliumnitrid (GaN) vollumfänglich in der Leistungselektronik einsetzt. Besonders hervorgehoben wurde die Fertigung hauchdünner 20-Mikrometer-Wafer in Dresden – ein technischer Meilenstein, dem westliche Wettbewerber bislang nicht näher als 40 Mikrometer kommen; chinesische Hersteller operieren laut Györy gar noch bei über 80 Mikrometern. Leistungshalbleiter sind enorm wichtig, beispielsweise für KI-Datencenter.

Ein zentrales Investitionsprojekt ist der Ausbau der Dresdner Fertigung (Fab) mit einer vierten Linie. Hier fließen bis zu 5 Mrd. EUR – davon 1 Mrd. EUR als Subvention durch die EU, die laut Györy erst vor zwei Wochen final bewilligt wurde. Damit sichert sich Infineon seine führende Stellung im europäischen Halbleitermarkt, ohne auf kostspielige Neuinvestitionen in den USA setzen zu müssen: „Eine neue Fab in den USA ist aktuell nicht wirtschaftlich“, so Györy. Der dortige Markt sei bereits stark umkämpft, zudem sei der Aufbau teurer als in Asien oder Europa.

Fokus auf Wachstumsfelder: Auto, Energie, KI

Infineon adressiert fünf zentrale Wachstumstreiber: Elektromobilität, erneuerbare Energien inkl. Energiespeicher, software-definierte Fahrzeuge, Internet of Things (IoT) sowie Künstliche Intelligenz und Rechenzentren. Besonders im Umfeld von KI-Anwendungen seien Infineons Stromversorgungslösungen für GPUs und Server essenziell. „Für ein Rechenzentrum mit Hochleistungschips ist die präzise Stromversorgung entscheidend – und genau dort kommen unsere Technologien zum Einsatz“, betont Györy.

Der Zukauf des Automotive-Ethernet-Geschäfts von Marvell soll zudem das bestehende MCU-Portfolio im Fahrzeugsegment gezielt erweitern – ein Schritt, mit dem Infineon seine Dominanz im Autochip-Markt weiter ausbauen will. In modernen Fahrzeugen liegt der Halbleiterwert inzwischen zwischen 700 und 1.300 USD je Einheit – Tendenz steigend.

Die aktuelle Prognose für das Geschäftsjahr 2025 fällt vorsichtig aus. Grund sei eine „pauschale Vorsichtsmaßnahme“ im Hinblick auf die möglichen Effekte der US-Handelszölle gemäß Section 232, erklärte Györy. Zwar sei die direkte Exportquote in die USA mit 10 bis 15 % vergleichsweise gering, indirekte Effekte über Lieferketten und Kundennachfrage könnten aber nicht ausgeschlossen werden. Entsprechend kalkulierte Infineon in seiner Prognose einen fiktiven 10 %igen Umsatzabschlag für das vierte Quartal ein.

Ungeachtet kurzfristiger Schwankungen hält Infineon an seinen strategischen Zielen fest. Der Konzern strebt ein durchschnittliches Umsatzwachstum von über 10 % pro Jahr sowie eine Segmentmarge von 25 % an. „Wir haben die Grundlagen gelegt, um aus dem nächsten Aufschwung gestärkt hervorzugehen“, so Györy abschließend.

Fazit: Infineon bleibt gut aufgestellt. Nach der jüngsten Kursrally würde ich zunächst einmal abwarten. Der Sommer bietet vielleicht nochmal Chancen, 10 bis 20 % tiefer bei der Infineon-Aktie zum Zuge zu kommen. Ungeachtet dessen ist die Bewertung sicherlich nicht überzogen hoch. Mittelfristig orientierte Anleger legen sich einen Kursalarm. Die hohen Schwankungen beim Aktienkurs gilt es auszunutzen.

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Jahr 2023/24 2024/25e* 2025/26e*
Umsatz in Mrd. EUR 14,95 14,70 16,30
Ergebnis je Aktie in EUR 1,87 1,42 1,94
KGV 18 24 17
Dividende je Aktie in EUR 0,35 0,36 0,39
Dividendenrendite 1,04% 1,07% 1,15%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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