Kommentar
10:05 Uhr, 06.02.2019

So vermeiden Sie typische Trading-Fehler

Der Erfolg vieler Trader beruht auf der gezielten Vermeidung klassischer Anfängerfehler. Zu diesen gehören zum Beispiel die Einnahme von zu großen Positionen, keine Platzierung von Stops oder der Handel gegen den Trend. Im Folgenden soll näher auf den Fehler der Analyse Paralyse eingegangen werden.

Erwähnte Instrumente

Erfolgreiches Trading ist ohne fundierte Analysen undenkbar. Es braucht technisch und/oder fundamental schlüssige Setups, um systematisch aussichtsreiche Handelsgelegenheiten zu finden. Viele Trader nutzen dazu eine Kombination mehrerer Indikatoren, die sich gegenseitig bestätigen müssen, um so die besten Setups zu erkennen und zu handeln.

Allerdings sollte es eine Obergrenze bei den Analyseinstrumenten geben. Denn wer zu viele verschiedene Indikatoren betrachtet, wird letztlich kaum noch eine eindeutige Signallage vorfinden. Der Grund dafür ist, dass sich einige der Analyseinstrumente auch bei guten Setups widersprechen und den Trader letztlich davon abhalten, eine klare Entscheidung zu treffen.

Oft entwickelt sich Analyse Paralyse unbemerkt im Zeitablauf. Anfangs beginnt der Trader seine Analysen mit einigen grundlegenden Indikatoren wie Widerstand und Unterstützung, gleitenden Durchschnitten oder dem RSI. Stück für Stück fügt er über Wochen und Monate neue Dinge hinzu, die bei einzelnen Setups ein besseres Signal ermöglichten. Auf diese Weise kann es passieren, dass der Chart irgendwann total überfrachtet ist.

Doch nicht nur zu viele betrachtete Indikatoren sind ein Problem. Eine weitere Ursache für Analyse Paralyse ist ein übertriebener Detailgrad. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn durch Hineinzoomen in immer kleinere Zeiteinheiten im Chart die „endgültige“ Bestätigung für ein Signal gesucht wird. Statt sich auf das Big Picture und die wesentlichen Indikatoren zu fokussieren, verliert sich der Trader so schnell in nutzlosen, zufälligen Details.


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Ein gutes Beispiel ist die Suche nach dem „perfekten“ Stopp. Diesen wird man aber nie finden – egal, wie lange man analysiert. Es ist reine Zeitverschwendung, in jedem Einzelfall zu untersuchen, warum ein Trade ungünstig ausgestoppt wurde, bevor sich der Markt doch in die richtige Richtung bewegte. Viel wichtiger ist es, eine solide Methode zur Stoppsetzung anzuwenden und diese konsistent beizubehalten. So werden sich die positiven und negativen Zufälle im Lauf der Zeit ausgleichen.

Letztlich ist Analyse Paralyse eine Folge von Perfektionismus. Viele Menschen sind es aus anderen Bereichen des Arbeitslebens gewohnt, möglichst viele Informationen zu einem Problem zu sammeln und so zur idealen Lösung zu gelangen. An der Börse wird das allerdings nicht funktionieren, da jeder Trade selbst bei bester Signallage ein Restrisiko aufweist. Man kann und wird Verluste erleiden. Niemand kann an der Börse immer Recht haben. Egal, wie lange und wie detailliert man analysiert, es wird keine vollständige Sicherheit für einen Trade geben. Zu umfangreiche Analysen führen eher dazu, dass man sich in lähmende Widersprüche verstrickt.

Der folgende Chart zeigt ein zugegebenermaßen übertriebenes Beispiel dafür, wie Analyse Paralyse in der Praxis aussehen kann. Wer den Chart mit unzähligen Indikatoren übersät, wird dadurch kaum bessere Trading-Setups finden – erst recht nicht in einer sehr kleinen Zeiteinheit. Ganz im Gegenteil, es wird dadurch nur schwieriger, überhaupt klare Entscheidungen treffen zu können.

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Quelle: WH SelfInvest NanoTrader

Statt Perfektionismus müssen Trader Vertrauen in ihre Methode entwickeln. Es muss uns bewusst sein, dass ein Mehr an Analysen im Trading letztlich ein Nachteil sein kann. Die Börse ist ein komplexes System, das sich nicht vollständig erklären lässt. Entscheidend ist es daher, sich auf wenige, aussagekräftige Analysen zu verlassen und in der Lage zu sein, schnell und konsequent auf neue Gelegenheiten zu reagieren.

Der folgende Chart zeigt einen möglichen Handelschart. Wichtige Handelsmarken des Vortages (Eröffnung, Hoch, Tief, Schlusskurs) werden automatisch vom Indikator in den Chart eingetragen. Daneben wird noch ein weiterer Indikator, hier zum Beispiel ein gleitender Durchschnitt verwendet. Um den Chart „sauber“ zu halten, empfiehlt es sich maximal noch die nächste markante Unterstützung auf der Unterseite sowie den nächsten markanten Widerstand auf der Oberseite manuell in den Handelschart einzutragen.

So-vermeiden-Sie-typische-Trading-Fehler-Kommentar-Roland-Jegen-GodmodeTrader.de-2

Quelle: WH SelfInvest NanoTrader


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Risikohinweis:
Dieser Artikel ist die persönliche Meinung des Autors. Er dient lediglich als Information. Diese Analysen dürfen nicht als Anlage- oder Vermögensberatung interpretiert werden. Eine Investitionsentscheidung bezüglich irgendwelcher Wertpapiere oder sonstiger Finanzinstrumente benötigt das Hintergrundwissen Ihrer persönlichen Situation, welche der Autor nicht kennt. Dieser Inhalt veraltet und wird nach Veröffentlichung nicht aktualisiert.

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