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16:41 Uhr, 28.11.2006

So sparen Rentner Steuern

Rentner können Zinsen und andere Kapitaleinkünfte über den Sparer-Freibetrag hinaus steuerfrei einnehmen. Voraussetzung ist, dass das jährliche Einkommen den Betrag von derzeit 7.802 Euro nicht überschreitet, teilte der Bundesverband deutscher Banken am Dienstag mit.

Als Einkommen im steuerrechtlichen Sinn gilt nicht die gesamte Rente, sondern nur der niedrigere so genannte Ertragsanteil, erklärt der Bankenverband. Die Höhe des Ertragsanteils liegt bei gesetzlichen Renten seit 2005 bei 50 Prozent, für erstmals 2006 ausgezahlte Renten bei 52 Prozent. Für Rentner, die dieses Jahr zum ersten Mal Ruhestandsbezüge beziehen, sind bei einer Rente von 1.000 Euro demnach nur 520 Euro steuerpflichtig.

Da nur ein Teil der Rente steuerpflichtig ist, schöpfen viele Rentner den Freibetrag bei der Einkommensteuer nicht aus. Er kann deshalb für Kapitaleinkünfte genutzt werden, die über dem Sparer-Freibetrag liegen. In diesen Fällen ist es ratsam, beim Finanzamt eine "Nichtveranlagungs-Bescheinigung" (NV-Bescheinigung) zu beantragen. Der Antrag ist leicht auszufüllen: Es sind lediglich Angaben zum voraussichtlich zu versteuernden Einkommen zu machen, betont der Verband.

Das Finanzamt stellt die Bescheinigung jedem aus, der voraussichtlich keine Einkommensteuer zahlen muss. Diese Freistellung ist in der Regel drei Jahre gültig. Wenn die NV-Bescheinigung der Bank vorgelegt wird, kann das Kreditinstitut Zinsen und andere Kapitaleinkünfte steuerfrei auszahlen - eben auch dann, wenn sie den Sparer-Freibetrag überschreiten. Dies ist nicht zuletzt mit Blick auf die zum 1. Januar 2007 anstehende Kürzung des Sparer-Freibetrages von derzeit 1.370 Euro auf dann nur noch 750 Euro (zuzüglich jeweils 51 Euro Werbungskostenpauschbetrag) von Bedeutung.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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