So schlägt man den DAX um Längen!
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Vergessen Sie komplizierte Chartformationen oder Handelssysteme mit unzähligen Kriterien: Wer auf lange Sicht eine Überrendite gegenüber dem Gesamtmarkt erzielen will, kann sich zurücklehnen und es sich ganz einfach machen. Das zeigt eine Auswertung von Anlagestrategien aus der Dividendenstudie 2017 , die von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. (DSW), der FOM Hochschule und Dividendenadel.de gemeinsam erstellt wurde.
Die wohl einfachste Anlagestrategie der Welt mit deutlicher DAX-Outperformance funktioniert so: Man investiert nur in Unternehmen, die im Vorjahr eine Dividende ausgeschüttet haben. Konkret wurde im Rahmen der Dividendenstudie 2017 ausgewertet, wie sich ein Depot entwickelt hätte, bei dem man zu Beginn eines jeden Jahres immer nur in die Aktien investiert hätte, die im Vorjahr eine Dividende gezahlt haben. Das überraschende Ergebnis: "Dividendenzahler" schneiden im Vergleich zu den "Nichtzahlern" deutlich besser ab. Wer immer gleichgewichtet in die Dividendenzahler des Vorjahres aus dem HDAX (umfasst DAX, TecDAX und MDAX) und aus dem SDAX investiert hätte, hätte sein Vermögen zwischen 2004 und 2017 beinahe verfünffacht. Wer hingegen in die Nichtzahler investiert hätte, konnte sein Vermögen in den vergangenen 13 Jahren gerade einmal verdoppeln.
Der Erfolg der Strategie zeigt: Die Dividende ist ein ausgezeichnetes Qualitätskriterium für Aktien! Dabei muss nicht einmal die Dividendenrendite (also die Höhe der Ausschüttung im Verhältnis zum Kurs der Aktie) betrachtet werden. Es reicht schon aus, konsequent nur in Unternehmen zu investieren, die überhaupt eine Dividende zahlen. Warum funktioniert diese Strategie so gut? In der Regel kann nur als Dividende an die Anleger ausgeschüttet werden, was vom Unternehmen zuvor auch verdient wurde. Unternehmen, die nicht profitabel wirtschaften, müssen früher oder später auch ihre Dividende streichen. In diese Unternehmen investiert ein Anleger, der nur Dividendenzahler kauft, dann nicht. Das gilt auch für hochgejubelte Technologieunternehmen, die niemals Gewinne schreiben und deshalb auch keine Dividende ausschütten.
Eine noch deutlich bessere Performance ergibt sich, wenn man jeweils in die Aktien investiert hätte, die in den zehn Jahren zuvor im Verhältnis zum Kurs die höchsten Ausschüttungen vorgenommen haben. Bei der im Rahmen der Studie berechneten Strategie "Renditekaiser" investiert der Anleger zu Beginn eines jeden Jahres gleichgewichtet in die 15 Aktien am gesamten deutschen Aktienmarkt (inklusive des Freiverkehrs), die auf Sicht der vorherigen zehn Jahre die höchsten Dividendenrenditen aufwiesen. Wer diese Strategie seit 2004 konsequent umgesetzt hätte, konnte sein Vermögen ungefähr versiebenfachen. Der DAX-Anleger brachte es nur auf eine Verdreifachung, der MDAX-Anleger immerhin auf eine Verfünffachung.
Im aktuellen Jahr müsste man nach dieser Strategie in die folgenden Aktien investieren:
Der Erfolg der Dividendenstrategien beweist, dass Anleger beim Kauf einer Aktie immer die Überlegungen anstellen sollten, die sie auch beim Kauf eines ganzen Unternehmens anstellen würden. Das empfiehlt auch Warren Buffett, der es mit seinen Anlageentscheidungen immerhin zum drittreichsten Mensch der Welt gebracht hat. Wer eine Aktie erwirbt, kauft nichts anderes als einen Unternehmensanteil und wird damit Miteigentümer eines Unternehmens. Die Dividende ist nichts anderes als der Unternehmerlohn des Aktionärs. Und welcher Aktionär investiert schon freiwillig in ein Unternehmen, das ihn nicht an den erzielten Gewinnen beteiligt, sondern mit dem Versprechen auf künftige Gewinne abspeisen will? Wer auf die Dividende als Qualitäts- und Auswahlkriterium von Aktieninvestments achtet, schneidet damit schon erheblich besser ab als die große Mehrzahl der Anleger, die nur auf kurzfristige Kursgewinne schielen.
Die gesamte Dividendenstudie 2017 können Sie hier herunterladen.
Sie interessieren sich für das Value-Investing, die Geldpolitik der Notenbanken oder andere interessante Anlagethemen? Folgen Sie mir kostenlos auf der Investment- und Analyseplattform Guidants, um keinen Artikel zu verpassen!
Vontobel - der StarPartner der Consorsbank.
Handelt Derivate von Vontobel außerbörslich ab 0 Euro Ordergebühr (zzgl. marktüblicher Spreads).
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Tierquaeler!Man schlaegt keine Daxe!
Hallo Herr Baron, vielen Dank für den guten Artikel.
Wie kann man einfach an eine Liste der Aktien gelangen in die man investieren müsste?
Herr Baron, gibt es zum (Beispiel von Wikifolio) Produkte die in Dividenen Aktien investieren oder auch andere die sie empfehlen würden??
Danke Herr Baron, toller Artikel ! ! !
"Wie schlägt man den DAX um Längen"
Man kauft ein ETF auf den S&P 500 und hört auf, Analysten und Chartisten zu lesen, die einen seit Jahren vor der bevorstehenden Krise warnen.
Aber das ist viel zu einfach, damit verdient niemand ein Geld. Gell?
In den USA kann man recht günstig per ETF in die Dividend Aristokrats investieren, hat den Markt auch deutlich outperformt
Danke für den Bericht, den man voll unterschreiben kann. Die Liste der Werte ist hochinteressant, insbesondere wenn man einige der Werte bereits im Depot hat; bestärkt einen doch gleich, dass man in Summe einer richtigen Strategie folgt. Bemerkenswert ist, dass kein einziger DAX-Titel dabei ist. Dort hat man bis auf wenige Ausnahmen (z.B. Siemens) immer noch nicht kapiert, dass die Dividende ein wesentlicher Faktor ist, auf den Shareholder achten. Genauso die leider nur einmal im Jahr vorgenommene Ausschüttung ist in einem internationalen Umfeld (insbesondere im Vergleich mit den USA) doch eher antiquiert; da könnte sehr viel mehr im Sinne des Shareholder gemacht werden. Aber es gibt Lichtpunkte, wie dieser Artikel treffend beschreibt. Danke & Gruß