Kommentar
13:14 Uhr, 31.03.2017

So schlägt man den DAX um Längen!

Deutlich besser abschneiden als der DAX ist ganz einfach: Es reicht schon, bei der Aktienauswahl ein einziges, kinderleichtes Kriterium zu berücksichtigen. Wie es genau funktioniert, erfahren Sie in diesem Artikel.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • DivDAX
    ISIN: DE000A0C33D1Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Vergessen Sie komplizierte Chartformationen oder Handelssysteme mit unzähligen Kriterien: Wer auf lange Sicht eine Überrendite gegenüber dem Gesamtmarkt erzielen will, kann sich zurücklehnen und es sich ganz einfach machen. Das zeigt eine Auswertung von Anlagestrategien aus der Dividendenstudie 2017 , die von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. (DSW), der FOM Hochschule und Dividendenadel.de gemeinsam erstellt wurde.

Die wohl einfachste Anlagestrategie der Welt mit deutlicher DAX-Outperformance funktioniert so: Man investiert nur in Unternehmen, die im Vorjahr eine Dividende ausgeschüttet haben. Konkret wurde im Rahmen der Dividendenstudie 2017 ausgewertet, wie sich ein Depot entwickelt hätte, bei dem man zu Beginn eines jeden Jahres immer nur in die Aktien investiert hätte, die im Vorjahr eine Dividende gezahlt haben. Das überraschende Ergebnis: "Dividendenzahler" schneiden im Vergleich zu den "Nichtzahlern" deutlich besser ab. Wer immer gleichgewichtet in die Dividendenzahler des Vorjahres aus dem HDAX (umfasst DAX, TecDAX und MDAX) und aus dem SDAX investiert hätte, hätte sein Vermögen zwischen 2004 und 2017 beinahe verfünffacht. Wer hingegen in die Nichtzahler investiert hätte, konnte sein Vermögen in den vergangenen 13 Jahren gerade einmal verdoppeln.

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Der Erfolg der Strategie zeigt: Die Dividende ist ein ausgezeichnetes Qualitätskriterium für Aktien! Dabei muss nicht einmal die Dividendenrendite (also die Höhe der Ausschüttung im Verhältnis zum Kurs der Aktie) betrachtet werden. Es reicht schon aus, konsequent nur in Unternehmen zu investieren, die überhaupt eine Dividende zahlen. Warum funktioniert diese Strategie so gut? In der Regel kann nur als Dividende an die Anleger ausgeschüttet werden, was vom Unternehmen zuvor auch verdient wurde. Unternehmen, die nicht profitabel wirtschaften, müssen früher oder später auch ihre Dividende streichen. In diese Unternehmen investiert ein Anleger, der nur Dividendenzahler kauft, dann nicht. Das gilt auch für hochgejubelte Technologieunternehmen, die niemals Gewinne schreiben und deshalb auch keine Dividende ausschütten.

Eine noch deutlich bessere Performance ergibt sich, wenn man jeweils in die Aktien investiert hätte, die in den zehn Jahren zuvor im Verhältnis zum Kurs die höchsten Ausschüttungen vorgenommen haben. Bei der im Rahmen der Studie berechneten Strategie "Renditekaiser" investiert der Anleger zu Beginn eines jeden Jahres gleichgewichtet in die 15 Aktien am gesamten deutschen Aktienmarkt (inklusive des Freiverkehrs), die auf Sicht der vorherigen zehn Jahre die höchsten Dividendenrenditen aufwiesen. Wer diese Strategie seit 2004 konsequent umgesetzt hätte, konnte sein Vermögen ungefähr versiebenfachen. Der DAX-Anleger brachte es nur auf eine Verdreifachung, der MDAX-Anleger immerhin auf eine Verfünffachung.

So-schlägt-man-den-DAX-um-Längen-Kommentar-Oliver-Baron-GodmodeTrader.de-2

Im aktuellen Jahr müsste man nach dieser Strategie in die folgenden Aktien investieren:

So-schlägt-man-den-DAX-um-Längen-Kommentar-Oliver-Baron-GodmodeTrader.de-1

Der Erfolg der Dividendenstrategien beweist, dass Anleger beim Kauf einer Aktie immer die Überlegungen anstellen sollten, die sie auch beim Kauf eines ganzen Unternehmens anstellen würden. Das empfiehlt auch Warren Buffett, der es mit seinen Anlageentscheidungen immerhin zum drittreichsten Mensch der Welt gebracht hat. Wer eine Aktie erwirbt, kauft nichts anderes als einen Unternehmensanteil und wird damit Miteigentümer eines Unternehmens. Die Dividende ist nichts anderes als der Unternehmerlohn des Aktionärs. Und welcher Aktionär investiert schon freiwillig in ein Unternehmen, das ihn nicht an den erzielten Gewinnen beteiligt, sondern mit dem Versprechen auf künftige Gewinne abspeisen will? Wer auf die Dividende als Qualitäts- und Auswahlkriterium von Aktieninvestments achtet, schneidet damit schon erheblich besser ab als die große Mehrzahl der Anleger, die nur auf kurzfristige Kursgewinne schielen.

Die gesamte Dividendenstudie 2017 können Sie hier herunterladen.

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  • dschungelgold
    dschungelgold

    Tierquaeler!Man schlaegt keine Daxe!

    10:46 Uhr, 03.04.2017
  • Michael_
    Michael_

    Hallo Herr Baron, vielen Dank für den guten Artikel.

    Wie kann man einfach an eine Liste der Aktien gelangen in die man investieren müsste?

    13:27 Uhr, 01.04.2017
    1 Antwort anzeigen
  • Kahroba
    Kahroba

    Herr Baron, gibt es zum (Beispiel von Wikifolio) Produkte die in Dividenen Aktien investieren oder auch andere die sie empfehlen würden??

    21:08 Uhr, 31.03.2017
    1 Antwort anzeigen
  • 123ok
    123ok

    Danke Herr Baron, toller Artikel ! ! !

    18:00 Uhr, 31.03.2017
    1 Antwort anzeigen
  • Protheus
    Protheus

    "Wie schlägt man den DAX um Längen"

    Man kauft ein ETF auf den S&P 500 und hört auf, Analysten und Chartisten zu lesen, die einen seit Jahren vor der bevorstehenden Krise warnen.

    Aber das ist viel zu einfach, damit verdient niemand ein Geld. Gell?

    15:11 Uhr, 31.03.2017
  • Tobias Krieg
    Tobias Krieg Technischer Analyst

    In den USA kann man recht günstig per ETF in die Dividend Aristokrats investieren, hat den Markt auch deutlich outperformt

    14:26 Uhr, 31.03.2017
  • Ridicule
    Ridicule

    Danke für den Bericht, den man voll unterschreiben kann. Die Liste der Werte ist hochinteressant, insbesondere wenn man einige der Werte bereits im Depot hat; bestärkt einen doch gleich, dass man in Summe einer richtigen Strategie folgt. Bemerkenswert ist, dass kein einziger DAX-Titel dabei ist. Dort hat man bis auf wenige Ausnahmen (z.B. Siemens) immer noch nicht kapiert, dass die Dividende ein wesentlicher Faktor ist, auf den Shareholder achten. Genauso die leider nur einmal im Jahr vorgenommene Ausschüttung ist in einem internationalen Umfeld (insbesondere im Vergleich mit den USA) doch eher antiquiert; da könnte sehr viel mehr im Sinne des Shareholder gemacht werden. Aber es gibt Lichtpunkte, wie dieser Artikel treffend beschreibt. Danke & Gruß

    14:17 Uhr, 31.03.2017
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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