Kommentar
15:06 Uhr, 18.12.2014

SNB will mit Strafzinsen Franken-Stärke bekämpfen

Wegen des Rubel-Einbruchs und der lockeren Geldpolitik in der Eurozone ist die Nachfrage nach Franken in den vergangenen Tagen und Wochen stark angestiegen. Die SNB will nun mit Negativzinsen den EUR/CHF-Mindestkurs von 1,20 konsequent verteidigen, nachdem die Untergrenze zuletzt in Gefahr geraten war.

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Banken in der Schweiz müssen künftig einen Strafzins zahlen, wenn sie mehr als zehn Millionen Franken bei der Notenbank parken. Ab dem 22. Januar liegt der Einlagensatz für die Banken bei minus 0,25 Prozent und damit im negativen Bereich, wie die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Donnerstag mitteilte. Damit strebe man an, dass der Geldmarkt-Referenzzins Dreimonats-Libor in den negativen Bereich falle, erläuterte die SNB. Das Zielband für den Dreimonats-Libor wurde auf minus 0,75 Prozent bis plus 0,25 Prozent ausgeweitet.

Wegen der sich zuspitzenden Finanzkrise in Russland und der lockeren Geldpolitik in der Eurozone war zuletzt die Nachfrage nach als sicher geltenden Schweizer Franken deutlich angestiegen. Der Euro-Franken-Kurs war deshalb in den vergangenen Tagen auf den von der SNB festgelegten Mindestkurs von 1,20 gerutscht. Die Untergrenze wurde nach Händlerangaben wohl nur durch Interventionen der SNB verteidigt. Die Einführung von Negativzinsen macht das Halten von Franken laut SNB weniger attraktiv und unterstützt damit den Mindestkurs.

Die SNB bekräftigte am Donnerstag, dass der Euro-Franken-Mindestkurs weiterhin „mit aller Konsequenz“ durchgesetzt werde. Der Mindestkurs bleibe das zentrale Instrument, um eine unerwünschte Verschärfung der monetären Rahmenbedingungen durch eine Aufwertung des Frankens zu verhindern. Die SNB bekräftigte zudem, dass sie bereit sei, "wenn nötig unbeschränkt Devisen zu kaufen und weitere Maßnahmen zu ergreifen", um so den Mindestkurs durchzusetzen.

Viele Beobachter erwarten, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Geldpolitik in der Eurozone im kommenden Jahr weiter lockert und wohl auch zu einem großangelegten Kaufprogramm für Staatsanleihen übergehen wird. Dies dürfte die Nachfrage nach als wertstabil geltenden Währungen wie dem Schweizer Franken weiter anheizen. Der von der SNB angekündigte Strafzins wird auch als Antwort auf möglicherweise bevorstehende EZB-Maßnahmen verstanden. Die nächste EZB-Zinssitzung findet am 22. Januar 2015 statt und damit an dem Tag, an dem auch der Strafzins in der Schweiz in Kraft tritt.

EUR/CHF konnte nach der SNB-Ankündigung am Morgen in der Spitze bis auf 1,2097 zulegen, schwächte sich anschließend aber wieder ab und steht aktuell in der Nähe von 1,2050.

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  • Husky
    Husky

    ​und Frankreich verlangt von seinen Banken, auch bei Geschäften im Ausland für den Kauf von französischen Aktien mit einer Marktkapitalisierung von mindestens 1Mrd € die Transaktionssteuer von 0,2% einzuziehen. Dies gilt auch,w enn das Geschäft mit einem ausländischen Kunden gemacht wird! Wir deutschen Trader zahlen also an Paris Steuern, weil wir so dreist sind, französische Aktien zu kaufen und so dumm sind, dies über einen Broker zu tun, der in französischem Besitz ist.

    Irgendwie verrückt diese Welt. Alle betteln darum, dass man seine Geschäfte doch bitte woanders erledigen soll.

    14:02 Uhr, 19.12.2014

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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