Kommentar
16:43 Uhr, 23.02.2018

SNB - Finger weg von der Schweizerischen Nationalbank!

Die Aktie der Schweizerischen Nationalbank wird immer wieder in Börsenbriefen empfohlen. Man kann von einem Investment aber nur abraten.

Erwähnte Instrumente

Die SNB-Aktionäre haben NICHTS von den extrem hohen Gewinnen und Vermögen der Notenbank. Das ist gesetzlich zementiert. Man darf hier nicht in Kategorien gewöhnlicher AGs denken.

Die Gewinnverteilung ist im NBG geregelt (Nationalbankgesetz). Dort heißt es in Art. 31 

Lesen Sie dazu auch: Aktien von Notenbanken kaufen - Topinvestment oder verrückte Idee?

Gewinnverteilung
1 Vom Bilanzgewinn wird eine Dividende von höchstens 6 Prozent des Aktienkapitals ausgerichtet.

2 Der Betrag des Bilanzgewinns, der die Dividendenausschüttung übersteigt, fällt zu einem Drittel an den Bund und zu zwei Dritteln an die Kantone. Das Departement und die Nationalbank vereinbaren für einen bestimmten Zeitraum die Höhe der jährlichen Gewinnausschüttungen an Bund und Kantone mit dem Ziel, diese mittelfristig zu verstetigen. Die Kantone werden vorgängig informiert.

Die SNB schreibt auf ihrer Homepage deswegen: "Der Kurs der SNB-Aktie entwickelt sich wegen der gesetzlichen Maximaldividende von 6 % normalerweise ähnlich wie eine mit 6 % verzinste langfristige Bundesobligation."

Aktuell beträgt die Brutto-Dividenden-Rendite 0,31 % ! Die Dividende pro Aktie beträgt 15 Franken brutto - das ist auch das Maximum!

Die Zinswende wird dieses Papier meiner Meinung nach 50 % in die Tiefe schicken und dann ist sie immer noch zu teuer.

Ein Blick auf den Chart zeigt die Auswirkung einer der Empfehlungen: Im August 2017 kam es in einem durchaus renommierten Börsenbrief zu einem Artikel, der auf eine Unterbewertung der Aktie abzielte, weil der Börsenwert in Relation zu allen gängigen Kriterien (Bilanzsumme, Gewinne, Eigenkapital) sehr gering ist. Dabei wird aber immer wieder schlicht ignoriert, dass der SNB-Titel eher einer ewigen Anleihe mit fixem Kupon als einer Aktie ähnelt.

Es gäbe eine einzige Fantasie - wenn es zum Delisting käme. Hier wird gerne die BIZ (Bank für internaionalen Zahlungsausgleich) als Beispiel genannt, die mit einem Aufschlag gekauft wurde. Es gibt aber überhaupt keine Anzeichen dafür, dass dies bei der SNB so sein wird.

Es gibt übrigens einen großen deutschen Investor in der Aktie: Theo Siegert hält 7 % - er dürfte in dem Wert aber angesichts extrem niedriger Umsätze mehr oder weniger gefangen sein.

Schweizerische Nationalbank
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  • laowai
    laowai

    Der Zürcher Börsenbrief lag da wohl nicht so falsch. Kann aber auch sein, dass es wegen der Zertifikat-Emission VL7J3X zu einer richtigen Verzerrung kam und das wieder abverkauft wird. Man wird sehen, schade um den Move jedenfalls....

    16:11 Uhr, 29.03.2018

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Über den Experten

Daniel Kühn
Daniel Kühn
Freier Finanzjournalist

Daniel Kühn ist seit 1996 aktiver Trader und Investor. Nach dem BWL-Studium entschied sich der Börsen-Experte zunächst für eine Karriere als freier Trader und Journalist. Von 2012 bis 2023 leitete Daniel Kühn die Redaktion von stock3 (vormals GodmodeTrader). Seit 2024 schreibt er als freier Autor für stock3.
Daniel Kühn interessiert sich vor allem für Small und Mid Caps, Technologieaktien, ETFs, Edelmetalle und Kryptowährungen sowie für makroökonomische Themen.

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