Skript IAM 2008 - Finanzmärkte aus charttechnischer Sicht
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1.) Kleine Zusammenfassung dessen, was hinsichtlich der großen Trends in diesem Jahr passiert ist.
---> Starke Trends wurden zumindest temporär gedreht!
A) Aktienmarkt : US Bankensektor ist seit 2 Monaten nach oben gedreht ... ca. +50% Anstieg im $BKX ... Short Squeeze ... Airlinesektor ist nach oben gedreht ... ca. +97% Anstieg im $XAL ... Short Squeeze ... beide Sektoren weiter fest!
B) Devisen : US-Dollar wertet seit einigen Wochen deutlich auf ... bisher ca. +10% ... ebenfalls Short Squeeze ...
C) Rohstoffe : Gold, Silber, Öl & Co fallen seit mehreren Wochen deutlich ... u.a. Zwangsliquidationen von Hedgefunds ... Physische Goldnachfrage ist extrem hoch, Gold an den Terminmärkten korrigiert seit März und hat bisher -23% verloren ... Ein Erklärungsversuch für diese seltsame Diskrepanz ist jener, wonach Hedgefunds an den Terminmärkten in Gold engagiert waren. In der Branche häufen sich Meldungen von Zwangsauflösungen ...
2.) Stichwort Hedgefunds Industrie ...
Diese Investmentvehikel handeln unterschiedlichste Märkte eher im kurz- und mittelfristigen Zeitfenster oftmals auf Margin, also gehebelt (Leverage) ... diese Investmentvehikel dürften mit ihren Kapitalshifts wesentlich zu dem volatilen Marktgeschehen der vergangenen Monate beigetragen haben.
Einige Meldungen anbei ...Clarium Capital Management verliert -13% im August wegen Wetten auf fallenden US-Dollar. Seit Beginn des Jahres -27,6% Loss.
Hedgefonds-Konzern versucht zu liquidieren
New York (BoerseGo.de) - Die Wall Street ist wieder ins Rutschen geraten - wie in den Vortagen. Seit Tagen vermuten Beobachter, dass dazu auch Zwangsverkäufe durch Hedgefonds beitragen. Jetzt berichtet Reuters, dass der angeschlagene Hedgefonds-Betreiber Crosby Asset Management Gespräche führt, um sechs seiner Dubliner Fonds zu verkaufen oder zu liquidieren. Außerdem würde über den Verkauf von 2 Hedgefonds gesprochen, die auf den Bermudas sitzen. Angesichts der Kursentwicklungen der vergangenen Tage werden jetzt viele Hedgefonds auf dem falschen Fuß erwischt, die auf einen fallenden Dollar gewettet haben, auf Rohstoffe und auf fallende Kurse bei den Bank-Titeln, erklären Beobachter. Bereits am Dienstag ging einer der größten Rohstoff-Hedgefonds (Ospraie Management) pleite.
Einer der größten Rohstoff-Hedgefonds jemals ist pleite!
Der Hedgefondsmanager Ospraie Management LLC wird seinen Hauptfonds nach einem Verlust von 27 Prozent im Monat August für immer schließen. Die Verluste des Hedgefonds seien im Bereich Energie-, Bergbau- und Rohstoffaktien aufgetreten. Die Schließung des Hedgefonds von Ospraie Management ist die größte jemals gemeldete Pleite eines Rohstoffhedgefonds in der Geschichte. Das sind auch schlechte Nachrichten für Lehman Brothers Holdings, die sich im Jahr 2005 mit 20 Prozent an dem Hedgefonds beteiligt haben.
Die Schließung des Fonds, der zum Zeitpunkt am Dienstag 38,59 Prozent seiner Vermögenswerte seit Jahresbeginn verloren hatte, könnte auch eine Rolle bei dem deutlichen Kursverlust bei US-Aktien am gestrigen Dienstag gespielt haben, so Analysten. An der Wall Street war gestern eine dramatische Kehrtwende zu beobachten – der Dow Jones verlor intraday vom Hoch bis zum Tief um 326 Punkte von 11790 Punkte auf ein Tief bei 11471 Punkte. Die Aktien von Lehman verloren um mehr als 3 Prozent im nachbörslichen Handel, Rohstofftitel kamen noch kräftiger unter die Räder. "Das gibt zusätzliches Öl in die Nervosität im Rohstoffsektor”, so Peter Holst, Managing Director bei Delta Global Advisors in Südkalifornien. "Viele Aktien, die Ospraie hielt, verloren am Dienstag kräftig an Wert." Ospraie und Lehman lehnten eine Stellungnahme ab.
Basierend auf einem Eintrag bei der US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission, hielt Ospraie Management Aktien des im Dow Jones gelisteten Aluminiumherstellers Alcoa und von Arch Coal.
Drei Jahre bis Kunden ihr Geld sehen werden
Zum Anfang des Monats August hatte der nun geschlossene Hauptfonds von Ospraie eine Summe von 2,8 Milliarden US-Dollar investiert. Neben dem nun geschlossenen Hauptfonds betreibt Ospraie weitere Hedgefonds, die ingesamt eine Summe von 4 Milliarden US-Dollar investiert hätten. Diese Fonds sollen weiter betrieben werden.
Nun sollen Kunden von Ospraie Management 40 Prozent der verbleibenden Vermögenswerte des geschlossenen Hauptfonds bis zum 30. September erhalten – weitere 40 Prozent soll es bis zum Jahresende geben. Die restlichen 20 Prozent des Fonds seien so illiquide, dass es bis zu drei Jahren dauern könnte, bis Investoren wieder ihr Geld sehen.
Es ist das zweite Mal in wenigen Jahren, dass Ospraie Management in Probleme geriet. Bereits Anfang des Jahres 2006 setzte der Fonds auf steigende Kupferpreise, was 20 Prozent der Vermögenswerte bis zum Jahresende kostete.
Analysten gehen davon aus, dass zahlreiche weitere Hedgefonds von den jüngsten Kurskorrekturen am Rohstoffmarkt auf dem falschen Fuß erwischt worden sind.
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3.) News Trading ... Früher war alles besser ...
Kann ich nach Nachrichten, - beispielsweise Ratings - , im mittelfristigen Zeitfenster an der Börse handeln ? In den vergangenen Jahren ist Newstrading zunehmend schwieriger geworden, weil je nach Marktphase unterschiedlichste Korrelationen zwischen bestimmten Nachrichtentypen und anschließende Kursbewegungen vorliegen ...
Plakatives Beispiel ... Ratings ... Wer die Nachricht "Kaufe Merrill Lynch Aktie" tatsächlich befolgt hat, hat verloren.
Grafikquelle : Bespoke Blog
4.) Deshalb charttechnische Analyse ...
Nicht Sie persönlich als einzelner Anleger sind "wichtig" und bewegen Kurse, die Masse ist "wichtig" und bewegt Kurse.
Ergo: Sie müssen in jeder Marktphase eine Vorstellung erhalten, wie die Masse der Marktteilnehmer den Markt einschätzt und auf diesen Einschätzungen basierend anlegt.
Im Chart sehen Sie, ob Kaufdruck herrscht oder Verkaufsdruck und vor allem, ob sich aus diesen weiterer Kaufdruck bzw. Verkaufsdruck in die Zukunft projezieren läßt. Mit der charttechnischen Analyse können Sie das jeweils vorherrschende Kräfteverhältnis zwischen Bullen (Käufern) und Bären (Verkäufern) gut einschätzen.
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5.) Sind Sie als Charttechniker geeignet ?In welche Richtung dreht sich die Dame ?
Charttechnische Analyse erfordert ausgeprägte visuelle Fähigkeiten und die Fähigkeit aus teilweise erstaunlich wenig Informationen eine Lösung herleiten zu können. Chartisten sind aus diesem Grund in der Regel Menschen, die rechtshirn-dominant sind.
Bekanntermaßen besteht unser Großhirn (Cerebrum) aus 2 Hemisphären. Wir nutzen beide, meistens eine der beiden aber intensiver.
Die linke Gehirnhälfte steht für folgende Eigenschaften und Fähigkeiten :
- Lösung über Analyse, Logik, analytische Aufgaben, mathematische Fähigkeiten, logische Zuordnung und Vorgehensweise, strategisch , sequentielle Informationsstrukturierung, komplexe motorischen Funktionen, ausgeprägte Sprachfähigkeiten, in Einzelschritten vorgehend
Wenn Sie eine rechtsdrehende Dame sehen, sind Sie rechtshirn dominant.
Keine Sorge! Rechtshirndominanz ist definitiv keine Voraussetzung, um Charttechnik betreiben zu können!
6.) Kommen wir nun konkret zu den einzelnen Märkten ...
Fangen wir mit dem Euro an ...
1.) Charttechnisch liegt eine mittelfristige Trendwende vor
2.) Mittelfristig (also auf Sicht einiger Monate) dürfte der Euro gegenüber dem US-Dollar weiter abwerten.
3.) Charttechnische Korrekturziele liegen bei 1,4350 und bis 13850 USD.
4.) POSITIV für Investments im US-Dollarraum ... US Aktien oder Rohstoffe
Aus dem Währungsrisiko der vergangenen jahre wird ein Währungsvorteil
Was ist Charttechnik ? Das Lesen von Kursverläufen (Charts) ? Wie funktioniert das ?
Artikel aus dem Research der Dekabank :
Chancen nutzen - und international investieren
Der Dollarkurs steigt wieder. Damit werden internationale Anlagen - vor allem im US-Dollar-Raum - attraktiver. Wer jetzt investiert, kann gleich doppelt profitieren: von einer Erholung der Wertpapiermärkte und einem Dollar mit Aufwärtspotenzial.
Anleger aus dem Euro-Raum konnten sich in den vergangenen Jahren nicht so richtig über ihre internationalen Investments freuen. Vor allem Anlagen auf Dollarbasis litten unter der Schwäche der US-Währung. Lag der Wechselkurs im ersten Halbjahr 2002 im Schnitt noch unter 0,90 US-Dollar pro Euro, musste man im Sommer 2008 in der Spitze mehr als 1,60 US-Dollar für einen Euro hinlegen. Damit verminderte sich die Rendite aus Anlagen im Dollar-Raum in den vergangenen sechs Jahren allein durch die Wechselkursbewegung um mehr als 40 Prozent.
Fairer Wert noch nicht erreicht.
Wechselkurse verlaufen - historisch gesehen - in mehrjährigen Trends. Langfristig bewegen sie sich um einen fairen Wert, der aus der Kaufkraft der Währungen resultiert. Dieser liegt seit vielen Jahren recht stabil zwischen 1,18 und 1,24 US-Dollar für einen Euro. Große Abweichungen hiervon sind über längere Zeiträume möglich, wenn mehrere Faktoren gleichgerichtet zusammenwirken.
Euro-Stärke hat viele Gründe.
2002 war der Euro eine junge Währung und hatte noch kein Renommee aufgebaut. Da zudem die Wirtschaft in Euroland seinerzeit stagnierte, entwickelte sich die Gemeinschaftswährung zunächst eher schwach. In den Folgejahren gelang es jedoch durch eine sehr solide Notenbankpolitik, den Euro sukzessive zu stärken. Mit dem kräftigen Wirtschaftsaufschwung ab 2005 fand Euroland Anschluss an die weltwirtschaftliche Entwicklung, was dem Euro weiteren Rückenwind gab. Im Zuge der Finanzmarktkrise kam ab Mitte 2007 zur Stärke des Euro die Schwäche des US-Dollar hinzu. So verlor der Greenback durch die Zinssenkungen der US-Notenbank Fed noch mehr Boden.
Wachstumsdynamik spricht für den Dollar.
Dass sich der Euro nachhaltig über 1,60 US-Dollar einpendelt, ist nicht zu erwarten. Denn die Wirtschaft in Euroland wird perspektivisch moderater wachsen als die der USA. Die Talsohle der US-Konjunktur scheint erreicht, und so dürfte die Fed die Zinsen eher wieder anheben als weiter senken. Die Wachstumsdynamik spricht in den kommenden Quartalen für einen festeren US-Dollar. Auch die Rohstoffpreise, ein weiterer Treiber der Dollarschwäche, sind von ihren Höchstständen zurückgekommen. Vieles deutet also darauf hin, dass sich der Dollarkurs mittelfristig eher in Richtung des fairen Werts entwickelt als umgekehrt. Das dürfte auch wieder mehr Anleger in internationale Regionen locken.
Internationale Anlagen wieder interessant.
Die zu erwartenden Wechselkursgewinne machen internationale Anlagen wieder interessant - zum Beispiel weltweit anlegende Rentenfonds wie DekaZins-international und DekaRent-international oder den US-Aktienfonds DekaLux-USA TF. Auch Produkte wie die DekaStruktur-Dachfonds und die Fondsvermögensverwaltung Sparkassen-DynamikDepot werden stärker international ausgerichtet: Hier hat das Management damit begonnen, den US-Anteil in den Portfolios sukzessive zu erhöhen. Zudem wurde die seit Jahren bestehende Wechselkursabsicherung aufgelöst, um alle Chancen einer internationalen Anlage nutzen und zusätzliche Renditepunkte erzielen zu können.
Kommen wir nun zum US-Dollar ...
1.) US-Dollar seit 2002 in einem Bärenmarkt ... 40 % Abwertung des Greenbacks ...
2.) Mittelfristige Trendwende liegt nun vor mit mittelfristigem Kaufsignal. Der US-Dollar dürfte mittelfristig auf Sicht einiger Monate aufwerten. Das bedeutet aber kein Ende des Bärenmarkts! Wir sehen bisher (!) eine temporäre Erholung.
3.) ACHTUNG! Steigender US-Dollar = Tendenziell fallende Rohstoffpreisnotierungen. Inflationsdruck nimmt ab! Öl und Gold dürften in der Tendenz in den kommenden Monaten eher fallen. Für Gold wird seitens einiger Experten eine Phase der Entkopplung aus der Intermarketkorrelation diskutiert.
4.) Entlastung für die US Konjunktur durch temporär nachlassende Inflation. Pair Trade der Hedgefunds-Industrie wurde aufgebrochen. " US Bankaktien leerverkaufen, US-Dollar leerverkaufen, Gold kaufen, Öl kaufen" - funktioniert nicht mehr! Das Gegenteil ist der Fall.
BIAS-führende Artikel, die den Devisenbereich thematisieren :
Der saisonale Chart sagt - "Der US-Dollar legt in US Wahljahren statistisch gesehen eine umfassende Rallye hin"
Die Ölblase platzt ... Korrekturpotenzial bis 100 $, möglicherweise sogar bis 85 $ pro Barrel.
Indikator für nachlassende Konjunktur weltweit ... auch oder gerade die Emerging Markets sind davon betroffen ...
BIAS-führende Artikel, die den Rohstoffsektor thematisieren :
[Link "http://www.godmode-trader.de/front/index.php?p=news&titel=GOLD-Anschnallen-Es-geht-tiefer-oder-&ida=968519&idc=213|605&count=6" auf www.godmode-trader.de/... nicht mehr verfügbar]
Intermarketkorrelation zwischen US-Dollar und Rohstoffen ... Nochmal: Fallender US-Dollar = steigende Rohstoffpreise, steigender US-Dollar = fallende Rohstoffpreise ...
Einige Worte zu den Aktienmärkten ...
Der DOW Jones dürfte das Gröbste hinter sich haben ...
Die Korrektur geht langsam ihrem Ende zu ... anbei ein Ausschnitt von Researchmaterial der LBBW ...
DOW Jones verliert in Bärenmärkten, die nicht mit einer Rezession einhergehen, durchschnittlich 27%.
DOW Jones verliert in Bärenmärkten, die mit einer Rezession einhergehen, durchschnittlich 33.%
Der saisonale Chart sagt - "In US Wahljahren steigt der DOW Jones ab Mitte des Jahres deutlich an ..."
Der Dekadenchart zeigt an, dass der DOW Jones in Jahren, die mit einer 8 enden, positiv performen kann.
Abwärtstrend seit Oktober 2007 intakt!
A) Starkes Unterstützungsniveau (potenzieller mittelfristiger Trendwendebereich) wartet bei 10.650-10.700 Punkten.
B) Ein Anstieg auf Sicht einiger Wochen über 12.000 Punkte wäre (!) positiv, da dann ein regelrechtes Widerstandsbollwerk überwunden werden könnte.
Ende des Vortrags ...
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