Sinnvoll investieren mit einer ruhigen Hand
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Überfliegt man in den einschlägigen Medien - ob Presse oder TV - die Berichterstattung zu Anlagethemen, beobachtet man immer wiederkehrende Aspekte, welche vermeintlich relevant für den Anlageerfolg an der Börse seien. Dazu gehören etwa die Kommentare zu einzelnen makroökonomischen Indikatoren, welche aufgrund ihrer schieren Menge jedoch oft widersprüchliche Signale aussenden. Für einen Anlageerfolg an der Börse sind sie insgesamt aber von geringer Bedeutung. Dies schreibt Dr. Thomas Steinemann, Chefstratege der Vontobel-Gruppe, in einem aktuellen Marktkommentar.
Auch die Kommentare zu den Quartalsergebnissen der Unternehmen mögen für die Kursbewegung am Tag der Veröffentlichung relevant sein, für den mittelfristigen Anlagehorizont seien sie jedoch recht unbedeutend. Manchmal würden diese Kommentare dann mit kurzfristigen Kauf- und Verkaufsempfehlungen versehen: "Aktien-Tipps" sollen den raschen Gewinn bringen.
Wesentlich Erfolg versprechender seien aber grundsätzliche Überlegungen zur Wahl der Anlageklassen - dies nennt man strategische oder langfristige Asset Allokation - und anschliessend zur taktischen Asset Allokation, so Steinemann. Darunter versteht man die vorübergehende - auch pointierte - Abweichung einzelner Anlagekategorien von der langfristigen Asset Allokation. Dies sei deswegen ein viel versprechendes Vorgehen, da die Finanzmärkte zu Übertreibungen in die eine oder andere Richtung neigen, welche entsprechend ausgenutzt werden können. So war es zum Beispiel sinnvoll, die enormen Kursrückschläge im Vorfeld des Irakkrieges 2003 für Zukäufe zu nutzen. Die starken Kursverluste führten zu vorübergehenden Unterbewertungen, d.h. die Kursgewinnverhältnisse waren ungewöhnlich tief gefallen. Andere sogenannte "Anomalien" oder Marktineffizienzen seien der Small Cap- und der Value-Effekt.
Die Umsetzung in konkrete Portfolios erfolge durch Investments in diese Anlageklassen mittels Einzeltitel, Fonds und wo angebracht durch strukturierter Produkte. Aktuell favorisiert Vontobel die Aktienmärkte in Euroland, Japan und Ferner Osten, sowie Hedge Fonds insbesondere als Anlagealternative zu Anleihen und Immobilien. Zurückhaltend beurteilen die Finanzprofis dagegen die Obligationenmärkte.
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