Analyse
14:50 Uhr, 12.07.2022

SINGULUS – Zum Abschied sag ich leise Servus

Mit Peter Alexander und seinem Liedklassiker habe ich zwar wenig am Hut, doch werde ich bei Singulus immer ein wenig wehmütig, wenn das Unternehmen mal wieder kurz vor der Pleite steht.

Erwähnte Instrumente

  • Singulus Technologies AG - WKN: A1681X - ISIN: DE000A1681X5 - Kurs: 1,430 € (XETRA)

Wieder einmal ist auch das Stichwort: Singulus ist dem Sensenmann schon so oft von der Klinge gesprungen, dass mein Gedächtnis kaum noch hinterherkommt. Doch ich verbinde mit Singulus dauerhafte Erinnerungen, die man nicht löschen kann.

Erste Hauptversammlung meines Lebens

Als Anleger habe ich bei Singulus die erste Hauptversammlung meines Lebens mitgemacht, das war 1998 oder 1999. So genau, weiß ich es gar nicht mehr. Diese fand im altehrwürdigen Hermann-Josef-Abs-Saal der Deutschen Bank statt und wurde von einer riesigen Anzahl von Kleinanlegern besucht. Damals war das Unternehmen marktführend in der Produktion von Maschinen für CDs. Brandneu wurden damals Produktionslinien für die Herstellung von DVDs vorgestellt. Eine kleine Sensation.

Das Geschäft lief auch noch einige Jahre, mal mehr oder weniger gut, war aber immer recht zyklisch und die BluRay konnte es leider nicht mehr wiederbeleben. Zu weit war Streaming schon im Kommen. Singulus flüchtete in die Welt der Produktionsanlagen für die Solarindustrie. Ein Markt der damals von Meyer Burger, Roth & Rau und Manz beherrscht wurde. Kaum hatte man eigene Maschinen am Start, brach auch dieser neue Markt in sich zusammen, da die Bundesregierung die Förderung kürzte und die deutsche Solarindustrie damit geschlossen in Richtung Insolvenz schickte.

Wie auch immer, dazwischen musste sich Singulus mehrmals neu aufstellen, der Gründer verabschiedete sich als Vorstand in den Aufsichtsrat und seither gibt es neben kurzen, guten Phasen überwiegend einen Überlebensk(r)ampf. Wie schon die Jahre zuvor, dreht sich nun neben der Bilanzvorlage für das Jahr 2020 (kein Schreibfehler), alles darum, ob die Chinesen nochmal Geld nachschießen oder die Anleihe irgendwie restrukturiert werden kann (auch zum wiederholten Male).

Fazit: Ich werde richtig wehmütig, denn mit Singulus begann eigentlich meine Begeisterung, mich neben dem jugendlichen Gezocke mit Internetaktien, mehr mit Unternehmen und den fundamentalen Fakten dahinter zu beschäftigen. Daher hat die Aktie immer einen besonderen Platz in meinem Herzen. Leider ist durch massives Missmanagement in den vergangenen Jahren, mehrmals die Chance vertan worden, das Unternehmen wieder zukunftsfähig aufzustellen. Natürlich ist die Aktie aktuell für Anleger nicht interessant, da auch jeden Tag eine Insolvenzmeldung erfolgen kann. Sollte die Katze noch ein Leben übrig haben, dann werde ich sicherlich darüber berichten. Falls nicht, dann war dieser Beitrag mein Abschied von dem Kapitel Singulus.

Singulus Technologies AG
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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