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12:14 Uhr, 07.12.2016

Singapur: Aufgeschlossen für Geschäfte

In Singapur denkt und funktioniert die Regierung nach Meinung von Jason Pidcock, Manager des Jupiter Asia Pacific Income SICAV, wie ein Unternehmen.

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  • FTSE 100
    ISIN: GB0001383545Kopiert
    Kursstand: 6.815,00 Pkt (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London (GodmodeTrader.de) - Wie Hongkong ist Singapur ein kleines Land, das stark von seiner Kolonialvergangenheit profitiert hat. Eine der wichtigsten Entscheidungen der Regierung war die Identifizierung bestimmter Industriesektoren, in denen Singapur ein Kompetenzzentrum werden konnte. Sie hat umfangreiche Privatinvestitionen der weltgrößten Akteure in diesen Bereichen angelockt und ihnen im Gegenzug eine Kombination aus Steuervergünstigungen, einer hervorragenden Infrastruktur, einem geschäftsfreundlichen Umfeld und einer großartigen Lebensqualität geboten. Dieser Plan hatte durchschlagenden Erfolg und hat dazu beigetragen, Singapur zu einem globalen Player in Sektoren wie Pharmazie und Technologie zu machen, wie Jason Pidcock, Manager des Jupiter Asia Pacific Income SICAV, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

In Singapurs Wirtschaftsmodell überträfen seine Importe und Exporte bei weitem seine Binnenwirtschaft. Das mache das Land zu einer sehr offenen Wirtschaft, die stark vom Tempo des Welthandels beeinflusst werde. Wenn der Welthandel nachlasse, wie er es in den letzten Jahren getan habe, dann könne das Wirtschaftswachstum in Singapur den gleichen Weg einschlagen. Das Wichtigste sei jedoch, dass die Qualität der Unternehmen in Singapur sehr hoch sei. Trotz der begrenzten verfügbaren Fläche seien dort über 7.000 multinationale Unternehmen tätig, darunter 20 der weltgrößten Konzerne, heißt es weiter.

„Besonders attraktiv bei Aktien aus Singapur sind für mich die gesunden Dividendenrenditen, die es dort gibt. Zu den Unternehmen mit Sitz in Singapur zählen viele reife, gut geführte Firmen mit einer großenteils globalen Ausrichtung, was zu ihrem Status als nachhaltige und hohe Dividendenquellen beiträgt. Und da die lokalen und globalen Volkswirtschaften nur langsam wachsen, sind die Zinsen in Singapur sehr niedrig, was die Attraktivität eines ertragreichen Unternehmens steigert, da für lokale Anleger der Unterschied zwischen Anleiherenditen und Unternehmenserträgen groß ist. Gleichzeitig ist die Währung in der Regel stabil: Die Regierung ist ein Nettogläubiger und fördert die Preisstabilität, indem sie die Währung in ziemlich engen Bahnen managt. In Singapur wurde 2002 der erste Real Estate Investment Trust (REIT) gelistet. Heute hat sich der Aktienmarkt durch diese Kapitalgesellschaften im Immobiliensektor gewandelt. Gelistete REITS machen fast 10 Prozent der Gesamtkapitalisierung des singapurischen Marktes aus und mit Renditen von etwa 6-7 Prozent bieten sie üblicherweise einen attraktiven Zugang zum florierenden Immobiliensektor sowie regelmäßige Erträge“, so Pidcock.

Da Singapur ein Stadtstaat sei, könne seine Regierung anders planen als die meisten anderen Länder. Diese könne beispielsweise sicherstellen, dass das gesamte Transportsystem sinnvoll miteinander verbunden und die lokale Infrastruktur zugunsten der lokalen Bevölkerung mit der neusten Technologie ausgestattet sei. Wie auch die anderen Industrieländer der Region spüre Singapur allmählich die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen seiner alternden Bevölkerung. Während dieses Thema in jedem Markt die Frage nach den Abhängigkeitsquotienten aufwerfe, hebe es aber auch die Art von Unternehmen hervor, die in den kommenden Jahren florieren könnten, z.B. in den Bereichen Tourismus und Gesundheit. Robotertechnik und eine weitere Urbanisierung könnten ebenfalls die Produktivitätsrückgänge einer alternden Bevölkerung wettmachen, heißt es weiter.

„Das läuft auf einen Markt hinaus, der eine gewisse Stabilität und Vorhersehbarkeit, die selbst für ein Industrieland unüblich sind, mit einigen der profitabelsten und produktivsten Unternehmen der Welt kombiniert - und das alles im Rahmen einer starken Kultur, diese Gewinne in Form von Dividenden an die Aktionäre zurückzugeben. Zudem erlaubt mir die anlagefreundliche Kultur in Singapur, mit einigen der bestgeführten Dividendenzahlern der Welt zu kommunizieren, sie zu verstehen und letztendlich in sie zu investieren. Das macht das Land zu einem wichtigen Bestandteil des Jupiter Asia Pacific Income SICAV Fonds“, so Pidcock.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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