Fundamentale Nachricht
12:26 Uhr, 22.05.2018

Sind US-Aktien überbewertet?

Die durchweg höheren Kapitalrenditen von US-Aktien sind M&G-Fondsmanager John Weavers zufolge ein Indiz dafür, dass Amerika grundsätzlich ein attraktiver Markt voller renditestarker Unternehmen mit guten Wachstumsaussichten ist.

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  • FTSE 100
    ISIN: GB0001383545Kopiert
    Kursstand: 7.772,57 Pkt (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London (GodmodeTrader.de) - „Der US-Aktienmarkt ist seit Anfang 2016 um fast 35 Prozent in die Höhe geschossen: der Hauptanteil davon nach der Wahl von Donald Trump. Sollten Investoren jetzt verkaufen? Die Frage ist berechtigt, besonders wegen der ziemlich großen Bewertungsunterschiede zu europäischen Aktien, wie John Weavers, Fondsmanager im Aktienteam von M&G Investments, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Allerdings würden US-Titel nicht ohne Grund mit Aufschlägen gehandelt: Amerikanische Unternehmen erzielten dauerhaft eine höhere Kapitalrendite als ihre Mitbewerber in den großen Industrienationen der Welt. Mit solchen Aktien im Portfolio könnten Anleger eine Strategie für sich nutzen, die in ihren Auswirkungen dem Zinseszinseffekt ähnlich sei. Sein Kollege Sam Ford habe diesen als „die stärkste Kraft im Universum“ bezeichnet. Eine solche Kraft entfalte sich, wenn Unternehmen hohe Gewinne für jeden investierten Dollar erzielen könnten und diese Gewinne dann in ihr Geschäft reinvestierten, heißt es weiter.

„Wir können das Gewinnwachstum eines Unternehmens berechnen, wenn wir nur zwei Kennzahlen kennen: die schrittweise zunehmende Kapitalrendite und den Prozentsatz des Reinvestments. So wird eine Firma, die eine Kapitalrendite von 20 Prozent hat und 75 Prozent ihrer Gewinne reinvestiert, ihren Gewinn um 15 Prozent pro Jahr steigern können, wenn alle anderen Faktoren gleichbleiben. Auch mittelfristig zeigt sich, dass verschiedene Kapitalrenditen auch bei gleicher Reinvestitionsrate deutliche Unterschiede in der Anlagerendite der Investments ergeben“, so Weavers.

Die durchweg höheren Kapitalrenditen von US-Aktien erklärten, warum diese Papiere zu einem höheren Preis gehandelt würden. Zudem seien sie ein Indiz dafür, dass Amerika grundsätzlich ein attraktiver Markt voller renditestarker Unternehmen mit guten Wachstumsaussichten sei. „Das soll allerdings nicht heißen, dass Wachstumswerte mit hohen Kapitalrenditen unabhängig vom aktuellen Kurs gekauft werden sollten. Die Bewertung bleibt von entscheidender Bedeutung. Der umsichtige Anleger sollte eine möglichst große Sicherheitsmarge anstreben“, so Weavers, der mit einem Satz des verstorbenen Stephen Hawking schließt: „Ich habe bemerkt, dass sogar Leute, die behaupten, alles sei vorbestimmt, schauen, bevor sie die Straße überqueren."

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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