Kommentar
09:00 Uhr, 27.01.2008

Silber mit Sprint oder Airbag

Silber ist gegenüber Gold das vielseitigere Edelmetall, da es neben seiner Wertaufbewahrungsfunktion allein zu ca. 50 bis 60 Prozent industriell verbraucht wird, und z.B. wegen seiner guten Leitfähigkeit in der Chipindustrie Verwendung findet. Daneben führen seine antibakteriellen Eigenschaften auch zum Einsatz im medizinischen Bereich oder bei Kühlaggregaten. Zwar werden die bei Regierungen und Notenbanken vorhandenen Silberbestände zunehmend abgebaut, allerdings wird das Metall gleichzeitig auch als Anlagewährung immer interessanter, wie sich an der Auflage der Silber-ETFs seit dem Jahre 2006 zeigt, die zur physischen Hinterlegung verpflichtet, inzwischen zusammen mit der COMEX zu den größten Silbersammelstellen gehören.

Im Sog des anziehenden Goldpreises ist auch Silber zuletzt stark angestiegen und notiert aktuell bereits über 16 US-Dollar je Feinunze. Für Anleger, die über Zertifikate nicht direkt 1:1, sondern mit einer „gewissen“ Struktur investieren möchten, könnten evtl. die von der Société Générale angebotenen Sprint-Zertifikate noch eine Alternative darstellen. Allerdings schmilzt auch hier mit jedem weiteren Anstieg des Edelmetalls die zwischen Start- und Zielkurs verdoppelte Rendite, weiter zusammen, auch wenn sich strukturbedingt immer noch ganz interessante Seitwärtsrenditen ergeben, wie z.B. bei den beiden Sprints mit einer Basis bei 15,40 US-Dollar und einem Cap bei 16,40 (SG02NP) bzw. 16,85 (SG02NS) mit einer Laufzeit bis zum 19.12.2008 bzw. 16.06.2009. Die Maximalrenditen belaufen sich bei beiden jeweils annualisiert auf über 15 Prozent, wobei zu ihrer Erreichung nur noch ein kleiner Anstieg notwendig ist. Auf der anderen Seite besitzt der Anleger bei den momentanen Einstiegskursen von 15,22 bzw. 15,00 Euro immer noch ein moderates Risikopolster. Um den Dollar muss er sich unterdessen keine Gedanken machen, denn beide Produkte sind ebenso währungsgesichert wie die drei übrigen aus der gleichen Serie, die derzeit allerdings etwas geringere Renditen erbringen, aber evtl. bei Kursrücksetzern noch einmal ein Thema werden könnten.

Wer sich nicht entscheiden kann, zwischen einem Silber- oder Goldinvestment, kann mit dem ebenfalls währungsgesicherten Airbag-Zertifikat aus demselben Hause zu gleichen Teilen einfach auf beides setzen. Dabei winkt bei einem Kurs von 113,22 Euro eine Maximalrendite von immerhin noch 28 Prozent für die verbleibenden gut 2,5 Jahre, wobei der Cap bei 145 Euro liegt. Wie schon bei den beiden Sprint-Papieren fehlt auch hier aufgrund der relativ niedrigen Anfangsfixings bei 652,25 (Gold) und 12,20 US-Dollar (Silber) nur noch ein mäßiger Anstieg der beiden Basiswerte. Dagegen dürfte der zusätzliche Puffer zwischen 70 und 100 Prozent des Ausgangsniveaus wohl nur im Falle eines Edelmetall-Crashs zum Einsatz kommen.

Der Rohstoff-Report Tipp:

Sowohl Sprint- als auch Airbag-Zertifikate bieten gute Chancen auch bei einem relativen Seitwärtsmarkt. Allerdings sind die Renditen nach oben hin begrenzt.

Sprint-Zertifikat auf Silber (Quanto)

Emittent/WKN:

Société Générale / SG02NS

Laufzeit:

16.06.2009

Preis: (15.01.08)

Geld / Brief: 14,70 € / 15,00 €

Airbag-Zertifikat auf Gold und Silber (Quanto)

Emittent/WKN:

Société Générale / SG9BMZ

Laufzeit:

11.08.2010

Preis: (15.01.08)

Geld / Brief: 111,22 € / 113,22 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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