Analyse
14:22 Uhr, 15.02.2018

Silber: Geplatzte Träume?

Silber hat in den vergangenen Jahren deutlich schlechter abgeschnitten als Gold. Kommt nun die Aufholjagd? Die Meinungen darüber gehen auseinander. Wie Anleger auf der Gewinnerseite stehen.

Erwähnte Instrumente

  • Silber
    ISIN: XC0009653103Kopiert
    Kursstand: 16,843 $/Unze (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Wer in den vergangenen Jahren in Silber investiert hat, dürfte vor allem eines sein: frustriert. Kein anderes Edelmetall hat 2017 schlechter performt. Und auch in den Jahren davor zeigte der Preistrend meistens nach unten. Kostete die Unze Anfang 2013 noch mehr als 30 US-Dollar, notiert das Edelmetall aktuell nur noch bei knapp 17 US-Dollar. Zuletzt gab es zwar eine zarte Gegenbewegung, mittlerweile scheint aber auch dieser Turnaround-Versuch gescheitert zu sein. Was auffällt ist die markante Underperformance gegenüber Gold. Auf Sicht von zwölf Monaten hat sich Silber um knapp 13 Prozentpunkte schlechter entwickelt als sein „großer Bruder“. Auf Fünfjahressicht beläuft sich die Performancelücke sogar auf fast 30 Prozentpunkte.

Was für Silber spricht

Silber-Bullen führen diese relative Schwäche an, um auf das Nachholpotenzial hinzuweisen. Als „Beweis“ dient ihnen dabei die Gold-Silber-Ratio. Diese Kennziffer gibt an, wie viele Unzen Silber für den Preis einer Unze Gold aufgewendet werden müssen. Momentan liegt die Ratio bei etwa 80 und damit deutlich über dem langjährigen Schnitt von rund 60. Was ebenfalls für Silber spricht ist die breite Erholung der Weltwirtschaft. Denn anders als Gold wird Silber nicht nur als Schmuck oder als Wertaufbewahrungsmittel erworben, sondern in großem Stile auch von der Industrie nachgefragt. Vor allem in der Photovoltaik- und Elektronikbranche kommt das Metall zum Einsatz. Nach Schätzungen des Interessenverbandes „The Silver Institute“ wurden im vergangenen Jahr rund 580 Millionen Unzen Silber von der Industrie verarbeitet. Das entspricht fast 60 Prozent der gesamten Nachfrage. Gleichwohl gab es 2017 einen Angebotsüberhang von 32 Millionen Unzen. Es wurde also mehr Silber am Markt angeboten als benötigt wurde. Dies, so die Erwartung einiger Analysten, könnte sich möglicherweise in diesem Jahr ändern. Sie rechnen mit einer steigenden industriellen Nachfrage infolge der boomenden Weltwirtschaft.

Fed könnte Silber ausbremsen

Dieser Optimismus mag durchaus berechtigt sein, zumal Edelmetalle wie Gold und Silber infolge der jüngsten Kursturbulenzen an den Aktienmärkten auch bei Investoren wieder stärker in den Fokus rücken. Allerdings gibt es eine große Unbekannte. Die Rede ist von der Zinspolitik der US-Notenbank Fed. Bislang gehen die Märkte von zwei bis drei moderaten Zinserhöhungen um jeweils 25 Basispunkte in diesem Jahr aus. Jüngste Entwicklungen, wie etwa die steigende Inflation, könnten die Fed jedoch dazu bewegen, die Zinsschraube stärker nach oben zu drehen als bislang erwartet. Das hätte vermutlich steigende Zinsen zur Folge, was wiederum Edelmetalle als Anlagealternative unattraktiver macht.

Kluge Anlagestrategien sind gefragt

Welche Richtung Silber letztendlich einschlägt, lässt sich derzeit nur schwer einschätzen. Allerdings dürfte die Volatilität, also die Schwankungsintensität des Silberpreises, wieder zunehmen. Mit bestimmten Optionsscheinstrategien lässt sich davon profitieren – und zwar unabhängig davon, ob Silber nach oben oder nach unten ausschlägt. Dafür eignet sich beispielsweise ein Straddle. Darunter versteht man den gleichzeitigen Kauf von Silber-Calls und -Puts mit identischem Basispreis und Restlaufzeit. Wie ein Straddle im Detail funktioniert und mit welchen Chancen und Risiken er verbunden ist, erfahren sie hier.

6 Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen
  • Zimbabwedollar
    Zimbabwedollar

    Sorry - es soll tatsächlich Leute geben, die mit Optionsscheinen Geld gemacht haben. Allerdings - ich kenne keinen.

    17:03 Uhr, 15.02.2018
  • Zimbabwedollar
    Zimbabwedollar

    @Austrochris

    So - und nicht anders, ist es.

    Dirk Heß steht in Lohn und Brot bei der Citigroup und ist dort tätig als Derivatespezialist - so weit ich weiß.

    Sicherlich ist er "Finanzexperte" - aber nicht unabhängig. Das zu verschweigen ist unanständig.

    Wer schon einmal - wie ich -mit CALL-Optionsscheinen (obwohl die Kurse gestiegen sind) und mit PUT-Optionsscheinen (obwohl die Kurse gefallen sind) Geld verloren hat, lässt die Finger von dem Zeug, bei dem immer die Bank gewinnt. Entweder durch Gestaltung der Scheine oder durch Gebühren. Der OS-Emittent kennt genau die Verfallsdaten seiner ausgegebenen Papiere und Computerprogramme sorgen penibel für die Steuerung zugunsten des Herausgebers. Ein wohlgemeinter TIPP: Nehmen Sie das Geld, welches für den Zock vorgesehen ist, klemmen sich ihre Frau (oder wen auch immer) unter den Arm und machen sich einen schönen Abend in einem Casino. Die Chancen, hier mit einem kleinen Gewinn den Abend zu beschließen, ist jedenfalls höher und erheblich angenehmer und amüsanter..

    17:01 Uhr, 15.02.2018
  • Austrochris
    Austrochris

    und am besten phsyisch !

    15:38 Uhr, 15.02.2018
  • Austrochris
    Austrochris

    Deswegen kann ein Straddle nur was sein für Ultrazocker ! Die bessere Strategie ist wohl schon buy the dipps and go for a Long lucky hold !!!

    15:37 Uhr, 15.02.2018
  • Austrochris
    Austrochris

    Die grössten Sprünge bei den Edelmetallen waren, als die Zinsen stark stiegen ! Siehe 1979 und 1980 ! Die Fed kann maximal Zinskosmetik machen , denn wer soll den die Zinsen von über 21000 Milliarden zahlen ! Jeder Zinschritt nach oben würde das amerikanische Volk teuer zu stehen bekommen !

    Mit etwa 3,827 Billionen US-Dollar (Stand 11/2017) hatten die US-amerikanischen Haushalte so viele Verbindlichkeiten aus Kreditkarten, Auto- und Studentenkrediten wie nie zuvor in der Geschichte. Ihre Verschuldung stieg mit 8,8% im Vergleich zum Vorjahr viermal schneller als die US-Wirtschaftsleistung.

    Alleine die Studentenkredite betragen über 1,1 Billionen Dollar .

    Jede Zinserhöhung bringt Millionen von Amis dem Kollaps näher !

    Q4 wird kommen,früher oder später und die Notenbanken werden den Geldmarkt massiv fluten !

    Sollen die Banken ihr Gold und Silber verkaufen . Der Osten wird die Hände aufhalten und sich in die Hände reiben !

    Und ausbremsen wird die Fed das Silber nicht können . Denn Silber ist ein begrenztes Metall , im Gegensatz zum Paper Money dass unbegrenzt zur Verfügung steht und von dem wir schon massiv zugeschüttet worden sind !!!

    15:13 Uhr, 15.02.2018