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08:28 Uhr, 14.02.2011

Siemens: Nach der Pflicht kommt die Kür

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München (BoerseGo.de) - Siemens streckt die Fühler aus und schaut sich nach größeren Übernahmezielen in den Bereichen Strom und Automatisierung um. Der Münchner Industriekonzern habe dafür ausreichend "Managementreife erlangt, sagte Finanzchef Joe Kaeser im Gespräch mit der Financial Times. "Wenn wir über größere Übernahmen sprechen, dann meinen wir erhebliche Summen, bis zu mehrere Milliarden Euro", so Kaeser.

Die Aussagen des Finanzchefs überraschen. In der letzten Dekade hat der Münchner Konzern Schwerpunkte auf Konsolidierung und Margenstärke gelegt. Der Konzern stoß weniger gewinnträchtige Sparten ab und strukturierte das gesamte Geschäftsportfolio in drei Sektoren: Industrie, Energie und Gesundheitswesen.

Nun die Ankündigung einer Kehrtwende: "Das Unternehmen hat den Großteil seiner grundlegenden Hausaufgaben gemacht", so Kaeser. "Das Spitzenmanagement konzentriert sich jetzt auf Siemens als Ganzes anstatt auf die einzelnen Bereiche, was auch eine Vorbedingung ist, um größere Zukäufe zu tätigen."

Interesse besteht nach Aussagen des Finanzvorstands am Aufbau von Stromnetzen sowie an Lösungen für industrielle Energieeffizienz und Anlagenautomatisierung. Diese Bereiche erhielten Auftrieb, weil China enorm in die Anlagenautomatisierung investiere, so Kaeser. "Darauf wird unser Fokus liegen - strategisch und operativ, auch in Bezug auf Übernahmen und hinsichtlich Forschung und Entwicklung."

Siemens verfügt über Finanzmittel in Höhe von 15,6 Milliarden Euro. Angeblich solle die Einkaufsliste des Konzerns "bis zum Rand gefüllt" sein. Mit seinen Überlegungen ist Siemens nicht allein. Ende vergangenen Jahres teilte der US-Konkurrent General Electric mit, er verfüge bis zum Jahr 2013 über Barmittel in Höhe von 30 Milliarden US-Dollar. Dieses Geld könne der Konzern für Aktienrückkäufe, Dividendenerhöhungen und auch Zukäufe nutzen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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