Siemens Healthineers: Börsengang ein voller Erfolg

Siemens hat seine Medizintechniksparte Healthineers an die Börse gebracht. Der Börsengang war mehrfach überzeichnet. Siemens platzierte 15 Prozent der Tochter bzw. 150 Millionen Aktien von Healthineers bei den Investoren. Die Preisspanne für die Papiere in der Zeichnungsphase lag bei 26 bis 31 Euro. Der Ausgabekurs war schließlich 28 Euro. Das gesamte Unternehmen wird damit mit 28 Milliarden Euro bewertet, was deutlich unter früheren Analystenschätzungen von bis zu 40 Milliarden Euro lag. Durch den Börsengang fließen Siemens 4,2 Milliarden Euro zu.

Der Börsengang selbst ist ein voller Erfolg. Der erste Kurs im Xetra-Handel gegen 10.00 Uhr lag bei 29,10 EUR und damit vier Prozent über dem Ausgabekurs von 28 EUR. Durch eine Panne im Xetra-System hatte sich der Handelsstart verzögert. Im Hoch konnten die Aktien sogar bis auf 29,915 EUR zulegen. Der folgende Chart zeigt den Handel bei L&S.

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Siemens Healthineers ist Weltmarktführer bei bildgebenden Systemen wie Röntgen- und Ultraschallgeräten sowie Magnetresonanztomographen (MRT). Durch den Börsengang soll das Unternehmen eigenständiger und flexibler auf neue Wachstumschancen reagieren können. Gleichzeitig bleibt Siemens Hauptanteilseigner des Unternehmens.

Im Geschäftsjahr 2017 verbuchte Siemens Healthineers einen Umsatz von 13,796 Mrd. EUR, einen Bruttogewinn von 5,762 Mrd. EUR, einen Gewinn vor Steuern von 2,044 Mrd. EUR und ein Nettoergebnis von 1,444 Mrd. EUR. Da es insgesamt eine Milliarde Aktien gibt, beträgt der Gewinn je Aktie 1,44 Euro. Auf Basis des aktuellen Kurses liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei rund 21. Das ist auf den ersten Blick nicht billig. Bezieht man aber mit ein, dass das Unternehmen in den kommenden Jahren auf Wachstumskurs bleiben dürfte, relativiert sich die Bewertung etwas.

Siemens Healthineers dürfte in den kommenden Jahren vor allem von der zunehmenden Digitalisierung in der Medizin und dem immer weiteren Einsatz von bildgebenden Verfahren profitieren. Dabei spielt auch zunehmend künstliche Intelligenz eine Rolle, weil Computer die anfallenden Datenmengen oft schneller und besser auswerten können als Menschen.

In diesem Jahr soll der Umsatz um drei bis vier Prozent, in den kommenden Jahren dann um vier bis sechs Prozent zulegen. Aktionäre des Unternehmens, darunter vor allem auch der Siemens-Mutterkonzern, dürfen sich ebenfalls über satte Dividenden freuen. So soll die Ausschüttungsquote bei 50 bis 60 Prozent des Gewinns liegen. Damit dürfte die Dividendenrendite aktuell bei schätzungsweise 2,4 bis 2,9 Prozent liegen.

Fazit: Insgesamt ist Siemens Healthineers sicher kein Schnäppchen. Auf Basis der durchaus vorhandenen Wachstumschancen, einer zumindest halbwegs attraktiven Dividende und relativ hoher Margen eignet sich die Aktie aber durchaus auch für längerfristig orientierte Anleger. Eher kurzfristig könnte Siemens Healthineers auch von der wohl anstehenden Aufnahme in den MDAX profitieren.