Analyse
07:22 Uhr, 23.06.2023

SIEMENS ENERGY – Fehlerhafte Bauteile kosten die Prognose

Siemens Gamesa hatte schon länger damit zu kämpfen. Die Qualität der Windanlagen konnte den hohen physikalischen Anforderungen in Teilen nicht standhalten.

Erwähnte Instrumente

  • Siemens Energy AG
    ISIN: DE000ENER6Y0Kopiert
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  • Siemens Energy AG - WKN: ENER6Y - ISIN: DE000ENER6Y0 - Kurs: 23,380 € (XETRA)

Einzelne Bauteile versagten und mussten bzw. müssen ausgetauscht werden. Das ist im laufenden Betrieb kostspielig, insbesondere wenn es zu Stillstand führt. Siemens Energy hat jetzt eine erweiterte technische Prüfung der installierten Flotte angeordnet und wird das Produktdesign überarbeiten.

Gewinnprognose wird gekippt

Da die damit zusammenhängenden Kosten erst noch bewertet werden müssen, zieht der Konzern seine Gewinnprognose komplett zurück. Es wird aber mit mehr als 1 Mrd. EUR an Kosten gerechnet. Zudem tun sich weitere Probleme im Fertigungsprozess von Offshore-Anlagen auf, und die Produktivität hinkt den Erwartungen hinterher.

Während die anderen Geschäftsbereiche von Siemens Energy nach Plan laufen sollen, verhagelt also das zukunftsträchtige Windgeschäft die Prognose. Die Beurteilung der Qualitätsprobleme soll sich bis ins dritte Quartal hinziehen. Dann sollen Anleger über eine neue Prognose informiert werden.

Goldman Sachs schreibt in einer ersten Reaktion von „dunklen Wolken bei der Neubewertungsstory“ von Siemens Energy. Die Meldung sei klar negativ auszulegen. JPMorgan nennt die Meldung nicht völlig überraschend, bedenkt man die Geschichte der Windenergie und Charakteristik der Branche. Die Warnung komme aber zu einem Zeitpunkt, wo man glaubte, die Probleme lägen bereits hinter einem.

Bislang erwarten Analysten von Siemens Energy im laufenden Jahr 1,5 Mrd. EUR EBITDA. Das EBIT sollte sich auf 324 Mio. EUR summieren. Netto sollten rund 75 Mio. EUR Verlust erwirtschaftet werden. Der Verlust pro Aktie könnte bei Aktivierung der Kosten in diesem Jahr auf gut 1,40 EUR pro Aktie ansteigen. Auch für das kommende Jahr dürften die Prognosen empfindlich sinken.

Fazit: Nach der Restrukturierung ist bei Siemens Energy scheinbar stets vor der Restrukturierung. Die einstige Ertragsperle des Siemens-Konzerns ist seit dem Niedergang der Kraftwerkssparte in keiner guten Form mehr. Anleger, die an der Transformation der Energiebranche teilhaben wollen, finden wohl bessere Titel auf dem Kurszettel

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 29,00 31,92 33,82
Ergebnis je Aktie in EUR -0,56 -0,68 0,85
KGV - - 26
Dividende je Aktie in EUR 0,10 0,02 0,30
Dividendenrendite 0,45 % 0,09 % 1,36 %

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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