SIEMENS - Die Probleme eines Charties!

• Siemens AG - WKN: 723610 - ISIN: DE0007236101 - Kurs: 88,56 € (XETRA)

An einer Einschätzung zu Siemens traut sich derzeit keiner wirklich ran und das nicht ohne Grund. Der Wochenchart zeigt gleich mehrere Risiken, die bei der Frage, wohin der Kurs wohl gehen wird, zum Tragen kommen. Da wäre beispielsweise die relativ starke Volatilität im Zuge der jüngsten Kauf- und Verkaufswellen seit Mitte Juni. Diese allein sorgt dafür, dass wirklich große Entscheidungsmarken relativ weiter auseinander liegen. So sehen wir derzeit bspw. erst bei 99 Euro ein wirklich markantes letztes Zwischenhoch, dessen Überschreiten ein neues Kaufsignal auslösen würde. Problem dabei: bis hin zu 101,35 Euro folgen gleich mehrere Widerstände in dichter Folge, so dass man den Trigger eigentlich auf letztere legen sollte. Vom aktuellen Kurs aus scheinen solch weit entfernten Handelsmarken aber unbrauchbar. Da wäre dem Chartanalysten als wohl auch dem Trader eine vorgelagerte Bodenbildung auf tieferem Niveau lieber, um einen neuen Bullenmarkt auszurufen.

Was bleibt, ist das letzte wirklich markante Signal, der Ausbruch unter die bei 88,25 Euro liegende Unterstützung. Im Grund wurde damit eine große Toppformation vollendet, so dass nun weitere Kursverluste bis auf 76,01 Euro folgen könnten. Hierfür spricht auch, dass die laufende Erholung seit dem Zwischentief bei 80,19 Euro im Bereich des alten Ausbruchsniveaus und des 61iger Retracements an Schwungkraft verliert. Diese bärischen Signale passen jedoch nicht so recht ins große Bild des DAX oder die gute Stimmung am US Markt und schließlich ist Siemens ein Schwergewicht im deutschen Aktiensegment.

Aber genug damit, Ihnen meine „Sorgen“ bezüglich einer Siemens Einschätzung zu nennen. Kommen wir zum Fazit und der Frage, welche Seite ich bevorzuge. In der Summe, wenn auch nur knapp, überzeugen mich noch die bärischen Argumente mehr und sollte es nächste Woche zu weiteren Kursverlusten kommen, könnte dies als Bestätigung dessen angesehen werden. Die nächsten größeren Ziele lägen dann bei 80,19 und 76,01 Euro. Gleichzeitig haben wir mit dem dann erreichten Erholungshoch auch eine bessere Long-Triggermarke, was die analytische Sache weiter vereinfachen würde. In diesem Sinne müsste man ja schon fast hoffen, dass die Aktie endlich einknickt.

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