Shell übertrifft wegen starken Gashandels Erwartungen
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Von Christian Moess Laursen
LONDON (Dow Jones) - Shell hat im vergangenen Jahr wegen sinkender Öl- und Gaspreise sowie schwächeren Raffineriemargen weniger verdient, allerdings fiel der Rückgang geringer aus als von Analysten befürchtet. Der Ölmulti kündigte ungeachtet des schwächeren Ergebnisses an, in diesem Quartal Aktien im Wert von 3,5 Milliarden US-Dollar zurückkaufen zu wollen, und erhöhte seine Dividende für das vierte Quartal um 20 Prozent auf 34,40 Cent pro Aktie.
Shell erzielte im Gesamtjahr einen Gewinn von 20,28 Milliarden US-Dollar auf Basis der net current-cost-of-supplies (CCS) - eine Kennzahl, die dem Nettogewinn ähnelt, den US-Ölkonzerne ausweisen. Diesem Wert stand im Vorjahr ein CCS-Gewinn von 41,56 Milliarden Dollar gegenüber, als die Öl- und Gaspreise nach der russischen Invasion in der Ukraine in die Höhe geschnellt waren.
Im vierten Quartal sank der CCS-Gewinn von Shell von 6,15 Milliarden Dollar im vorangegangenen Quartal auf 1,38 Milliarden Dollar, was auf niedrigere Raffineriemargen, Margen aus dem Handel mit Rohöl- und Ölprodukten und höhere Betriebskosten zurückzuführen ist.
Allerdings stieg der bereinigte Gewinn im vierten Quartal von 6,22 Milliarden Dollar im dritten Quartal auf 7,31 Milliarden Dollar und übertraf damit die Vara-Konsensprognose von 6,04 Milliarden Dollar.
Der Anstieg sei auf höhere Handelsgewinne aus Flüssigerdgas, günstige Steuerbewegungen und eine höhere Produktion zurückzuführen, erklärte Shell. Trotz schwächeren Marktumfelds verzeichnete Shells Gassparte im vierten Quartal einen bereinigten Gewinn von 3,96 Milliarden Dollar, gegenüber 2,53 Milliarden Dollar in den vorangegangenen drei Monaten.
Eine Wertminderung in Höhe von 3,9 Milliarden Dollar schmälerte den Nettogewinn, er fiel von 7,04 Milliarden auf 474 Millionen Dollar. Dies hatte Shell bereits im Januar gemeldet.
Europas größter integrierter Ölkonzern produzierte im Schlussquartal wie geplant 901.000 Barrel Öläquivalent (BOE) pro Tag. Auch die vorgelagerte Produktion - die Förderung von Rohöl und Erdgas - erreichte mit 1,87 Millionen Barrel Öläquivalent pro Tag die Zielvorgabe.
Für das laufende Quartal erwartet Shell eine Produktion zwischen 930.000 und 990.000 BOE pro Tag und eine Upstream-Produktion von 1,73 bis 1,93 Millionen BOE pro Tag.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/rio/sha
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