SFC ENERGY - Ist 2026 wieder alles in Butter?
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- SFC Energy AG - WKN: 756857 - ISIN: DE0007568578 - Kurs: 16,380 € (XETRA)
Die Profitabilität gab indes deutlich nach: Das bereinigte EBITDA sank auf 8,5 Mio. EUR (Vorjahr: 12,5 Mio. EUR), die Marge fiel von 17,7 % auf 11,6 %. Das bereinigte EBIT halbierte sich nahezu auf 4,6 Mio. EUR, entsprechend einer Marge von 6,3 % (Vorjahr: 13,5 %).
Das Unternehmen führt die rückläufige Ergebnisentwicklung auf ungünstige Wechselkurse, US-Zölle sowie die Verschiebung mehrerer Verteidigungsprojekte in Indien zurück. "Diese Entscheidung zur Prognoseanpassung ist uns nicht leichtgefallen, war jedoch notwendig, um auf Grundlage einer klaren Analyse realistische Erwartungen zu formulieren und strategisch entschlossen zu agieren", erklärte CEO Dr. Peter Podesser.
Aktie nach Kurscrash in Stabilisierungsphase
Die operative Dynamik in den Kernmärkten blieb derweil ungebrochen. Brennstoffzellenlösungen für industrielle Anwendungen in den Bereichen Zivilschutz, Sicherheitstechnik und digitale Infrastruktur wuchsen organisch um über 20 %. Gemeinsam mit dem Segment "Verteidigung und öffentliche Sicherheit" machten diese Aktivitäten zur Jahresmitte bereits 48,4 % des Gesamtumsatzes aus. Regional zeigten die USA (+32 %), Deutschland (+22 %) und die Niederlande (+75 %) deutliche Zuwächse.
Im Segment Clean Energy, das weiterhin mehr als zwei Drittel des Konzernumsatzes ausmacht, blieb der Erlös mit 51,8 Mio. EUR stabil (+1,8 %). Das kleinere, aber wachstumsstärkere Segment Clean Power Management legte um 9,2 % auf 21,8 Mio. EUR zu. Die Konzernbruttomarge verbesserte sich leicht auf 42,5 %.
Einmalaufwendungen im Zusammenhang mit der vorgezogenen Einführung eines neuen ERP-Systems sowie Investitionen in die Cybersecurity belasteten das Ergebnis zusätzlich. "Diese Maßnahmen erhöhen kurzfristig unsere Kosten, schaffen aber die Grundlage für eine effizientere Organisation und künftiges Wachstum", betonte Podesser.
Trotz der Belastungen bleibt die Bilanz stark. Die Eigenkapitalquote lag per 30. Juni bei 71,3 %, die Netto-Cash-Position bei 46,2 Mio. EUR. Der Personalbestand stieg auf 509 Mitarbeitende.
Quelle: Halbjahresbericht
Fokus auf regionale Wertschöpfung und neue Anwendungen
SFC verfolgt seine Lokalisierungsstrategie konsequent weiter. Noch im vierten Quartal soll eine neue Produktionsstätte in den USA den Betrieb aufnehmen. Ziel ist es, Zollrisiken zu reduzieren, Währungsabhängigkeiten zu minimieren und die Kundennähe zu erhöhen. In Deutschland setzt das Unternehmen verstärkt auf Infrastrukturanwendungen: Bei einem ersten Großprojekt wurden rund 60 EFOY-Systeme über mehrere Monate zur Energieversorgung einer Autobahnbaustelle eingesetzt.
Im Kontext der anstehenden Sanierung von über 4.000 Autobahnbrücken eröffnet sich ein signifikanter Wachstumsmarkt. Mit einem führenden Anbieter für Verkehrs- und Baustellensicherheit wurde eine strategische Partnerschaft geschlossen. Die Brennstoffzelle bietet gegenüber klassischen Batterieanwendungen Vorteile bei Laufzeit, Wartungsaufwand und Betriebskosten.
Zugleich erweitert SFC sein Einsatzspektrum: In ersten Projekten werden unbemannte Systeme wie Drohnen mit Brennstoffzellen versorgt, ein Anwendungsfeld, das das Unternehmen sowohl in Deutschland als auch in Indien adressiert. Im Rahmen der internationalen Expansionsstrategie prüft der Vorstand zudem gezielte Akquisitionen, insbesondere in den USA und Südostasien.
Jahresprognose gesenkt – langfristiger Kurs bestätigt
Vor dem Hintergrund externer Belastungen hat SFC die Jahresprognose wie vorab berichtet nach unten angepasst. Erwartet werden nun Umsätze zwischen 146,5 Mio. EUR und 161,0 Mio. EUR (zuvor: 160,6 bis 180,9 Mio. EUR), ein bereinigtes EBITDA von 13,0 bis 19,0 Mio. EUR (zuvor: 24,7 bis 28,2 Mio. EUR) und ein bereinigtes EBIT zwischen 5,0 Mio. EUR und 11,0 Mio. EUR (zuvor: 17,5 bis 20,6 Mio. EUR).
Die angepasste Prognose reflektiert speziell die anhaltende Investitionszurückhaltung infolge geopolitischer Unsicherheiten, Währungseffekte sowie Projektverzögerungen im Bereich Verteidigung. Handelsbarrieren oder neue Zollregelungen wurden in der Planung nicht berücksichtigt.
An der mittelfristigen Perspektive hält das Unternehmen fest. "Wir sind überzeugt, dass wir mit technologischer Exzellenz, einer soliden Finanzstruktur und unserer internationalen Expansion nachhaltiges Wachstum generieren werden", so Podesser. Die Auftragseingänge der ersten Wochen des dritten Quartals in Höhe von rund 14 Mio. EUR gelten dabei als ermutigendes Signal.
Fazit: Die SFC-Energy-Aktie wurde aus den Wolken auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Der Börsenwert liegt nur noch bei 277 Mio. EUR. Fraglich bleibt, wie schnell die Erholung jetzt kommt und ob SFC Energy bereits 2026 zu alter Stärke zurückkehren kann, oder ob ein weiteres Übergangsjahr droht. Auch ob das Unternehmen seine Altverträge neu verhandeln kann, um weitere Risiken einzupreisen, ist wichtig. Einen Verkauf sehe ich hier aktuell nicht mehr. Für einen Kauf fehlt mir aber auch noch der Beweis, ob und wie das Wachstum wieder aufgenommen werden kann. Es gibt jetzt einen tiefen Riss im Anlegervertrauen. Podesser wird in dieses miese Jahr sicherlich versuchen, so viele Aufwendungen wie möglich zu packen, um dann 2026 wieder durchzustarten. Lassen wir der ganzen Geschichte noch ein bis zwei Quartale Zeit, um wieder Vertrauen aufzubauen. Wer nicht abwarten will, nimmt eine erste kleine Tranche.
Weitere Analysen & News zur Aktie unserer Redaktion findest Du hier.
Jahr | 2024 | 2025* | 2026e* |
Umsatz in Mio. EUR | 144,00 | 150,00 | 175,00 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 0,61 | 0,30 | 0,60 |
KGV | 27 | 54 | 27 |
Dividende je Aktie in EUR | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Dividendenrendite | 0,00% | 0,00% | 0,00% |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei |

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