Kommentar
15:27 Uhr, 26.11.2018

Warum die Kurse jetzt wieder steigen könnten

Die Privatanleger sind in der Regel ein exzellenter Kontraindikator für den Aktienmarkt. In den USA sind die Privatanleger derzeit so pessimistisch wie seit Februar 2016 nicht mehr. Steigen jetzt die Kurse wieder?

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„Kaufen, wenn die Kanonen donnern, verkaufen, wenn die Violinen spielen.“ Diese berühmte Börsenweisheit stammt wohl von Carl Mayer von Rothschild und bringt gut zum Ausdruck, dass es sich für Anleger oft auszahlt, entgegen der vorherrschenden Stimmungslage zu investieren.

Denn ist die Stimmung bereits am Boden, dann sind meist auch schon die Kurse im Keller und es kann eigentlich nur wieder besser werden. Bei ausgelassener Euphorie hingegen hat der Markt oft bereits seinen Höhepunkt erreicht und die Kurse fallen früher oder später wieder.

In der Tat eignet sich die Stimmung insbesondere der Privatanleger häufig als guter Kontraindikator. In den USA gibt die regelmäßig durchgeführte Umfrage der Vereinigung "The American Association of Individual Investors" (AAII) Aufschluss über die Stimmungslage der Privatanleger.

Aktuell sind die Privatanleger in den USA so bärisch eingestellt wie seit Februar 2016 nicht mehr, wie die AAII-Umfrage per 21. Februar zeigt. Ganze 47,1 Prozent der befragten Privatanleger rechnen auf Sicht von sechs Monaten mit fallenden Kursen. 27,6 Prozent sind neutral eingestellt, während 25,3 Prozent mit steigenden Kursen rechnen.

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Im langfristigen Vergleich ist die Stimmungslage damit zwar noch nicht unbedingt als extrem zu bezeichnen, aber könnte trotzdem dafür sprechen, dass nach den kräftigen Kursverlusten seit Anfang Oktober zunächst eine Erholung anstehen könnte.

Dafür spricht auch ein historischer Vergleich. Darauf weist Jörg Scherer, Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland, in einem aktuellen Marktkommentar hin. So schreibt Scherer, dass das Stimmungstief im Februar 2016 den "Auftakt zu einem nachhaltigen Hausseimpuls" lieferte, der letztlich bis Januar 2018 anhielt.

Zwischen Februar 2016 und Januar 2018 legte der S&P 500 um mehr als 45 Prozent zu, wie der folgende Chart zeigt. Sollte sich die Geschichte wiederholen, könnte das aktuelle Stimmungstief der Privatanleger also tatsächlich auf eine bevorstehende Erholung hinweisen.

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3 Kommentare

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  • wolp
    wolp

    Ausgezeichneter Kommentar. Es kann sein, ein klares vielleicht. Merci

    20:39 Uhr, 26.11.2018
  • Gänseblümchen
    Gänseblümchen

    Die Lessons Learned:

    Folgende Merkmale können für Dich ein Indikator für ein lautes Donnern an den Börsen sein:

    Politische Talkshows greifen einheitlich und über einen längeren Zeitraum das Thema Crash & Co. auf.Menschen, die nichts mit der Börse zu tun haben, reden über den Kursverfall.Sichere Häfen entwickeln sich stark konträr zur allgemeinen Marktentwicklung.Beschwichtigungen der Politik à la „Die Spareinlagen sind sicher“.Gewinnwarnungen auf breiter Front.Notenbanken und Staaten intervenieren durch geld– und fiskalpolitische Maßnahmen.

    17:50 Uhr, 26.11.2018
  • Gänseblümchen
    Gänseblümchen

    Ami will auf alle Fälle ein Grünes 2018 also muß er noch etwas oben bleiben

    17:28 Uhr, 26.11.2018

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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