Sektorenthemen in Europa nach Abflachen der Kursrally weniger stark ausgeprägt
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An den europäischen Aktienmärkten erlebten wir im Frühjahr eine Kurserholung in atemberaubenden Tempo: Zwischen März und Ende Juli schnellten europäische Indizes wie der Dax 30 und der FTSE 100 um knapp 40 bzw. 20 Prozent in die Höhe.
Doch nach ihrem Höhepunkt im Juni 2009 sind die europäischen Aktienmärkte wieder etwas zurückgefallen. Die Bewertungen von stabilen defensiven Wachstumstiteln, die in der vergangenen Beta Rally zurückgelassen wurden, sehen nun relativ attraktiv aus. Viele Halbjahresergebnisse sind besser ausgefallen als erwartet, was den Aktienmärkten im Juli einen weiteren Auftrieb verpasst hat.
Es gibt verschiedene Branchen, die sich auch bei anhaltend schwierigen Bedingungen recht positiv entwickeln dürften. Nach den mageren Jahren im Anschluss an das Platzen der Dotcom-Blase zählen IT-Firmen jetzt zu den schlanksten und am besten geführten Unternehmen. Ihre Geschäftsführungen wissen bereits, wie man problematische Marktsituationen erfolgreich übersteht. Insofern halten wir diese Unternehmen für besonders geeignet, um aus dem gegenwärtigen Abschwung stark positioniert hervorzugehen.
Trotz der rasanten Kurssteigerungen in den vergangenen Monaten bieten zahlreiche Aktien immer noch eine attraktive Bewertung. Durch Besinnung auf eine realistischere Sicht der Konjunkturlage haben Erdöl- und andere Rohstoffunternehmen in letzter Zeit etwas an Boden verloren. Rohstoffwerte könnten indes noch einiges hergeben, da die Märkte sich bei zunehmender konjunktureller Entspannung wieder auf den künftigen Bedarf der Wirtschaft an Grund- und Treibstoffen konzentrieren werden. Soweit also die potenziellen Gewinner und Verlierer auf Sektorenebene. Insgesamt werden sich Investoren aber wohl stärker auf einzelne Unternehmen als auf Sektoren konzentrieren.
Nach unserer Einschätzung wird diese frühe Euphorie jedoch letztlich der Einsicht weichen, dass die Erholung von einer der schwersten Finanzkrisen seit Jahrzehnten nur sehr allmählich vonstatten gehen kann. Wenn auch die Weltwirtschaft das Gröbste wohl hinter sich hat, so setzt sich doch der Abbau der Fremdverschuldung bei Unternehmen fort, während die Regierungen durch die teuren Konjunkturprogramme mit prekären Haushaltssituationen konfrontiert sind. Entsprechend passen Investoren ihre Erwartungen im Hinblick auf einen wirtschaftlichen Aufschwung bereits wieder an. Ein solches Umfeld dürfte dem Gewinnwachstum abträglich sein. Bei der Anlegerschaft stellt sich im Hinblick auf die künftigen Wachstumsperspektiven allmählich eine gewisse Ernüchterung ein. Unternehmen mit gesunden Bilanzen sowie stabilem, erkennbarem Ertragswachstum werden wohl noch am besten abschneiden. Je stärker diese Einsicht ins Bewusstsein dringt, desto fester tendieren die Märkte. Gleichzeitig werden Anleger bei der Auswahl ihrer Investments selektiver vorgehen.
Bei anhaltend schwierigen Wirtschaftsbedingungen sollten wieder Unternehmen ins Blickfeld rücken, die auch in einem ungünstigen Konjunkturumfeld Erträge erzielen können.
Quelle: Threadneedle
Die im Jahr 1994 gegründete Fondsgesellschaft Threadneedle gehört zu den führenden Investmentgesellschaften in Europa. Das Unternehmen verwaltet 52 Milliarden Euro und bietet Investmentlösungen für institutionelle Investoren und Privatanleger (Stand: 31.12.2008). Die Investmentexpertise von Threadneedle umfasst alle Regionen und bedeutenden Anlageklassen von Aktien und Anleihen bis hin zu Immobilien und alternativen Investments. Bei Threadneedle arbeiten mehr als 500 Mitarbeiter an 12 Standorten (Großbritannien, Deutschland, Österreich, Frankreich, Schweiz, Niederlande, Schweden, Dänemark, Spanien, Italien, Singapore und Hong Kong).
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