Werbung
Video
16:46 Uhr, 21.08.2025

Sektoren der Zukunft mit Florian Söllner

Erwähnte Instrumente

In der aktuellen Ausgabe des Podcasts hat unser Goldesel Michael Flender Florian Söllner zu Gast und die beiden blicken auf die Sektoren der Zukunft. Daniel ist aktuell im Urlaub und so schaut sich Michael zusammen mit Florian die spannendsten Sektoren und Aktien der Zukunft an. Wer kann in der Zukunft profitieren? Werden Robotik, KI und Energie so outperformen, wie von vielen Anlegern und Experten erwartet?

Wir blicken auf die spannendsten Aktien aus den genannten Sektoren und Florian hat auch einige unbekannte Titel für die Watchlist mit dabei. Natürlich blicken wir in diesem Podcast auch auf die Schwergewichte wie Nvidia, Palantir und Tesla.

Die aktuelle Folge gibt’s wie immer bei Apple Podcast, Spotify oder direkt bei Youtube.

Florians Tops & Flops

Ein kurzer Blick auf das Depot 2030 von Florian Söllner: Dinge laufen nie durchgängig glatt – das ist die Realität. Einige Positionen haben uns sehr überrascht und phänomenal performt, andere enttäuschten oder mussten sogar mit Verlusten ausgestoppt werden.

Zu den größten Gewinnern zählen unter anderem:

  • Palantir – der Titel hat sich seit unserem Kauf Anfang 2024 sehr stark entwickelt und konnte um rund 700 % zulegen. Die Aktie profitierte von der zunehmenden Nachfrage nach maßgeschneiderten KI-Lösungen für Unternehmen und staatliche Stellen. Palantir bietet nicht nur generische Modelle, sondern integriert und individualisiert KI-Lösungen, was zu hoher Kundenbindung führt.
  • Siemens Energy – hier haben wir von einem Energie- und Infrastrukturboom profitiert; die Aktie lief ebenfalls sehr gut mit 500 %.

Und die Flops? Natürlich gibt es die auch:

  • SFC Energy – eine schmerzhafte Gewinnwarnung hat uns dazu gezwungen, die Position zu reduzieren oder zu verkaufen. Solche Fälle gehören zu einem aktiven Aktienmanagement dazu.

Unser Ansatz im Depot 2030: Gewinne laufen lassen, aber systematisch Teile realisieren. Das reduziert das Risiko, dass du bei einem plötzlichen Rücksetzer alles verlierst, und hilft, die Depotgewichtung übersichtlich zu halten. All-in gehen ist für mich keine Option – ich will ruhig schlafen können.

Humanoide Roboter – unglaubliches Marktpotential

Humanoide Roboter sind eines der sichtbarsten Zukunftsthemen – von Optimus bei Tesla bis zu verschiedenen chinesischen und europäischen Projekten. Die Faszination ist groß, aber auch die Diskussion, ob humanoide Roboter sinnvoll sind, ist in vollem Gang.

Foto von Alex Knight auf Unsplash

Wozu humanoide Roboter sinnvoll sein können

  • Arbeitskräftemangel: In der Gastronomie, Pflege oder Logistik fehlen heute vielerorts Fachkräfte. Roboter können einfache, repetitive oder schwere Aufgaben übernehmen.
  • Skalierbarkeit: Ein Roboter arbeitet rund um die Uhr, braucht keine Pausen und kann langfristig Kosten pro Stunde deutlich reduzieren.
  • Privatnutzung: Langfristig könnten humanoide Haushaltsroboter ähnliche Verbreitung finden wie Haushaltsroboter heute (Rasenmäher, Staubsauger).
  • Lernfähigkeit durch KI: Roboter können aus Videos und Demonstrationen lernen — Elon Musk spricht davon, dass Modelle sich YouTube-Videos ‘anschauen’ und daraus Verhalten lernen.

Ein einfaches Rechenbeispiel, das im Podcast zur Sprache kam: Wenn ein menschlicher Arbeiter 25 US-Dollar pro Stunde kostet und ein Roboter im Einsatz nur 5 US-Dollar pro Stunde kostet, aber doppelt so viel schafft, dann ist das ein starkes wirtschaftliches Argument für einen breiten Einsatz. Natürlich ist das eine vereinfachte Rechnung — aber sie zeigt das generelle Potenzial.

Welche Firmen und Technologien sind interessant?

Einige Namen, die im Gespräch gefallen sind oder die Florian selbst beobachtet:

  • Tesla (Optimus) – Tesla arbeitet an humanoiden Robotern und hat durch seine Erfahrung in Fertigung, Sensorik und KI gewisse Vorteile. Die Serienfertigung wurde zwar verschoben, doch das Thema bleibt langfristig kritisch für Tesla-Investoren.
  • Hesai (Hesai Technology) – Hersteller von Lidar-Sensoren, die in Fahrzeugen, Robotern und Drohnen eingesetzt werden. Kostenreduktionen bei Lidar haben das Marktpotenzial stark erhöht.
  • Japanische Komponentenhersteller (z. B. THK) – liefern mechanische Gelenke, Schienen und Präzisionskomponenten, die in Robotern eingesetzt werden. Solche Zulieferer profitieren still, aber konstant.
  • Boston Dynamics & chinesische Wettbewerber – zwar nicht immer börsennotiert, doch sie treiben die Technologie voran und schaffen Anwendungsbeispiele.

Wichtig: Nicht nur der Roboter-Hersteller profitiert – Lieferanten, Sensorhersteller, Software- und Cloud-Anbieter, Energieversorger und Services profitieren ebenfalls. Deshalb diversifiziere ich: Direkte Roboter-Aktien kombinieren mit Profiteuren entlang der Wertschöpfungskette.

Tesla: Bulle, Bär oder beides?

Tesla polarisiert – das spürt man an den Reaktionen rund um Elon Musks, politische Aussagen und Produktankündigungen. Operativ hat Tesla starke und schwächere Phasen: Die Nachfrage für Model Y etwa war zuletzt schwächer als erwartet in einigen Märkten, in anderen Regionen läuft es besser.

Pro Tesla

  • Marktführerschaft in Software- und FSD-Ansätzen (Full Self-Driving) – wenn es gelingt, wird das ein enormer Hebel.
  • Optimismus für Optimus (humanoider Roboter) – Tesla hat die Fertigungskapazität, Erfahrung in Sensorik und KI, die für Robotik relevant ist.
  • Starke Marke und Skalenvorteile in den USA.

Contra Tesla

  • Politische Kontroversen rund um Musk können Absatz und Reputation in manchen Märkten belasten.
  • Wachsende Konkurrenz: BMW, VW, Xiaomi und chinesische Marken holen technologisch auf. Besonders bei Reichweite und Preis sind deutsche OEMs wieder konkurrenzfähig.
  • Bewertung: Tesla ist hoch bewertet – Rückschläge können schmerzhaft sein.

Verteidigungssektor: Ist der Hype vorbei oder geht’s weiter?

Seit Beginn des Ukraine-Kriegs ist der Verteidigungssektor wieder in den Fokus gerückt. Viele Firmen sind stark gelaufen – insbesondere Rheinmetall und andere Rüstungsunternehmen. Die Frage ist: Bleibt der Trend, oder ist es ein kurzfristiger Hype?

Foto von Kevin Schmid auf Unsplash

Was für den Sektor spricht

  • Hohe Auftragsbücher: Viele Firmen berichten von vollen Büchern, gerade im Bereich Munition, Fahrzeuge und spezialisierter Komponenten.
  • Geopolitische Unsicherheit bleibt ein Faktor: Auch wenn man sich ein Ende des Konflikts wünscht, langfristige Rüstungsbedarfe und Modernisierungsprogramme der Armeen bleiben bestehen.
  • Technologische Nachfrage: Drohnen, Gegenmaßnahmen, Satellitenüberwachung und KI getriebene Systeme sind Wachstumstreiber.

Risiken

  • Politische & fiskalische Beschränkungen: Öffentliche Kassen sind begrenzt — bei einem politischen Entspannungsszenario können Projekte gestoppt oder verschoben werden.
  • Insiderverkäufe und Bewertungsrisiken: Einige Titel sind sehr hoch gelaufen; Korrekturen sind möglich.
  • Marktrotation: Kapital kann schnell in nächstes Trendthema fließen.

Strategie: Ich ergänze klassische Rüstungswerte mit Firmen aus angrenzenden Bereichen (z. B. Drohnen, Sensorsysteme, Raumfahrtanbieter wie Rocket Lab) statt nur konser­vativen Rüstungsgiganten. Bei stark hoch gelaufenen Titeln nehme ich Gewinne mit und suche nach günstigeren Profiteuren.

Nvidia, KI und die Frage: Werden wir wirklich weniger Chips brauchen?

Nvidia ist das Herzstück des KI-Hypes. GPUs sind heute die Grundlage für viele großen KI-Modelle. Doch ein zentraler Diskussionspunkt lautet: Wie verändert sich die Nachfrage langfristig, wenn Chips effizienter werden?

„Chips werden effizienter – das kann dazu führen, dass man nicht linear mehr und mehr GPUs braucht.“

Technologisch gesehen verbessern sich Chips Jahr für Jahr: Mehr Rechenleistung pro Watt, spezialisierte AI-Beschleuniger, bessere Architektur. Das bedeutet zwei Dinge gleichzeitig:

  1. Auf der einen Seite steigt die Leistungsfähigkeit: Neue Chips können deutlich mehr Operationen pro Sekunde abwickeln als ältere Modelle.
  2. Auf der anderen Seite kann genau das die Nachfrage nach alten Generationen dämpfen — Rechenzentren werden auf neue Hardware migrieren, alte GPUs werden obsolet.

Konsequenzen für Rechenzentren und Investoren

  • Kapazitätsrisiko: Betreiber, die massiv in eine bestimmte GPU-Generation investiert haben, riskieren eine geringere Laufzeit und schnellere Abschreibung, wenn neue Generationen dominieren.
  • Energiebedarf bleibt zentral: KI-Rechenzentren brauchen viel Strom und stabile Infrastruktur — das ist ein Engpassfaktor.
  • Profiteure neben Nvidia: Software-Anbieter, Cloudbetreiber, Stromversorger, Kühlungsspezialisten und spezialisierte Zulieferer könnten ebenso profitieren.

Sam Altman hat in einem Interview sinngemäß gesagt, dass wir uns in einer Art Bubble befinden könnten — eine ernstzunehmende Warnung. Das bedeutet aber nicht, dass die Technologie verschwinden wird. Es bedeutet: Die Bewertung vieler Unternehmen ist sehr hoch, und Anleger sollten auf Qualität, Geschäftsmodelle und langfristige Ertragsfähigkeit schauen.

Energieaktien: Brennstoffzellen, Mikroreaktoren und Netzinfrastruktur

Energie ist ein zentrales Thema für die Zukunftstechnologien: Ohne Strom läuft keine KI, keine Fabrik und kein Roboter. Einige spannende Bereiche:

Foto von さいとう/ saitousai auf Unsplash

Brennstoffzellen und alternative Energiequellen

  • Bloom Energy – hat Aufträge für Rechenzentren erhalten (z. B. Oracle). Brennstoffzellen können als lokale, zuverlässige Energiequelle dienen.
  • 2G Energy – deutscher Anbieter von Blockheizkraftwerken und dezentralen Lösungen. Diese Firmen profitieren von der Nachfrage nach dezentraler Energieversorgung.
  • SFC Energy – zeigte, wie volatil die Entwicklung sein kann: Gewinnwarnungen können Investoren überraschend treffen.

Mikroreaktoren und neue Technologien

Kleine modulare Reaktoren (Small Modular Reactors, SMRs) sind ein wachsendes Thema. Firmen wie Oklo oder andere Player arbeiten an Lösungen, die CO2-arm Energie liefern können und für Anwendungen wie Rechenzentren interessant sind. Solche Technologien stehen zwar noch am Anfang, könnten aber langfristig eine Ergänzung zu Solar und Wind sein.

Netzbetreiber und Infrastruktur

  • Netzinfrastruktur wird zu einem entscheidenden Engpassfaktor: Viele Länder kämpfen mit fehlender Stromkapazität, um neue Rechenzentren anzubinden.
  • Europäische Versorger, Netzbetreiber und spezialisierte Dienstleister (z. B. Technotrans für Kühlung) profitieren langfristig.
  • Dividendenzahler aus dem Versorgungssektor (z. B. E.ON) können für konservative Anleger attraktiv sein.

Wichtig: Bei Energieaktien gilt eine gesunde Mischung aus spekulativen Growth-Werten (Bloom, Oklo) und soliden Dividendenzahlern. Außerdem beobachte ich die regulatorische Seite genau — Genehmigungen für neue Anlagen bleiben ein Limiting Factor.

China-Aktien: Comeback oder nur kurzfristiges Aufbäumen?

China ist ein zweischneidiges Schwert: großes Marktpotenzial, aber geopolitische Risiken und regulatorische Unsicherheiten. Aktuell sehen wir vermehrt Signale, dass Empfindlichkeiten abnehmen und operative Erholung einsetzen könnte.

Warum China wieder interessant wird

  • Massiver Markt: Es gibt nach wie vor enorme Nutzerzahlen und bei KI eine große Entwicklerbasis.
  • Unternehmen wie Xiaomi zeigen, dass neue Produkte erfolgreich sein können (z. B. in China SUV-Launches).
  • Sensoren- und Lidar-Hersteller (z. B. Hesai) profitieren von Robotik, autonomen Fahrzeugen und Drohnen.

Risiken

  • Politik & Geopolitik: Handelsstreitigkeiten, Sanktionen und regulatorische Eingriffe können Kursbewegungen stark beeinflussen.
  • Währungs- und Marktarchitektur: Zugang für internationale Investoren ist manchmal eingeschränkt.

Hier geht’s zum spannenden Duell zwischen McDonald’s und Burger King!

Das könnte Dich auch interessieren