Seitwärtsbewegung an den Aktienmärkten
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Die vergangene Woche beendeten die weltweiten Börsen zumeist kaum verändert. Lediglich die Stärke des Yen gegenüber dem US-Dollar führte am japanischen Aktienmarkt zu etwas stärkeren Einbußen. Ansonsten fielen die vorgelegten Unternehmenszahlen überwiegend im Rahmen der Erwartungen aus, während die amerikanischen Konjunkturdaten insgesamt eher enttäuschten.
An den US-Börsen setzten die Standardwerte ihre Seitwärtsbewegung fort, während Technologietitel zeitweise mit etwas deutlicheren Rückgängen zu kämpfen hatten. Von Seiten der Konjunktur gab es kaum stimulierende Nachrichten. Zwar äußerte sich ein Notenbank-Gouverneur zur weiteren wirtschaftlichen Entwicklung optimistisch und die Industrieaufträge zogen an, doch fielen einige andere Indikatoren recht verhalten aus. Die Produktivität in den USA außerhalb des Agrarsektors fiel im vierten Quartal mit 2,7 Prozent aufs Jahr hochgerechnet überraschend gering aus. Dies war der schwächste Zuwachs innerhalb eines Jahres. Nicht minder enttäuschend war die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ausgefallen. In der Berichtswoche stieg sie saisonbereinigt um 17.000 auf 356.000 Personen. Die meisten Volkswirte hatten mit einem geringeren Anstieg gerechnet und die am Freitag vorgelegte Beschäftigtenzahl zeigte ebenfalls nur eine mäßige Verbesserung. US-Absatzzahlen für Januar belasteten die Autotitel. General Motors musste beim Pkw-Verkauf einen Einbruch von rund 17 Prozent hinnehmen und auch Ford verbuchte Rückgänge. Positive Nachrichten beinhalteten dagegen die Geschäftszahlen von Colgate-Palmolive und Tyco. Der Konsumgüterkonzern Colgate-Palmolive steigerte den Gewinn im Schlussquartal des abgelaufenen Geschäftsjahres unerwartet deutlich und rechnet für 2004 mit einem Rekordgewinn. Nach einem kräftigen Umsatz- und Gewinnanstieg im ersten Geschäftsquartal legten Papiere des Mischunternehmens Tyco ebenfalls zu. An der technologieorientierten Nasdaq zeigten sich die Aktienkurse zunächst schwach und konnten erst am Freitag wieder ihre Verluste aufholen. Hier wirkte sich der Ausblick des Netzwerkspezialisten Cisco Systems lange belastend aus. Zudem gab CIENA, ein weiterer Netzwerkausrüster, eine Umsatzwarnung heraus. Softwareproduzent Oracle erhöhte indessen sein feindliches Übernahmeangebot für Konkurrent PeopleSoft, was dessen Papieren Auftrieb verlieh. Am Freitag sorgten gute Quartalszahlen von Ericsson auf breiter Front für anziehende Bewertungen.
An der Tokioter Börse mussten Dividendentitel überwiegend Einbußen hinnehmen. Vor dem Treffen der Finanzminister der G7-Staaten in Florida herrschte unter den Anlegern spürbar Zurückhaltung. Mit Spannung warteten die Investoren, ob sich die Finanzminister auf Maßnahmen zur Stärkung des Dollarkurses gegenüber dem Yen und dem Euro einigen würden. Trotz der zuversichtlichen Äußerungen vom Wochenende tendierte der Dollar am heutigen Montag allerdings schwach, sodass die Aktienkurse erneut leichter schlossen.
An den europäischen Aktienmärkten gaben die Indizes im Wochenvergleich minimal nach. Einige Gesellschaften wie Schering, France Télécom und BNP-Paribas konnten zwar mit ihren Quartalspräsentationen nicht ganz überzeugen. Insgesamt fielen die veröffentlichten Unternehmensdaten aber im Rahmen der Markterwartungen aus. So steigerte die Deutsche Bank in 2003 ihren Gewinn von 397 Mio. ¬ auf 1,37 Mrd. ¬. Spürbarer Rückenwind für fast sämtliche Technologiewerte ging von den jüngsten Zahlen aus dem Hause Ericsson aus. Der schwedische Mobilfunkausrüster übertraf die Prognosen und verlieh den Telekomwerten nach dem negativen Ausblick von Cisco Systems wieder Auftrieb. Dies wirkte sich auch auf den TecDAX aus. Trotz zwischenzeitlich schwächerer Tage verbuchte der Technologieindex im Wochenvergleich ein leichtes Plus. Im Mittelpunkt des Interesses stand im Übrigen der Übernahmekampf zwischen den beiden Pharmakonzernen Sanofi-Synthelabo und Aventis, ohne dass sich ein Ende abzeichnet. Ansonsten beschloss der Rat der Europäischen Zentralbank auf seiner turnusmäßigen Sitzung in Frankfurt, das Zinsniveau trotz des anhaltenden Euro-Hochs unverändert zu lassen. Damit liegt der Leitzins für alle Länder der Eurozone weiterhin auf einem historischen Tief.
In dieser Woche stehen einige Konjunkturdaten auf dem Programm. Für Deutschland veröffentlichte das DIW sein Konjunkturbarometer, zudem werden die BIP-Zahlen für das vierte Quartal 2003 bekannt gegeben. Aus den USA kommen Groß- und Einzelhandelszahlen sowie Lagerbestände. Zum Wochenschluss sind dann noch amerikanische Handelsbilanzdaten und der Verbraucherstimmungsindex der Universität Michigan zu erwarten. Auf den weiteren Handelsverlauf an den Börsen dürfte nach dem G7-Treffen der Finanzminister zudem die Dollarentwicklung einigen Einfluss haben.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 110 Milliarden Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende Dezember 2003. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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